2Aufgaben und Ziele einer frühen Bewegungsförderung
Bewegung und körperliche Aktivität spielen in der gesamten kindlichen Entwicklung eine große Rolle. Bewegungs- und Spielsituationen bieten vielfältige motorische, kognitive und soziale Lerngelegenheiten. Sie ermöglichen eine positive Selbsterfahrung und das Erleben von Selbstwirksamkeit. Kinder nehmen das eigene Können, aber auch die eigenen Grenzen wahr. Sie entwickeln eine realistische Selbsteinschätzung und sammeln vielfältige Erfahrungen im sozialen Miteinander. In diesem Kapitel werden anhand von drei Aspekten, die als zentrale Ziele der Arbeit in Kindertageseinrichtungen angesehen werden, die Aufgaben und Zielsetzungen einer frühen Bewegungsförderung herausgearbeitet.
Dabei istBewegung als ein grundlegendes menschliches Phänomen zu verstehen, das es dem Kind „ermöglicht, sich handelnd seine materielle und soziale Umwelt zu erschließen, sie wahrzunehmen, zu interagieren und auf sie einzuwirken“ (Krus 2015, 40).
Bewegung hat immer eine bestimmte Bedeutung, einen bestimmten Sinn für das Kind, denn es möchte mit seiner Bewegung etwas erreichen, etwas mitteilen, etwas in Gang setzen. Unser Bewegungsbegriff umfasst dabei nicht nur die äußerlich beobachtbaren Bewegungen, sondern auch die inneren Bewegungen (Gefühle/Emotionen). Diese inneren Bewegungen bringen wiederum sichtbare Bewegungen hervor oder werden durch äußere Bewegungen ausgelöst. Bewegung ist damit mehr als die Ortsveränderung des Körpers bzw. einzelner Körperteile, da auch die Emotionen und die Wahrnehmung einbezogen werden.
So signalisiert beispielsweise der BegriffBewegungsfreude die enge Verbindung des Sich-Bewegens und den damit einhergehenden bzw. dadurch ausgelösten Emotionen.
UnterBewegungsförderung verstehen wir daher eine Arbeitsweise in der Tradition der Psychomotorik (Kap. 1.3.3), die diese enge Verbindung des motorisch-körperlichen mit dem seelisch-emotionalen zur Grundlage hat. Das Kind wird ganzheitlich betrachtet, daher wirkt eine Förderung der Bewegung nicht nur auf die Bewegung und durch die Bewegung, sondern immer auch auf die sich gegenseitig beeinflussenden Bereiche der Wahrnehmung, Emotion, Kognition und sozialen Kommunikation (Haas 2014, 11).
Bewegungsförderung wird dabei in ihrer pädagogischen Dimension verstanden als die gezielte Anregung von Bildungs- und Lernprozessen durch Bewegung in Kindertageseinrichtungen. Es geht also um das „zur Verfügung Stellen von positiven Beziehungen, von anregenden dinglichen und sozialen Erfahrungs- und Entwicklungsräumen“ (Thalheim 2004, 18). Durc