: Dagmar Hofmann
: Suizid in der Spätantike Seine Bewertung in der lateinischen Literatur
: Franz Steiner Verlag
: 9783515131377
: 1
: CHF 47.50
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: Geschichte
: German
: 250
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Suizid ist ein anthropologisches Phänomen, mit dessen ethischer Bewertung sich die Menschheit in allen Zeiten auseinandersetzte. Die Spätantike gilt im allgemeinen als eine Wendezeit, in der die christliche Ablehnung der Selbsttötung eine gegenüber der klassischen Antike veränderte Haltung hervorbrachte, die besonders deutlich von Aurelius Augustinus (354-430) formuliert wurde. Neben der Einordnung der augustinischen Suizidtheorie in den Kontext ihrer Zeit und der Gegenüberstellung anderer spätantiker Meinungen liegt der Schwerpunkt der Studie vor allem auf der literarischen Darstellung von Suizid: Zahlreiche Suizidschilderungen aus der lateinischen Literatur des 4. und 5. Jhs. werden vorgestellt und veranschaulichen ein überraschend heterogenes Bild, das in weiten Teilen den Vorstellungen der klassischen Antike näher steht, als daß es auf die Stigmatisierung der Selbsttötung im Mittelalter und in der Neuzeit vorausweist.

Dagmar Hofmann studierte Alte Geschichte, Neuere und Mittlere Geschichte sowie Germanistik in Heidelberg und wurde im Fach Alte Geschichte in Jena promoviert. Seit ihrer Habilitation im Jahr 2016 ist sie Privatdozentin für Alte Geschichte in Köln. Nach Vertretungen in Aachen, Bonn und Bamberg vertritt sie gegenwärtig den Lehrstuhl für Alte Geschichte an der TU Dresden. Forschungsschwerpunkte: Historiographiegeschichte, Geschichte der Spätantike und des frühen Christentums, Anthropologie, Kultur- und Sozialgeschichte der Antike, Lateinische Epigraphik.