: Trudy Geisseler
: Halbseitenlähmung Alltag ist Therapie - Therapie ist Alltag
: Springer-Verlag
: 9783540263944
: 4
: CHF 27.30
:
: Medizinische Fachberufe
: German
: 221
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF

Neur logische Rehabilitation:

< >Therapie und Alltag verknüpfen

Das Ziel von Rehabilitation ist heute die Reintegration der Patienten in ihren Alltag. Wenn Sie an diesem Ziel mitarbeiten, sind Sie -und die Patienten selbst- mit dem PraxishandbuchHalbseitenl hmunggut beraten.

-In der 4. Auflage liegt der Akzent auf der Verknüpfung von therapeutischen  Behandlungszielen mit den Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Betroffene zur Gestaltung ihres Alltags brauchen.

- Neu ist ein Kapitel über die geriatrische Rehabilitation.

The apie ist Alltag

Das Buch bietet Ihnen,

-Handlungsanleit ngen zu therapeutischen Aktivitäten

-Anr gungen für ein, den Patienten motivierendes Vorgehen in Therapie und Alltag,

-Hinweise zur Unterstützung des partnerschaftlichen Miteinanders in der Alltagsgestaltung.

hr Fachratgeber

E ne Einführung in alle Behandlungsaspekte während der Akut- und Reha-Phase und in der ambulanten Begleitung zu Hause für

-Pflegende

-Physio-, Ergotherapeuten

-Bet offene, Angehörige.

9 Sprache– mehr als Verstehen und Sprechen (S. 47-48)

9.1 Aphasie

Je nachdem welcher Hirnbereich bei einem Schlaganfall beschädigt wurde, kann auch das Sprachzentrum betroffen sein.

>, Merke

Aphasie bedeutet Sprachverlust und ist abhängig von Ort und Ausmaß der Schädigung im Gehirn. Je nach Schädigung ist die Sprache mehr oder weniger stark betroffen. Aphasie ist eine Sprachstörung, die für den betroffenen Menschen und dessen Familie große Folgen hat.

Menschen mit einer Aphasie haben Schwierigkeiten: ,
* Sprache zu verstehen, ,
* spontan zu sprechen,
* zu lesen
* zu schreiben.

Trotz ihrer Sprachstörung können die betroffenen Menschen ihre Gefühle und Wünscheäußern. Sie können logisch denken und haben ihre Lebenserfahrungen und ihre beru. ichen Kenntnisse nicht vergessen.

Die betroffenen Menschen erkennen Situationen des täglichen Lebens und verhalten sich in sozialen Kontaktenähnlich wie Gesunde. Obwohl sie Gegenstände sprachlich schlecht benennen und beschreiben können, ist ihr Wissenüber Eigenschaften und Gebrauch von Gegenständen erhalten. Für den Außenstehenden ist es manchmal schwer, sich vorzustellen, dass bei diesen Menschen die Sprache gestört ist, dass aber das Denken und die Fähigkeit zur Kommunikation erhalten geblieben ist.

Die Symptome und der Schweregrad der Aphasie zeigen sich bei jedem betroffenen Menschen anders, jeder Betroffene hat seine eigene Form der Aphasie.

Das Gespräch ist erschwert durch: ,
* eingeschränktes Sprachverständnis,
* Suchen nach den richtigen Sprechbewegungen beim Sprechen, . Verwendung falscher Wörter:»Tisch« statt»Stuhl«,»Kühlofen« statt»Kühlschrank«, . Umschreiben von Wörtern:»etwas zum Kochen, etwas Rundes mit Deckel« statt»Pfanne«, . Umschreiben mit Gesten: rührt mit Hand im Kreis umher bedeutet kochen, . lautliche Veränderungen:»Dern« statt»Stern«, . telegrammartiges Aneinanderreihen von Wörtern:»Auto…schnell…Unfall…fertig…Spital«, . Aneinanderreihen von sinnlosen Wörtern oder Floskeln:»da jaja, dada ja!«

>, Merke
Menschen mit Aphasie können oft besser kommunizieren als sprechen.

Kommunikation beinhaltet Gestik, Mimik, Verhalten, Stimme und Kultur. Sprache hingegen ist stets an Grammatik, Formen und Regeln gebunden.

Oft leiden die betroffenen Menschen zusätzlich an: ,* ,Sprechschwäche (Dysarthrie). Sie kann sich wiederum auswirken auf:
– das deutliches Sprechen der einzelnen Laute,
– die Atmung beim Sprechen,
– den Stimmeinsatz. ,

* ,Apraxie. Die Bewegungsplanung der Mund- und Gesichtsmuskulatur für das Sprechen der Laute ist betroffen. ,
* ,Schluckstörung (Dysphagie). ,
* ,Lähmungen am Körper.

