Zarte Vorhänge an den spitz zulaufenden Fensteröffnungen des Palastes, bewegten sich zu einer sanften Brise, und gaben den Blick in das Palastinnere frei. Bunte Kacheln mit herrlichen Ornamenten bedeckten Boden und Wände. Wunderschöne edle Teppiche lagen auf dem Boden. An den Wänden waren gemauerte Bänke, die mit einer Vielzahl von Decken und Kissen belegt waren. Die gnadenlose Hitze des Tages verschwand allmählich, die Palmen und der große Feigenbaum im überschwänglich angelegten Garten, wiegten sich im leichten Wind. Die Blumen, dieses phantastisch angepflanzten Gartens, verbreiteten einen betörenden und zugleich hypnotischen Duft, der sich bis in alle Zimmer des Palastes zog. Fackeln brannten an den Wänden, und zeigten so den Weg zu den unzähligen Zimmern. Wenn man den Palast verließ, wurde man im Garten von einem wunderschönen Brunnen empfangen. Er war kreisrund, mehrere steinerne Löwen spien Wasser, und schienen ihn zu bewachen. Ein Vogel der Nacht stimmte eine Serenade an, die nur seinesgleichen verstehen konnten. Der Sternenhimmel über dem Palast leuchtete, und die Milchstraße schien zum Greifen nah. Nur noch aus dem Harem, einem etwas abgelegeneren Palastteil, waren noch Stimmen von vereinzelten Bewohnerinnen zu vernehmen. Aber nach einiger Zeit verstummten auch sie, und eine tiefe Stille senkte sich über den Palast. Nach und nach wurden auch die letzten Öllampen gelöscht, und der Palast schien in einen friedlichen Dämmerzustand zu verfallen. An den Eingängen des Harems standen Wächter mit schläfrigen Augen. In einem einsamen Teil des Palastes befand sich ein Flügel, der selten von den Bewohnern aufgesucht wurde. Aber die