: Amélie Haag
: Die Liberalisierung der bundesdeutschen Migrationspolitik am Beispiel des Anerkennungsgesetzes
: Springer VS
: 9783658372927
: 1
: CHF 55.70
:
: Politik und Wirtschaft
: German
: 255
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF

In diesem Buch wird der politische Entstehungsprozess des Anerkennungsgesetzes im Rahmen einer detaillierten Policy-Analyse untersucht. Der vermeintliche Widerspruch einerpolicy, die zu einer sukzessiven Rechtsausweitung für auslandsqualifizierte Migrant*innen führt und dennoch restriktive Elemente beinhaltet oder zur Folge hat, wirft die für diese Studie zentrale Frage auf, inwieweit und warum sich liberale und restriktive Elemente in der Genese des Anerkennungsgesetzes durchsetzen können. Zentrale Einflussfaktoren bilden neben einzelnen Akteur*innen auch strukturelle Rahmenbedingungen des politischen Prozesses sowie die diskursive Einordnung derpolicy in die gesamtgesellschaftliche Debatte zum Fachkräftemangel. Das komplexe Zusammenspiel der einzelnen Faktoren offenbart ein in Reformprozessen von Migrationspolitik präsentes Spannungsverhältnis zwischen einer stärkeren Öffnung und einer gleichbleibenden Restriktion.



Amélie Haag promovierte im Fachbereich Politikwissenschaft an der Universität Hildesheim. Sie studierte Soziologie an der Universität Aix-Marseille in Aix-en-Provence und Europapolitik am Institut d'Études Politiques in Straßburg.

