: Claus Leitzmann, Ingrid Hoffmann, Katja Schneider
: Ernährungsökologie Komplexen Herausforderungen integrativ begegnen
: oekom verlag
: 9783865813343
: 1
: CHF 21.90
:
: "Landwirtschaft, Gartenbau; Forstwirtschaft, Fischerei, Ernährung"
: German
: 224
: kein Kopierschutz/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Ob Armut, Übergewicht oder Klimawandel - viele der globalen Probleme unserer Zeit haben einen direkten oder indirekten Bezug zur Ernährung. Einfache Lösungen, die vernachlässigen, dass solche Probleme durch eine Vielzahl von Faktoren bestimmt werden, die miteinander in Wechselwirkung stehen, führen oft nicht zum erhofften Erfolg. Sie können die Probleme sogar verschlimmern oder neue Probleme schaffen: Ein Beispiel ist die Verschärfung der Nahrungsmittelknappheit durch den Anbau von Pflanzen zur Energiegewinnung, um dem Problem der Ressourcenknappheit zu begegnen. Die Ernährungsökologie erforscht als lösungsorientierter Ansatz den Umgang mit Komplexität im Bereich Ernährung. Sie bezieht die Dimensionen Gesundheit, Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft entlang der gesamten Produktkette sowie deren Interaktionen ein, um integrative Lösungsansätze für komplexe Probleme zu entwickeln. Das Buch führt in das Konzept der Ernährungsökologie ein. Es zeigt, welcher Erkenntnisgewinn und welches Potenzial für Problemlösungen darin liegt, Fragen der Ernährung als komplexe und mehrdimensionale Phänomene zu begreifen. Für die Entwicklung integrativer Lösungen werden theoretische und methodische Elemente der Ernährungsökologie vorgestellt.

Ingrid Hoffmann war erste Professorin für Ernährungsökologie und hat an der Justus-Liebig-Universität Gießen das Fachgebiet Ernährungsökologie mit auf- und ausgebaut. Inzwischen leitet sie am Max Rubner-Institut das Institut für Ernährungsverhalten. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen u.a. die Auswirkungen unterschiedlicher Ernährungsweisen auf Gesundheit, Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft sowie die Komplexität im Wissenschaftsgebiet Ernährung. Claus Leitzmann, Biochemiker und Ernährungswissenschaftler, arbeitete nach dem Studium in den USA fünf Jahre in Thailand und ist seit 1974 an der Universität in Gießen tätig. Er befasst sich u. a. mit der internationalen Ernährungssituation sowie mit Vollwert-Ernährung, Vegetarismus und Ernährungsökologie. Katja Schneider, Haushalts- und Ernährungswissenschaftlerin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Arbeitsgruppe Ernährungsökologie am Institut für Ernährungswissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen. Arbeitsschwerpunkte sind u.a. Konzept und Umsetzung der Ernährungsökologie in Forschung und Lehre, Disziplinen übergreifende Wissensintegration, nachhaltige Ernährung.
Ernährungsökologie1
Inhaltsverzeichnis7
Vorbemerkungen13
Sektion I Einführung: Hintergründe und konzeptionelle Basis der Ernährungsökologie18
1 Lage der Welt: globale Probleme und deren Vernetzung20
1.1 Hintergründe20
1.2 Aktuelle globale Probleme21
1.3 Vernetzung globaler Probleme24
1.4 Ausblick25
2 Faktor Ernährung: lokale und globale Relevanz26
3 Komplexe ernährungsassoziierte Probleme: allgemeine Charakteristika30
3.1 Große Anzahl verschiedener Faktoren30
3.2 Vernetzung31
3.3 Dynamik35
3.4 Nicht-Linearität36
3.5 Emergenz36
3.6 Intransparenz37
3.7 Fazit39
4 Das Konzept der Ernährungsökologie: Herausforderungen annehmen40
4.1 Konzeptioneller Hintergrund der Ernährungsökologie40
4.2 Methodische Elemente der Ernährungsökologie - Umgang mit Komplexität und Mehrdimensionalität45
4.3 Potenzial der Ernährungsökologie47
Sektion II Ernährung als mehrdimensionales Phänomen48
5 Dimension Gesundheit: der Zusammenhang von Ernährung und Krebs50
5.1 Ursachen von Krebs50
5.2 Lebensmittelinhaltsstoffe und Krebs51
5.3 Fazit54
6 Dimension Umwelt: wie sich Ernährung auf das Klima auswirkt56
6.1 Klimarelevanz der Ernährung entlang der Produktkette57
6.2 Klimarelevanz verschiedener Lebensmittel60
6.3 Klimarelevanz verschiedener Ernährungsweisen61
6.4 Fazit64
7 Dimension Gesellschaft: Fleisch essen aus sozialer und kultureller Perspektive65
7.1 Die besondere Symbolkraft des Fleischessens65
7.2 Fleisch essen als Ausdruck von Geschlechtsidentität67
7.3 Fleisch essen als Instrument für soziale Differenzierung68
7.4 Fazit69
8 Dimension Wirtschaft: externe Effekte und Kosten im Bereich Ernährung70
8.1 Erfassen der Umweltwirkungen71
8.2 Ansätze zur Bewertung und Monetarisierung der Umweltwirkungen73
8.3 Handlungsmöglichkeiten77
Sektion III Ernährung integrativ: Beispiele für eine umfassende Betrachtung komplexer Themen78
9 Welternährung: eine globale Perspektive80
9.1 Situation und Prognose der Welternährung80
9.2 Ursachen für die Welthungersituation82
9.3 Fazit87
10 Verschiedene Ernährungsweisen: integrativ und mehrdimensional bewertet88
10.1 Ernährungsweisen im Vergleich88
10.2 Dimension Gesundheit89
10.3 Dimension Umwelt93
10.4 Dimension Wirtschaft95
10.5 Synthese96
11 Vegetarische Ernährung: das Zusammenspiel vielfältiger Auswirkungen98
11.1 Ein qualitatives Modell zu vegetarischer Ernährung98
11.2 Einblicke durch Berücksichtigung von Mehrdimensionalität und Komplexität101
11.3 Erkenntnisgewinn103
12 Ökologisch erzeugte Lebensmittel: eine mehrdimensionale Perspektive105
12.1 Grundsätze der ökologischen Land- und Lebensmittelwirt-schaft105
12.2 Wirkungen auf Gesundheit, Umwelt, Gesellschaft und Wirt-schaft106
12.3 Fazit111
Sektion IV Umgang mit Mehrdimensionalität und Komplexität im Bereich Ernährung: Forschung112
13 Ernährungsforschung: Reduktionismus und integrative Ansätze114
13.1 Untersuchung der Teile: Reduktionismus in der Ernährungsforschung114
13.2 Umfassendere Untersuchung: integrative Ansätze in der Ernährungsforschung117
13.3 Fazit121
14 Inter- und Transdisziplinarität: eine besondere Art der Wissenschaft123
14.1 Disziplinarität und ihr Verhältnis zu Inter- und Transdisziplinarität124
14.2 Qualitätsans