: M. C. Beaton
: Hamish Macbeth spuckt Gift und Galle Kriminalroman
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783732555888
: Schottland-Krimis
: 1
: CHF 8.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 224
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Zuerst sind es nur Abermillionen von Mücken, die über Lochdubh herfallen. Doch dann sucht ein noch größerer Plagegeist das schottische Dorf heim: Trixie Thomas. Die laute, aufdringlichen Frau hat hier eine Pension gekauft und wird bleiben, wie Hamish Macbeth mit Schrecken erfährt. Während die Dörflerinnen bald bewundernd zu Trixie aufsehen, gehen die Männer auf die Barrikaden. Denn Trixie will das Rauchen und den Alkohol aus Lochdubh verbannen und sorgt damit für viel Ungemach. Als Trixie schließlich vergiftet wird, spuckt auch Hamish Gift und Galle. Denn er muss ermitteln - und das in einem Dorf voller Verdächtiger.



M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth und die englische Detektivin Agatha Raisin feiert sie bis heute große Erfolge in über 17 Ländern. M.C. Beaton lebt abwechselnd in Paris und in den Cotswolds.

Erstes Kapitel


»Willst du in meine Stube gehen?«, sagte die Spinne
zu der Fliege. »Eine hübschere hast du nie gesehen.«

MARY HOWITT

Wieder mal war es ein Tag, wie er herrlicher nicht sein könnte.

Police Constable Hamish Macbeth schlenderte mit seinem Hund am Ufer des Lochdubh entlang und fühlte sich rundum glücklich. Seit zwei Wochen war das Wetter perfekt.

Über Hamish wölbte sich ein azurblauer Himmel, und vor ihm lag der belebte kleine Hafen vor dem Hintergrund des unglaublich blauen Meeres, dessen gekräuselte Oberfläche in der Sonne funkelte wie von Abertausenden Diamanten gesprenkelt. Um das Dorf herum ragten die Berge von Sutherland auf, die ältesten der Welt, die im hellen Sonnenschein geradezu freundlich anmuteten. Auf der anderen Seite des Loch war der Gray Forest, ein kühler, dunkler Kiefernwald. Früh blühende Rosen rankten an Gartenzäunen, und die zarten Blüten von Edelwicken flatterten hübsch in der sehr leichten Brise. An den Berghängen sorgte Grauheide, die bereits im Juni blühte, für violette Tupfer im Graubraun der sich erhebenden Moore. Die rautenblättrigen schottischen Glockenblumen zitterten zwischen leuchtend gelben und lila Wicken sowie weißen Winden am Wegesrand.

Hamish bemerkte die Currie-Schwestern, Jessie und Nessie, zwei von Lochdubhs alten Jungfern, in ihrem kleinen Garten. Dort war alles beinahe militärisch korrekt angeordnet, so wie die Blumen in ordentlichen Reihen zwischen Muschelkanten standen.

»Ein schöner Tag«, sagte Hamish, der sich lächelnd über die Hecke beugte. Beide Schwestern, die in einem Beet Unkraut jäteten, richteten sich auf und beäugten den Constable missmutig.

»Mal wieder nichts zu tun, nehme ich an«, bemerkte Nessie streng. Das Sonnenlicht spiegelte sich in ihren dicken Brillengläsern.

»Und ist das nicht das Beste von allem?«, entgegnete Hamish munter. »Kein Verbrechen, keine verprügelten Ehefrauen, nicht mal ein Betrunkener, den ich einsperren muss.«

»Dann sollte man die Polizeistation hier schließen. Ja, man sollte die Polizeistation schließen«, konstatierte Jessie, die grundsätzlich alles zweimal sagte. »In meinen Augen ist es eine Sünde und Schande, wenn ein gut gebauter Mann wie Sie immerzu faulenzt. Eine Sünde und Schande ist das.«

»Ach, ich werde schon noch eigens für Sie einen Mord finden«, sagte Hamish. »Und dann haben Sie etwas, über das Sie sich beschweren können.«

»Wie ich höre, ist Miss Halburton-Smythe wieder da«, sagte Jessie und sah den Constable boshaft an. »Und sie hat einige Freunde aus London mitgebracht.« Auch diese Bemerkung wiederholte sie noch einmal.

»Eine gute Zeit, um herzukommen.« Hamish blieb unbeirrbar freundlich. »Bei diesem Wetter.«

Er lächelte, tippte sich an die Mütze und spazierte weiter. Allerdings erstarb sein Lächeln, sobald er außer Sichtweite der beiden war. Priscilla Halburton-Smythe war die Liebe seines Lebens. Er fragte sich, wann sie angekommen war und wen sie wohl mitgebracht hatte. Und er fragte sich auch, wann er sie sehen würde. Seine Sorge wurde zu einer dunk