Im Dezember war es soweit - unser Sohnemann wollte auf die Welt kommen. Es waren noch zehn Tage bis zum Geburtstermin, ich kam gerade von meiner Mutter. Mit 19 Jahren war ich noch einmal große Schwester geworden. Meine Mutter war 36 Jahre alt als sie Zwillinge zur Welt gebracht hatte. Wir hatten gelegentlich Kontakt miteinander wenn sie Termine bei ihrem Frauenarzt hatte, der direkt neben der Apotheke war in der ich damals gearbeitet habe. Als ich den Anruf bekommen hatte dass die Zwillinge auf der Welt sind, bin ich noch am gleichen Tag ins Krankenhaus gefahren um die beiden Mädchen zu begrüßen. Nicht wegen meiner Mutter, sondern wegen dieser zwei wundervollen Babys, nur aus diesem Grund bin ich öfters zu ihr gefahren und habe mit meinen kleinen Schwestern gespielt. Der Kontakt war halt da, aber eine gute Mutter-Kind-Beziehung ist daraus nie entstanden. Ich hoffte immer nur inständig, dass sie es bei den beiden endlich anders machen würde als bei meinem kleinen Bruder und mir.
Ich lag auf dem Sofa um ein bisschen Fernsehen zu schauen. Plötzlich bekam ich solch starke Bauchschmerzen, ich krümmte mich vor Schmerzen. Gerade noch rechtzeitig hatte ich es zur Toilette geschafft, fast wäre der Durchfall in meiner Hose gelandet. Mir war hundeelend, ich dachte sofort an eine Magen – Darm – Grippe die ich mir irgendwo eingefangen hatte. Das fehlte mir auch noch, so kurz vor dem Geburtstermin. Mein Mann schaute auf die Uhr und meinte grinsend: „Wenn diese Krämpfe in regelmäßigen Abständen von sechs Minuten kommen ist es wohl keine Magen – Darm – Grippe sondern an der Zeit ins Krankenhaus zu fahren!“ Nie im Leben hätte ich gedacht dass das Wehen sein könnten, ich hatte mich völlig auf ein anderes Datum konzentriert. Dass der junge Mann schon eher auf die Welt kommen wollte - daran hatte ich beim besten Willen nicht gedacht.
Im Krankenhaus angekommen wurde ich gleich ans CTG angeschlossen. Wir haben gewartet, dass es endlich weiter ging mit der Geburt. Nur irgendwie wollte der Junior sich n