Danksagung6
Zusammenfassung8
Inhaltsverzeichnis10
Abkürzungsverzeichnis18
Abbildungsverzeichnis20
Tabellenverzeichnis21
1 Einleitung22
1.1 Untersuchungsgegenstand und Erkenntnisinteresse22
1.2 Rechtlich-formale Grundlagen der Anerkennung ausländischer Qualifikationen25
1.3 Forschungsstand28
1.4 Forschungsfragen und theoretischer Rahmen30
1.5 Forschungsdesign und Methoden33
1.6 Aufbau des Buches37
2 Das Anerkennungsgesetz als liberale Migrationspolitik39
2.1 Die Liberalisierungsthese in der Migrationspolitikforschung39
2.1.1 Liberale Demokratien als treibende Kräfte liberaler Migrationspolitik?41
2.2 Liberale Migrationspolitik als Ergebnis politisch-rechtlicher und marktliberaler Dynamiken46
2.2.1 Politisch-rechtliche Liberalisierungsdynamiken47
2.2.2 Ökonomische Liberalisierungsdynamiken51
2.3 Die Liberalisierungsthese im Spiegel aktueller Migrationspolitiktrends53
2.3.1 Zwischen Restriktion und Liberalisierung: Eine Aufrechterhaltung des Liberalisierungstrends?54
2.3.2 Selektive policies als Trend liberaler Migrationspolitik56
2.4 Ist das Anerkennungsgesetz liberale Migrationspolitik?57
2.4.1 Die Einordnung des Anerkennungsgesetzes als liberale policy57
2.4.2 Rechtliche Kennzeichen einer Liberalisierung58
2.4.3 Rechtliche Gegenkennzeichen einer Liberalisierung62
2.4.4 Rechtliche „Spill-over-Effekte“: Anerkennung als Zuwanderungs- und Aufenthaltsvoraussetzung65
3 Theoretische Erklärungsmodelle liberaler Migrationspolitik68
3.1 Akteur*innenzentrierte Erklärungsmodelle liberaler Migrationspolitik70
3.1.1 Interessengruppenzentrierte Erklärungsmodelle liberaler Migrationspolitik70
3.1.2 Beyond economics: Die Rolle staatlicher Akteur*innen in der Liberalisierung von Migrationspolitik80
3.2 Institutionenzentrierte Erklärungsmodelle liberaler Migrationspolitik82
3.2.1 Der Erklärungsgehalt rechtlicher Faktoren auf internationaler und supranationaler Ebene83
3.2.2 Die Bedeutung nationaler Rechtsinterpretation in der Entstehung liberaler Migrationspolitik89
3.2.3 Policy venues als strukturelle Rahmenbedingungen des policymaking91
3.2.4 Expert venues als besonders liberale Ausprägung von policy venues?98
3.2.5 Politisierungsdynamiken in policy venues100
3.2.6 Do party politics trump institutional politics?102
4 Das Agenda Setting: Vom „Taxi fahrenden Arzt“ zur Konkretisierung der Pläne für ein Anerkennungsgesetz106
4.1 Das Gespenst des „Taxi fahrenden Arztes“107
4.1.1 Befunde zur Problemlage fehlender Anerkennungsmöglichkeiten107
4.1.2 Erste politische Forderungen zur Ausweitung von Anerkennungsmöglichkeiten109
4.2 Konkretisierung der Problemlage111
4.2.1 Mehr als ein „Anerkennungsdschungel“: Strukturelle und verfahrensbezogene Problembereiche der Anerkennung ausländischer Qualifikationen111
4.2.2 Die Brain-Waste-Studie113
4.2.3 „[…] dass mal ein Buch die Politik bewegt“: Die Brain-Waste-Studie als „Wegbereiterin“ für ein Anerkennungsgesetz?115
4.3 Zwischen nachholender Integration und Zuwanderung: Die argumentative Verknüpfung der Anerkennung ausländischer Qualifikationen mit der Fachkräftedebatte117
4.3.1 Zwei Argumentationslogiken, eine Zielsetzung117
4.3.2 Argumentative Verknüpfungen zwischen ökonomischer Wettbewerbsfähigkeit und liberaler Migrationspolitik120
4.3.3 Anerkennung ausländischer Qualifikationen als fachkräftepolitische Maßnahme122
4.4 Institutionalisierung eines Handlungskonsenses zur Verbesserung der Anerkennung ausländischer Qualifikationen124
4.4.1 Anerkennung als gemeinsames Bund-Länder-Projekt: Die „Qualifizierungsinitiative für Deutschland“125
4.4.2 Konsolidierung politischer Handlungsziele: Eckpunkte zur Verbesserung der Anerkennung ausländischer Qualifikationen127
4.4.3 Ein Anerkennungsgesetz als Zielsetzung im Koalitionsvertrag der Regierung in der 17. Legislaturperiode (2009–2013)131
4.5 Fazit: Wie kommt die Anerkennung ausländischer Qualifikationen auf die politische Agenda?131
5 Die konzeptionelle Ausarbeitung des Anerkennungsgesetzes134
5.1 Die Definition der Federführung für die Ausarbeitung des Bundesanerkennungsgesetzes135
5.1.1 Ressortpolitische Interessenkonstellationen der Anerkennung ausländischer Qualifikationen135
5.1.2 Definition der Federführung zwischen formalrechtlichen Zuständigkeiten und einer interessenbasierten Entscheidung141
5.1.3 Konsolidierung ressortpolitischer Interessenkonstellationen143
5.2 Inhaltliche Grundlagen für eine Gesetzesvorlage zur Anerkennung ausländischer Qualifikationen145
5.2.1 Inhaltliche Leitlinien: Die Eckpunkte der Bundesregierung145
5.2.2 „Kein neues System schaffen“: Anlehnung an bestehende Rechtsgrundlagen147
5.3 Der Ausarbeitungsprozess: Hoher Koordinierungsaufwand und komplexer Konsensbildungsprozess151
5.3.1 Eine zeitintensive und komplexe Ausarbeitung der juristischen Neuregelung152
5.3.2 Die Akteur*innenlandschaft im Ausarbeitungsprozess153
5.4 Beteiligungsformen am Ausarbeitungsprozess: Zwischen formalisierten und informellen Verfahren159
5.4.1 Formelle Beteiligungsformen am Ausarbeitungsprozess160
5.4.2 Informelle Beteiligungsformen am Ausarbeitungsprozess164
5.4.3 Ein von Expert*innen dominierter Ausarbeitungsprozess?170
5.5 Grundsätzliche