Vorwort
Immer, wenn mehrere Personen gemeinsam an einem Softwareprojekt arbeiten, braucht es ein System, um alle durchgeführten Änderungen nachvollziehbar zu speichern. Gleichzeitig gibt ein derartiges Versionsverwaltungssystem allen Entwicklern Zugriff auf das gesamte Projekt. Jeder Programmierer weiß, was die anderen zuletzt gemacht haben, jede Entwicklerin kann den Code der anderen ausprobieren und das Zusammenspiel mit ihren eigenen Änderungen testen.
In der Vergangenheit gab es viele Versionsverwaltungssysteme, z. B. CVS, Subversion (SVN) oder Visual SourceSafe. Im vergangenen Jahrzehnt hat sich aber Git zum De-facto-Standard entwickelt.
Einen wesentlichen Anteil an diesem Erfolg hatte die Webplattform GitHub, die den Einstieg und die Nutzung von Git wesentlich vereinfachte. Unzählige Open-Source-Projekte nutzen das kostenlose Angebot GitHubs zum Projekt-Hosting. Kommerzielle Kunden, die den Quellcode nicht veröffentlichen wollten, zahlen für diesen Service. GitHub ist natürlich nicht die einzige Git-Plattform: Wichtige Konkurrenten sind z. B. GitLab, Azure DevOps und Bitbucket. Dessen ungeachtet kaufte Microsoft 2018 GitHub für 7,5 Milliarden US$. Im Gegensatz zu anderen Übernahmen hat dies bisher der Popularität von GitHub nicht geschadet.
Die Geschichte von Git
Git entstand, weil Linus Torvalds für die Weiterentwicklung des Linux-Kernels ein neues Versionsverwaltungssystem brauchte. Die Entwicklergemeinde hatte zuvor das Programm BitKeeper verwendet. Linus Torvalds war mit dem Programm grundsätzlich zufrieden, eine Lizenzänderung machte aber einen Wechsel erforderlich. Von den damals verfügbaren Open-Source-Programmen genügte keines seinen hohen Ansprüchen.
So stoppte der Linux-Chefentwickler kurzzeitig seine Hauptarbeit und schuf in nur zwei Wochen das Grundgerüst von Git. Der NameGit steht sinngemäß fürBlödmann oderDepp, und auch die Hilfeseite