Gschamster Diener.
Wiener Ausdruck für »Gehorsamster Diener«
Es gab und gibt in manchen Ländern Hofschranzen, Hofgänger, Hoflieferanten, Hofmeister, Hofnarren, Hofmarschalle und Hofhunde, aber nur in Österreich gibt es Hofräte.
Anno 1765 komponierte Wolfgang Amadeus Mozart seine ersten drei Sinfonien, und die 1441 Räume von Schloss Schönbrunn bekamen eine zeitgemäße Rokoko-Ausstattung. Zur gleichen Zeit wurde im Zuge einer Verwaltungszentralisierung der Beamtentitel »Hofrat« eingeführt.
Im Jahr 1850 erließ der 20-jährige Kaiser Franz Joseph zwar viele neue Gesetze, aber aus unerfindlichen Gründen schaffte er den Titel Hofrat ab. Als aber dann im Weltausstellungsjahr 1873 die Wiener Börse ihren »Schwarzen Freitag« erlebte, wurde als Ausgleich der »Hofrat« wieder eingeführt.
1918 wurde der »Kaiser« abgeschafft, aber der Titel Hofrat blieb bestehen. Und seine Bedeutung wurde durch die Schaffung des »Wirklichen Hofrats« und des »Vortragenden Hofrats« erweitert. Was die Schaffung der Titel »Unwirklicher Hofrat« und »Nachtragender Hofrat« betrifft, konnte sich die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst noch nicht durchsetzen. Strittig ist für die GÖD auch die brennende Frage, ob der Leiter der musikalischen Abteilung des Hof- und Kammerarchivs den Titel Hofrat oder Kammersänger tragen soll. Der Titel Hofkam