1. KAPITEL
Viola
Was mach ich hier eigentlich? Ich müsste mich doch freuen, ich bin hier in einer Traumstadt am Meer. Nämlich in Monopoli. Aber stattdessen brüte ich so vor mich hin. »Bedenkt es wohl. Man übereile nichts. Von Schiller.« Das würde Nuri mir jetzt sagen. Aber wieso fällt sie mir gerade jetzt ein? Ach Nuri … Ich versinke in diesem Moment in tausend Gedanken. »Viola, Viola!«, höre ich rufen. Schön langsam komme ich wieder zu mir. »Möchtest du noch was trinken?«, fragt Mariella. Ich sehe sie mit großen Augen an und schüttle den Kopf. »Ich werde jetzt gehen, es ist ohnehin schon Zeit. Schreib es mir bitte an. Grazie.« Sie nickt und lächelt. Ich verlasse mit einem leisen Ciao Adrianos Bar. Das ist momentan mein Stammlokal hier. Noch dazu wohne ich im gleichen Haus. Ganz oben in der Mansarde. Klein, aber fein – mein eigenes Reich. Das wollte ich auch so. Finanzieren tun es meine Väter. Natürlich nur einstweilen – bis ich einen Job hab. Das kann dauern. Mal sehen! Was überhaupt? Mein Studium habe ich fertig. Jus. Sehr trocken. Aber fertig. Irgendwie war das nie meins. Ich möchte einfach … Ja was eigentlich? Wenn ich das wüsste. Ich sperre auf und stehe sc