: Jack Slade
: Lassiter Sammelband 1824
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783751709026
: 1
: CHF 3.60
:
: Spannung
: German
: 192
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Seit über 30 Jahren reitet Lassiter schon als Agent der 'Brigade Sieben' durch den amerikanischen Westen und mit über 2000 Folgen, mehr als 200 Taschenbüchern, zeitweilig drei Auflagen parallel und einer Gesamtauflage von über 200 Millionen Exemplaren gilt Lassiter damit heute nicht nur als DER erotische Western, sondern auch als eine der erfolgreichsten Western-Serien überhaupt.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2353, 2354 und 2355.
Sitzen Sie auf und erleben Sie die ebenso spannenden wie erotischen Abenteuer um Lassiter, den härtesten Mann seiner Zeit!
2353: Donovans Vermächtnis
Der Sandsturm verwandelte die Mesa in eine schemenhafte Hölle, von der untergehenden Sonne in ein schmutzig orangenes Licht getaucht. Lassiter stieg aus dem Sattel und stemmte sich gegen die Böen, die Augen zu Schlitzen verengt. 'Donovan!', brüllte er. 'Doo-noo-van!' Der Sturmwind riss die Worte mit sich fort, kaum dass sie seine Lippen verlassen hatten. Er zog sein Tuch über Mund und Nase und kämpfte sich mit gesenktem Kopf voran.
2354: Lasst die Büffel leben!
Das hohe saftige Gras schloss Hiram Rawlins vollständig ein. Es reichte von dem Tal, das sich vor ihm ausdehnte, bis herauf zu der Hügelkuppe, auf der er lag. Besseres Weideland konnte man sich gar nicht vorstellen. Rawlins brauchte den Kopf nur ein Stück anzuheben, um durch die Grasspitzen zu spähen. Er tat es äußerst vorsichtig, denn es war möglich, dass er es mit Indianern zu tun bekam.
2355: Lassiters Doppelgänger
Als ihr Bettgefährte unvermittelt nach seinem Gürtel über der Stuhllehne griff, dachte Laura Green sich noch nichts dabei. Obwohl das Gesicht, das er dabei zog, so gar nicht zu dem passte, was sie beide tun wollten. Sie hatte ihn schließlich nicht ohne Grund auf ihr Zimmer eingeladen. Die Bardame setzte sich auf. 'Stimmt etwas nicht, Lassiter?', fragte sie irritiert.

Er sah sich um, doch es war sinnlos. Die heftigen Böen, die ihm den Sand entgegen schleuderten wie Millionen winziger Geschosse, machten es unmöglich, weiter als ein paar Yards zu schauen.

»Lassiter«, drang die Stimme von einem der Deputies verwaschen durch den heulenden Sturm an seine Ohren.

Er drehte sich um. »Ich bin hier!«, rief er zurück und griff nach den Zügeln von Donovan Minks’ Rappen. Der Hengst schnaubte erregt, doch er ließ sich von Lassiter zu der Kutsche führen.

Er band die Zügel des Tieres an einem der Wagenräder fest, bevor er sein eigenes Pferd holen ging. Er klopfte dem Braunen beruhigend auf die Kuppe und bemerkte zwei schemenhafte Gestalten, die hinter dem Rücken des Wallachs auftauchten.

Die Deputies zügelten vor ihm ihre Pferde, und der Älteste von ihnen, Benjamin Harper, vierschrötig und muskulös, starrte ihn aus seinen hellbraunen Augen erwartungsvoll an. »Irgendeine Spur von Don?«

Lassiter furchte die Stirn. »Sein Pferd.«

»Sein Pferd?«, wiederholte Harper. »Wo steckt er?«

Lassiter zuckte ratlos die Achseln.

»Absitzen, Männer«, befahl Harper, und seine Begleiter stiegen aus den Sätteln. Jimmy Dornkart, ein breitschultriger Blondschopf mit dem bleichen Teint eines Einwanderers, der erst vor kurzem in die Neue Welt gekommen war, hustete und spuckte Staub aus, bevor er es Lassiter gleichtat und sich sein Halstuch über das Gesicht zog.

»Verfluchter Sturm«, brummte Oscar Jennings, der dritte im Bunde, knirschte mit den Zähnen und zog sich den Hut tiefer in die Stirn. »Man sieht die Hand vor Augen nicht.«

»Es müsste bald nachlassen«, bemerkte Harper und führte sein Pferd am Zügel, bis er Lassiter erreichte. »Konnten Sie sonst noch etwas entdecken?«

Lassiter nickte grimmig. »Folgen Sie mir.«

Die beiden Männer auf dem Kutschbock waren regelrecht hingerichtet worden. Löcher vom Umfang eines Silberdollars klafften in ihren Stirnen, und die aufgerissenen Augen waren von einer feinen Staubschicht überzogen, die ihnen das unheimliche Aussehen von Blinden verlieh. Einer der beiden hielt einen Smith& Wesson Schofield in der starren Faust, als hätte er das Unheil kommen sehen und zu spät zur Gegenwehr angesetzt.

Die Plane des Wagens hatte der Sturmwind mit sich fortgerissen, sodass die eisernen Halterungen über der Ladefläche nun nackt in den Himmel ragten wie riesige, zu dünn geratene Steigbügel. Doch auf den Planken hinter dem Kutschbock befanden sich nur Kleiderbündel, ein paar Bierfässer und zwei zerschlissene Seesäcke.

An der Gabel des Fuhrwerks hing noch das Geschirr für die Pferde, doch die Zugtiere waren verschwunden.

»Meinen Sie, wir sind hier richtig?«, brüllte Harper gegen den Sturm an, und Lassiter warf ihm einen kurzen Blick zu, bevor er nickte.

Die Toten ließen kaum einen Zweifel darüber zu, dass sie den Rückzugsort einer Räuberbande gefunden hatten, die seit über zwei Jahren hier im Norden von Nevada ihr Unwesen trieb.

Die Gazetten hatten den Outlaws den NamenSilberlinge verpasst, weil sie es auf Kutschen und Züge abgesehen hatten, die das weiße Gold aus den Minen in die Hauptstadt Carson City oder weiter nach Reno an die Staatsgrenze zu Kalifornien transportierten.

Und davon gab es hier mehr als genug. Wegen der reichen Vorkommen hatte Nevada mittlerweile den Beinamen »Silver State« erhalten, und allerorten entstanden in der Region neue Boomtowns, die tausende von Tagelöhnern aus dem ganzen Land anlockten. Das ansonsten karge Territorium war binnen weniger Jahre zu einem aufstrebenden Staat geworden, und die ersten Bahnlinien zogen sich bereits nach Norden, Westen und Osten durch die