: Rupert Biedrawa
: Manifest des ökologischen Humanismus Ein Appell an alle, vor allem an die politisch Verantwortlichen - Philosophische und politische Grundlagen für eine ökologische und humane Weltordnung
: myMorawa von Dataform Media GmbH
: 9783991256816
: 1
: CHF 9.40
:
: Geschichte
: German
Können wir die gewaltigen Probleme der Gegenwart überhaupt noch lösen? Die Probleme des Klimas, der wachsenden Weltbevölkerung, der nationalen Konflikte und der zunehmenden Gewaltbereitschaft? Dieses Buch ist ein wichtiger Beitrag zur Beantwortung dieser Fragen: Wir können diese Probleme lösen, und zwar desto früher und erfolgreicher, je mehr wir folgende Grundsätze erfüllen: 1. Mitverantwortung übernehmen für uns und unsere Nachkommen statt bloß klagen oder träge zusehen. 2. Die globalen Probleme möglichst gründlich und ganzheitlich erkennen und entsprechende Gegenstrategien entwickeln. 3. Auf die politisch Verantwortlichen einwirken, damit diese nicht nur das tun, was ihnen die Lobbys bestimmter Industrien einreden, sondern damit diese genügend Verantwortung übernehmen für die Zukunft von uns allen. 4. Die Zivilgesellschaft muss darauf achten, dass sie sich nicht von korrupten Politikern irreführen lässt, von Lügnern, Betrügern und Demagogen, die die Gesellschaften und die Nationen nur spalten wollen, um ihre persönliche Macht zu erweitern. 5. Die Zivilgesellschaft muss zwei Gegensätze zu vereinen trachten: Sie muss Kritikfähigkeit mit Pazifismus verbinden! Statt mit Waffen muss sie mit Argumenten kämpfen! Sie muss den Dialog fördern und den Respekt vor der Meinung des Anderen. Sie muss versuchen, zu überzeugen und zu versöhnen, damit wir alle geeint für unsere Zukunft zusammenarbeiten können.

Dr. med. Rupert Biedrawa, geb. 1946, arbeitete bis 2011 als Arzt für Allgemeinmedizin in Salzburg. Zeitlebens beschäftigte er sich neben den gewöhnlichen Aufgaben der Humanmedizin auch immer wieder mit der Frage, ob die Humanmedizin neben ihrem Bemühen um die Gesundheit des einzelnen Menschen nicht auch Beiträge zur Gesunderhaltung der gesamten Menschheit leisten könnte und sollte. In diesem Sinn ist dieses Buch ein Beitrag in diese Richtung.

Vorwort zur 1. Ausgabe


Bis zur Jahreswende 2019/20, als die Covid-19-Pandemie ausbrach, hatte dank Greta Thunberg und dank der Fridays-for-Future-Bewegung das allgemeine Umweltbewusstsein eine großartige Intensität erlangt, wie das seit Jahrzehnten nicht mehr der Fall gewesen war. Nicht nur in der Zivilgesellschaft, sondern auch unter vielen politisch Verantwortlichen war das Bewusstsein erwacht, man müsse nun konsequenter vorgehen, um den existenzbedrohlichen Entwicklungen unserer traditionellen Weltwirtschaft und Weltpolitik entgegenzutreten. Die Lobbys der fossilen Industrien und der Waffenindustrien beherrschten zwar noch weiterhin in ihren umweltzerstörerischen und menschenfeindlichen Einflüssen die Weltpolitik, aber es gab erstmals ernste politische Ansätze und Programme, so von der EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen im geplanten „European Green Deal“, um mit größeren Reformen den Weg zu einer ökologischeren Weltwirtschaft und Weltpolitik zu ebnen. Zwar gab es politische Kräfte, die damals wie heute diese Reformen zu sabotieren versuchten, aber die unzähligen Umweltschutzbewegungen, die glücklicherweise heute immer größer werden, hatten weltweit ein wachsendes Bewusstsein dafür geschaffen, dass heute eigentlich die ganze Menschheit dazu aufgerufen ist, unsere Welt vor der weiteren Selbstzerstörung zu retten.

