: Stephan Kostrzewa, Christoph Gerhard
: Hospizliche Altenpflege Palliative Versorgungskonzepte in Altenpflegeheimen entwickeln, etablieren und evaluieren
: Hogrefe AG
: 9783456948096
: 1
: CHF 24.50
:
: Pflege
: German
: 344
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Das Praxishandbuch beschreibt, wie sich palliative Versorgung im Altenheim historisch entwickelt hat, wo sie steht und worauf sie fußt. Die Autoren fügen die Elemente palliativer Interventionen, Vernetzung externer Angebote, Heimeinzug, Angehörigenarbeit, Abschiedsrituale, Entscheidungsfindungsprozesse und Inhouse-Schulungen zu einem Gesamtwerk hospizlicher Altenpflege zusammen. Abschließend stellen die Autoren konkrete Projekte und deren Management vor und entwerfen Perspektiven für die hospizliche Altenpflege. Aus dem Inhalt Sterben und Tod im Gesundheitssystem der modernen Gesellschaft Altenpflege - ein Berufsfeld im Umbruch Das Pflegeheim als Sterbeort - Stand und Ausblick Palliativbetreuung im Pflegeheim Exkurs: Herausforderung «Demenz» Ethik in der hospizlichen Altenpflege Palliative Versorgung und Hospizarbeit im Pflegeheim?! «Hospizliche Altenpflege» als Projekt Weitere Bausteine zur Hospizlichen Altenpflege Verändert die Hospizarbeit das Verhältnis der modernen Gesellschaft zum Tod? Wie kann man Hospizkultur/Palliative Care Kompetenz im Pflegeheim messen? Anhang «Noch ein Buch über Palliative Care im Langzeitbereich? Ja! à Ein fundiertes, gut verständliches, umfassendes Werk auf neuestem Stand. Ein Handbuch, das eigentlich in die Bibliothek jeder Altersinstitution gehört und das dazu beiträgt, der großen Aufgabe, der Bewältigung der letzten Lebensphase, gewachsen zu sein.» palliative-ch «Stephan Kostrzewa und Christoph Gerhard, die in der praktischen Altenpflege und in der Sozialwissenschaft zuhause sind, ist es vorzüglich gelungen, die Besonderheiten der Palliativversorgung in stationären Einrichtungen derAltenpflege in der nötigen Breite zu präsentieren. à Für Mitarbeiter sowie Leitungspersonen in der Altenpflege, die eine palliative Versorgung anstreben, ist dieses Buch schon heute unverzichtbar.» Altenpflege «Das Buch bietet einen soliden themenspezifischen Überblick und motiviert, vorgeschlagene Projektansätze auszuprobieren. à Summa summarum, eignet sich das Buch für all jene, die sich mit dem Sterben, der hospizlichen Arbeit und möglichen Strategien der Implementierung in den klinischen Alltag beschäftigen oder dies vorhaben.» Pflege
"11 Wie kann man Hospizkultur/ Palliative Care Kompetenz im Pflegeheim messen? (S. 301-303)

Bestehende Verfahren zur Erhebung und Verstetigung der Qualität von Palliative Care im Altenpflegeheim, wie z. B. der Liverpool Care Pathway, oder DIN EN ISO 9000 ff scheinen uns nicht komplex genug, um«Hospizliche Altenpflege» im Rahmen eines lebendigen, selbstkritischen und auf Innovation ausgerichteten Qualitätsmanagements erfassen und bewerten zu können.«Beim Vergleich der QMSysteme ist der Autor zu dem erwähnenswerten Ergebnis gekommen, dass die an das Europäische Qualitätsmodell (EFQM) angelehnten Verfahren den ISObasierten Methoden meistüberlegen sind.» (Swertz 2000: 1).

Das Abfragen von Struktur- und Prozessqualität reicht nicht aus, um bewerten zu können, ob die«Hospizliche Altenpflege» am«Waschlappen ankommt». Auch ist die Zertifizierung durch externe Experten oft wenig dienlich, da nicht die«Kundenzufriedenheit» erhoben wird, sondern es meist lediglich darum geht, noch ein Zertifikat im Eingangsbereich ausstellen zu können. Geschäftstüchtige Beraterfirmen spielen mit der Eitelkeit vieler Träger, die ihre vermeintlichen Alleinstellungsmerkmale als Zertifikat geronnen, werbewirksam ausstellen. Dieses Vorgehen unterstellt ein naives (ja fast schon dummes) Kundenverständnis.

