: Edelgard Lessing
: Alt werden Alt sein Geschichten vom Älter werden
: Books on Demand
: 9783751942546
: 1
: CHF 7.90
:
: Biographien, Autobiographien
: German
: 212
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ab wann ist man eigentlich alt? Wenn man als junger Mensch in die Zukunft schaut, fängt das Alter schon jenseits der 60 an. Edelgard Lessing, Jahrgang 1938, ist 82 Jahre alt, als sie auf ihr bewegtes Leben zurückblickt. Als sie um den 60. Geburtstag als Leiterin der Familienbildungsstätte in Neumünster in den Ruhestand verabschiedet wird, fühlt sie sich jung. Tochter, Flüchtlingskind, Mutter, Ehefrau, Geliebte, aber auch Verlassene, Hinterbliebene, Oma - sind nur einige Rollen, die sie in über acht Jahrzehnten mit Leidenschaft und Liebe erfüllt. Der schmerzhafteste Tiefpunkt in ihrem Leben, ist der Verlust des jüngsten Sohnes. Kämpferin, Leitwölfin, Vermittlerin, Antreiberin, Mahnerin - auch diese Facetten werden intensiv gelebt. Als junge Frau ist sie Teil des gesellschaftlichen Umbruchs der 68er Jahre. Sie befreit sich aus dem Käfig der"Nur-Hausfrau" und erkämpft sich gegen viele Widerstände ein erfülltes Berufsleben. Der Einsatz zur Stärkung für Frauen und Familien bleibt bis heute ein Herzensanliegen. Die Zeit nach dem Ruhestand ist gefüllt mit kreativer Zeit mit den Enkeln, Reisen, Scrabbeln, Konzerten, Ehrenämtern, Büchern, Schreiben. Dieses Buch ist nicht nur eine biografische Rückschau, sondern ermuntert, das Alter mit Aktivität, Kreativität und Herzensbindung zu füllen.

Edelgard Lessing, Jahrgang 1938, lebt mit ihrem Mann in Schleswig-Holstein.

Rückblick auf die Berufstätigkeit der letzten 20 Jahre – Eine Abschiedsrede


Am 18. September 1998 endet mein Arbeitsvertrag mit dem Kirchenkreis Neumünster. Ich gehe in den – wie heißt es doch – wohlverdienten Ruhestand. Im Februar bin ich 60 Jahre alt geworden. Frauen dürfen zu dieser Zeit mit 60 Jahren, Männer mit 65 Jahren in Rente gehen. Ich nutze das.

Am 18. September gibt es einen Abschiedsgottesdienst in der Anscharkirche und ein Fest im Saal des Gemeindehauses.

Hauptamtliche und Honorar-Mitarbeiterinnen haben Kuchen gebacken. Viel Auftrieb aus Stadt und Land, viele Reden, und um es kirchlich auszudrücken »Lobpreisungen«.

Auch ich halte eine Rede, die meine Arbeit gut zusammenfasst.

Hier ist sie:

»Sind Sie jetzt glücklich, Frau Lessing?«

Diese Frage stellten Sie mir, Herr W. Ich hatte gerade um Auflösung meines Arbeitsvertrages gebeten.

»Glücklich?«, habe ich verwundert gefragt.

Ich lade Sie alle ein, mit mir Rückschau zu halten. Rückschau auf meine Arbeit in der Evangelischen Familienbildungsstätte Neumünster. Die Antwort auf die Frage wird sich von selbst ergeben.

Am 4. November 1977 wir