: Elvy Jansen
: Adriana die Fuhrfrau und der Tod in purpur
: TWENTYSIX CRIME
: 9783740723156
: 1
: CHF 8.00
:
: Historische Kriminalromane
: German
: 492
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Adriana zieht mit ihrem Ochsenkarren quer durch das fränkische Reich zur Zeit Karls des Großen. Sie handelt mit Waren, die sie einkauft, und mit Gewinn wieder verkauft. Sie trifft sich mit ihrem Vater in einer Herberge in Thionville. Auf dem Weg nach Hause finden sie die grausam entstellte Leiche eines guten Freundes, der ebenfalls ein Fuhrmann war, mit dem sie den Abend zuvor noch gemeinsam verbracht hatten. Das Opfer ist fast bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt, und in seinem Mund steckt ein edles, feines, purpurfarbenes Tuch. Dieser Mord ist absolut rätselhaft, weil von seinen teuren Gütern, die er transportierte, nicht das geringste gestohlen wurde. Aber es bleibt nicht bei diesem Mord! Adrianas Vater schickt sie wieder auf eine weite Tour, bevor sie nach Hause fahren kann. Dieses mal aber in Begleitung eines neuen Gehilfen. In einer alten Burg, mindestens zwölf Tagesreisen von ihrem Zuhause in Tholey entfernt, wird eine junge Frau ermordet. Auch dieses Opfer wurde mit einem zarten purpurfarbenen Tuch bedeckt. Adriana gerät in ein fürchterliches Komplott aus Lügen und Verrat, das sich bis in die höchsten Kreise des Kaisers zieht, und sie weiß nicht mehr, wem sie noch trauen kann...

Die Autorin Elvy Jansen wurde in Dudweiler geboren. Sie war beruflich viele Jahre in Europa unterwegs. Zwischenzeitlich wohnte sie zehn Jahre lang in Barcelona. Seit sie beruflich nicht mehr so viel unterwegs ist, hat sie sich ganz dem schreiben von Büchern gewidmet.

Irgendwo im fernen maurischen Spanien...


Zarte Vorhänge an den spitz zulaufenden Fensteröffnungen des Palastes, bewegten sich zu einer sanften Brise, und gaben den Blick in das Palastinnere frei. Bunte Kacheln mit herrlichen Ornamenten bedeckten Boden und Wände. Wunderschöne edle Teppiche lagen auf dem Boden. An den Wänden waren gemauerte Bänke, die mit einer Vielzahl von Decken und Kissen belegt waren. Die gnadenlose Hitze des Tages verschwand allmählich, die Palmen und der große Feigenbaum im überschwänglich angelegten Garten, wiegten sich im leichten Wind. Die Blumen, dieses phantastisch angepflanzten Gartens, verbreiteten einen betörenden und zugleich hypnotischen Duft, der sich bis in alle Zimmer des Palastes zog. Fackeln brannten an den Wänden, und zeigten so den Weg zu den unzähligen Zimmern. Wenn man den Palast verließ, wurde man im Garten von einem wunderschönen Brunnen empfangen. Er war kreisrund, mehrere steinerne Löwen spien Wasser, und schienen ihn zu bewachen. Ein Vogel der Nacht stimmte eine Serenade an, die nur seinesgleichen verstehen konnten. Der Sternenhimmel über dem Palast leuchtete, und die Milchstraße schien zum Greifen nah. Nur noch aus dem Harem, einem etwas abgelegeneren Palastteil, waren noch Stimmen von vereinzelten Bewohnerinnen zu vernehmen. Aber nach einiger Zeit verstummten auch sie, und eine tiefe Stille senkte sich über den Palast. Nach und nach wurden auch die letzten Öllampen gelöscht, und der Palast schien in einen friedlichen Dämmerzustand zu verfallen. An den Eingängen des Harems standen Wächter mit schläfrigen Augen. In einem einsamen Teil des Palastes befand sich ein Flügel, der selten von den Bewohnern aufgesucht wurde. Aber die