Welche Tochter lässt sich durch bunte Zertifikate im Eingangsbereich von der Tauglichkeit einer Pflegeeinrichtung für ihre Mutter beeinflussen? Dieser zur Schau gestellten Selbstverliebtheit möchten wir nicht Vorschub leisten. Nach unserem Ermessen gehören zu einem funktionierenden Qualitätsmanagementsystem die Selbstreflexion, die Bereitschaft zum kontinuierlichen Dialog mit den Betroffenen und interne Qualitätssicherungsmaßnahmen.

Ein Qualitätsmanagement in Anlehnung an das EFQM (Modell der Europäischen Stiftung für Qualitätsmanagement) kann, nach unserem Verständnis, Einrichtungen behilflich sein, eine Selbstbewertung vorzunehmen mit der Absicht, die notwendige palliative Kultur zu schaffen und zu festigen.«Dabei unterstützt das QM die ständige Verbesserung der Organisationsleistungen grundlegend und berücksichtigt als ganzheitlicher Ansatz alle Einflussfaktoren auf die Qualität der Organisationsleistungen und ihrer Wechselwirkungen.» (Wallrafen-Dreisow 2004: 15).

Damit nun ein flexibles und lebendiges QM-System für die«Hospizliche Altenpflege» implementiert werden kann, ist es unabdingbar, Instrumente zu entwickeln, die eine Kommunikation mit den«Kunden» (Bewohner/innen und Angehörigen) aber auch mit den Mitarbeiter/innen (eventuell durch Mitarbeiterbefragungen, aber auch durch Ergebnisse aus der kollegialen Beratung) unterstützt. Regelmäßige Bewohner-, Angehörigen- und Mitarbeiterbefragungen sollten auf diesem Weg in zirkuläre Prozesse eingebunden werden, um Kontinuität in der Verbesserung des palliativen Angebots gewährleisten zu können.«Dieser Dialog zielt auf die systematische Nutzung der Ideen und des Verbesserungspotenzials, das in den Köpfen der Kunden und Mitarbeiter schlummert.» (ebd.: 20 f.). Mit entsprechenden Befragungen können eben diese versteckten Ressourcen nutzbar gemacht werden. Oder anders:«Entwicklung bedeutet Entfaltung der Selbstentwicklungs-"
Inhaltsverzeichnis6
Vorwort18
Einleitung20
1 Sterben und Tod im Gesundheitssystem der modernen Gesellschaft24
Das medizinische Deutungsmuster27
Mikrosoziologische Betrachtungen der Thanatopraxis im Krankenhaus29
Das Alten(pflege)heim – oder: Von der Siechenanstalt zum präfinalen Servicezentrum – Ein kleiner historischer Exkurs über das Alten( pflege) heim als Sterbeort35
Selbstverständnis und Außendarstellung ( Leben und/ oder Sterben im Heim?)46
2 Altenpflege – ein Berufsfeld im Umbruch54
Sterben und Tod als Unterrichtsinhalt58
Praxisanleitung für Auszubildende63
Sterben und Tod in der Weiterbildung und Inhouse-Schulung64
3 Das Pflegeheim als Sterbeort – Stand und Ausblick66
4 Palliativbetreuung im Pflegeheim74
Geschichte76
Was ist Palliativbetreuung?79
Schmerz- und Symptomerfassung85
Schmerztherapie96
Atemnot113
Terminales Lungenrasseln117
Übelkeit und Erbrechen118
Obstipation126
Fatigue133
Durst – Mundtrockenheit – spezielle Mundpflege136
Flüssigkeitsgabe und Ernährung am Lebensende143
Unruhige Beine: das Restless-legs-Syndrom147
Palliative Sedierung150
Die Sterbephase153
Palliativbetreuung bei Nichttumorpatienten155
5 Exkurs: Herausforderung «Demenz»162
Demenz, die unverstandene Krankheit166