Dann aber kam in diesem wichtigen Augenblick der Weltgeschichte, eben zur Jahreswende 2019/20, die Corona-Pandemie. Alle politischen Debatten und Bemühungen mussten sich auf dieses neue Thema konzentrieren und man konnte sich fragen, ob dieses Thema, zumindest bis zur Herstellung eines Impfstoffs gegen den Corona-Virus, nicht noch 1 bis 2 Jahre die ökologischen und übrigen existenzbedrohlichen Probleme verdrängen würde.

Der Mensch hat nur eine begrenzte Kapazität für die Bewältigung von Problemen. Aber gerade deshalb muss er lernen, bestimmte Prioritäten zu setzen, um sich vorrangig auf die wichtigsten Aufgaben zu konzentrieren, die sein Überleben sichern und verbessern.

Doch eben das tut der Mensch nicht immer. Auf Grund gesellschaftlicher Zwänge, auf Grund der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, aber auch auf Grund falscher moralischer Entscheidungen oder falscher Zielsetzungen, für die der Einzelne selbst verantwortlich ist, erfüllen unzählige Menschen unter Umständen ihr Leben lang Aufgaben und Berufe, die mehr dem Verderben als dem Überleben der Menschheit dienen. Die Tatsache, dass sich die Menschheit heute in einer Klimakrise und in der Gefahr befindet, mehr auf die eigene Selbstzerstörung als auf das eigene Überleben zuzusteuern, ist vor allem die Folge davon, dass der Mensch in seinen politischen, moralischen und privaten Entscheidungen falsche Prioritäten gesetzt hat.

In dieser Situation unzähliger globaler Fehlentwicklungen in der Weltpolitik, beispielsweise auf Grund der Konzentration des Kapitals auf die militärische Aufrüstung anstatt auf Unterstützungen einer besseren Umweltpolitik und Entwicklungszusammenarbeit, kam es nun auch noch zur Corona-Krise. Die meisten Staaten, die davon betroffen waren, mussten mit einem Niederfahren der Wirtschaft reagieren. Trotz der Bemühungen vieler Regierungen, mit den Steuern des mühsam erarbeiteten und ersparten Staatskapitals Arbeitsplätze weitestmöglich zu erhalten, musste man aber schon von Anfang an damit rechnen, dass es in der Folge zu einer größeren Arbeitslosigkeit kommen würde.

Andrerseits bot jedoch diese Situation auch die Möglichkeit zu einer Neuaufstellung von Prioritäten, die heute von Seiten aller politisch Verantwortlichen, aber auch von Seiten der Eigenverantwortung jedes Einzelnen gesetzt werden sollten, wenn wir nach der Corona-Krise die übrigen großen Probleme der Gegenwart besser als bisher angehen wollen.

Im vorliegenden Manifest geht es in diesem Sinn vor allem darum, zunächst in einem ersten Teil möglichst alle Ursachen für die globalen Missstände unserer Zeit zu diagnostizieren, um dann in den folgenden Teilen die kausalen Strategien zur Bewältigung dieser Missstände darzustellen.

Im zweiten Teil wurde dann versucht, Ansätze zu einer neuen Philosophie und Ethik zu schaffen, weil ja viele globale Missstände, unter anderem auch die ökologischen, auf destruktiv egoistischen, einseitigen und extremistischen Wertvorstellungen beruhen, die in vielen Bereichen das Denken der politisch Verantwortlichen und auch das Denken vieler Menschen beherrschen. Obwohl es in den meisten traditionellen Wertsystemen viele wertvolle Grundsätze gibt, gibt es in diesen auch viele Vorurteile, die überwunden werden müssen, wenn wir in ökologischer und sozialer Weise unserer Umwelt und Mitwelt zukünftig ge