Beginn
Mit einer unendlich müden Bewegung ihrer schmalen Hand wischte sich die zierliche junge Frau langsam eine Strähne ihres offenen, halblangen blonden Haares aus dem verschwitzten Antlitz. Sie schloss für einige Sekunden die Augen und schwankte vor Schwäche, denn wie schon so häufig in den vergangenen Wochen verspürte sie nagenden Hunger in ihren Eingeweiden, und ein grässlicher Durst machte ihr zu schaffen.
Ariana öffnete die Augen wieder und klammerte sich an dem schlanken Stamm einer Birke fest, die durch diese Belastung nun ebenfalls ein wenig zu wackeln begann. Die Frau hatte das Gefühl, gleich zu Boden sinken zu müssen. Schnell ließ sie sich auf einem Baumstumpf am Wegesrand nieder und stieß erschöpft den Atem aus; ihr Kopf sank vornüber.
Doch sogleich fuhr sie wieder hoch und lauschte angespannt in den Wald hinein, während ihr Herz aufgeregt klopfte. Eine Weile verharrte sie still wie eine Statue, dann schüttelte sie ihren Kopf.
Es war wohl nur ein Tier gewesen, das diesen seltsamen Laut von sich gegeben hatte. Wie schreckhaft sie doch geworden war, seit sie so völlig auf sich allein gestellt war!
Ariana grübelte. War ihre Entscheidung die richtige gewesen? Sie hätte bleiben können, könnte immer noch im heimatlichen Schloss in einem angenehm kühlen Gemach sitzen