1.
Ich war dabei, meinen Bestseller zu schreiben, als Simona kam und mich unterbrach. Es ging darum, irgendwo essen zu gehen. Ich sagte Nein. Es ist einfach, irgendwo essen zu gehen. Man geht irgendwo essen, und man redet und redet und redet, nur am Ende schreibt man nicht.
Ein paar Stunden später war ich dabei, im Regen eine zu rauchen. Um mich herum rauchten die Raucher, und die Nichtraucher nicht. Wir hatten alle ein Glas in der Hand. Ich dachte nicht an meinen Bestseller, denn ich war damit beschäftigt zu reden reden und reden. Simona war schon nach Hause gegangen, und die ganze Zeit sagte ich mir, dass es Zeit wäre. Aber ich blieb, wie festgewachsen, das Glas in meiner Hand. Woanders schlief mein geliebter Liebling seinen kostbaren Schlaf, Spiralen aus Rauch stiegen in grauen Schwaden hinauf in den Himmel. Der Himmel war weder schwarz noch grau, noch sternenklar; der Himmel war nichts. Und zwischen ihm und uns gab es nur diese grauen Schwaden und Worte Worte Worte.
Es war an eben diesem Abend, im Regen, als die Raucher rauchten und die Nichtraucher nicht, dass alles angefangen hat. Ein Typ rempelt mich an. Er ist besoffen. Er ruft: »Gabriel!« Er rennt, und schon ist er weg. Ich rede weiter mit den Rauchern und den anderen, wir werden ein bisschen betrunken. Irgendwann stelle ich schließlich mein Glas auf einen Tisch und gehe, im dünnen Regen.
Ich bin schon fast zu Hause, als ich ihn an einem Laternenpfahl hocken sehe. Er ist ganz durchnässt, gelbe Perlen laufen die Strähnen seines Ponys herunter. Er sieht mich an. Auch die Stille ist ganz durchnässt, so weich und plätschernd, und die Laterne lässt das Gelb aus seinem Haar fallen … Das alles ist so friedlich, dass ich stehen bleibe.
Ich sage: »Geht es Ihnen gut?« Es schadet ja nie, sich nach dem Wohlbefinden anderer zu erkundigen, nicht wahr. Er sagt: »Ich kann Gabriel nicht finden. Ich weiß nicht, er ist verschwunden …« Er deutet vage in die Dunkelheit jenseits der Gasse und der Laterne. Ich sage: »Er wird schon wiederkommen.« Der Typ zuckt mit den Schultern. Ich sage: »Ist Ihnen nicht k