9.2 Sprachtherapie
Aphasie ist durch eine quali. zierte Therapie positiv beein . ussbar Es ist deshalbäußerst wichtig, dass möglichst rasch nach dem Schlaganfall Sprachtherapie angeboten wird. Zu Beginn der Therapie wird ein Diagnoseverfahren durchgeführt, damit möglichst sorgfältig und zielgerichtet Therapie angeboten und aufgebaut werden kann.

Aphasietherapie hat 2 wesentliche Ziele: Der betroffene Aphasiker soll möglichst viele sprachliche Fähigkeiten wiedererwerben und für die Sprachleistungen, die nicht mehr wiedererlernt werden können, andere kommunikative Fähigkeiten einsetzen lernen. Diese sind vor allem Gestik und Mimik. Es geht in Verhalten, Grammatik, erster Linie nicht darum, möglichst korrekte Einzelleistungen z. B. Lautbildung oder Wort- und Satzbildung zu erarbeiten, sondern sich mitteilen und verstehen zu können.

Geleitwort4
Vorwort6
Danksagungen zur 4. Auflage7
Inhalt12
A Die Rehabilitation18
1 Die häufigsten Schwierigkeiten halbseitengelähmter Menschen21
2 Das Bobath-Konzept23
Wie können wir das Bobath-Konzept und andere Methoden in den Alltag einbeziehen?24
3 Der gemeinsame Weg27
3.1 Wir Betroffenen27
3.2 Was können wir Betroffenen konkret zur Rehabilitation beitragen und welche besonderen Wünsche haben wir?27
3.3 Wir Angehörigen28
3.4 Dienstleistungsangebote nutzen28
3.5 Das gemeinsame Leben positiv gestalten28
4 Die Angehörigen in die Rehabilitation einbeziehen31
5 Die ärztliche Betreuung33
5.1 Medizinische Aspekte des Hirnschlages34
Definition und Epidemiologie/Häufigkeit34
Ursachen34
Ischämischer Verschluss (Thrombose, Embolie)34
Blutungen34
Krankheitszeichen34
Warnzeichen eines drohenden Hirnschlages34
Der ausgebildete Hirnschlag35
Allgemeine Auswirkungen35
Klinisch-neurologische Symptome nach Durchblutung und Lokalisation35
Behandlungsrichtlinien35
Risikofaktoren36
Unvermeidbare Risikofaktoren36
Beeinflussbare Risikofaktoren36
Vermeidbare Risikofaktoren36
Medizinische Probleme im Krankheitsverlauf37
Allgemeine medizinische Komplikationen37
Spastizität37
Epileptische Anfälle37
Depression37
Andere seelische Reaktionen38
6 Therapeutische Pflege39
6.1 Akutversorgung40
6.2 Fördern, Unterstützen, Begleiten, Beraten und Schulen des Patienten41
Sich sicher fühlen und verhalten41
Sich bewegen41
Sich waschen und kleiden42
Essen und Trinken42
Ausscheiden42
Ruhen und Schlafen42
Kommunizieren42
Atmen42
Körpertemperatur regulieren43
Sich beschäftigen43
Sich als Mann oder Frau fühlen43
Sinn finden43
7 Physiotherapie45
7.1 Einige Schwerpunkte der physiotherapeutischen Behandlung und ihre Beziehung zum Alltag des Halbseitengelähmten46
Beispiele für die Förderung von Funktionen im Alltag47
7.2 Beweglichkeit erhalten: ein Beispiel50
Einige Ideen für Bewegungsabfolgen50
Rückenlage50
Lösen der verkrampften Rückenund Beinmuskulatur50
Vorbeugen von Steifi gkeit im Schultergelenk und Erhalten der vollen Beweglichkeit (wenn keine Schulerprobleme bestehen)51
Im Sitzen52
Lockerung der verkrampften Rückenmuskulatur52
Lockerung der verkrampften Rumpfund Armmuskulatur52
Erhaltung der vollständigen Handund Fingerbewegung53
8 Ergotherapie55
8.1 Schwerpunkte der ergotherapeutischen Behandlung56
Bewegung56
Hirnleistung57
Wahrnehmung58
Selbsthilfe59
Haushalt60
Hilfsmittel61
Freizeit61
9 Sprache – mehr als Verstehen und Sprechen63
9.1 Aphasie