: Amalia Zeichnerin
: Regency Park
: tolino media
: 9783754686652
: 1
: CHF 3.30
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 193
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der Schauspieler Leo beginnt einen Job als Kleindarsteller in dem historischen Themenpark 'Regency Park' und lässt sich auf die Ära von Jane Austen ein ... und auf Ashley, dier historische Kostüme schneidert. Im Park geschehen seltsame Dinge, auch während einer historischen Modenschau, bei der Leo als Model für Ashley einspringt. Zwischen siem und Leo funkt es, aber mehrere Probleme stehen den beiden im Weg. Ein Queer Romance Roman, angesiedelt im amerikanischen Connecticut, mit einem cis Mann und einer nichtbinären Person als Hauptfiguren. In diesem Roman ist Konsens sexy und es gibt nur wenig (Beziehungs-)Drama.

Amalia Zeichnerin ist das Pseudonym einer Hamburgerin Autorin. Amalia schreibt Phantastik, Historisches, Cosy Krimis und Romance, gern mit queeren Protagonist*innen und Diversität, denn die Welt ist bunt und vielfältig.

Kapitel 1

 

 

Montag, 15. Mai 2017

 

Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass ein arbeitsloser Schauspieler nichts dringender braucht als einen Job. So ging es auch mir. Und weil ich nicht mehr ewig in New York kellnern wollte, saß ich nun hier, im Büro des FreizeitparksRegency Park,der sich in Connecticut befand. Meine Hände fühlten sich klamm an und mir trommelte das Herz viel zu laut in der Brust. Prüfungssituationen waren jedes Mal wie ein Tanz auf dem Drahtseil für mich, und von diesem Vorstellungsgespräch hing eine Menge ab.

Ich war in London aufgewachsen, hatte dort auch eine Schauspielschule besucht. Im Anschluss war ich nach New York gezogen – die doppelte Staatsbürgerschaft machte es möglich. Im Big Apple hatte ich als Schauspieler Karriere machen wollen, am liebsten am Broadway. Aber nach zwei Jahren Klinkenputzen hatte ich kaum Jobs ergattert, nur kleinste Rollen mit wenigen Sätzen. Ich hatte schon überlegt, ob ich mein Glück nicht lieber in Hollywood versuchen sollte, ein langgehegter Traum von mir. Oder vielleicht in London, aber ich hatte bisher nicht den Antrieb gefunden, ein weiteres Mal umzuziehen. Außerdem hatte ich schon immer Probleme gehabt, mich bei weitreichenden Dingen zu entscheiden. Ich hatte auch versucht, in einer Agentur unterzukommen, aber das schien nur über Beziehungen zu funktionieren – es gab zu viele aufstrebende Schauspielende, aber zu wenig Agenturen, um alle diese Leute aufzunehmen.

Das Büro des Parkmanagers sah aus wie die Kulisse eines britischen Landsitz-Krimis mit Retro-Flair: Viel dunkles Holz, alte Lampen und einige Landschaftsgemälde an den Wänden. Was tat ich hier bloß?! So hatte ich mir meine Karriere nicht vorgestellt. Andererseits, als Übergangsjob war es vielleicht nicht verkehrt …

Mr Nash, ein kräftiger Mann von Mitte fünfzig, dessen Haar graumeliert und ein wenig schütter war, sah mich aufmerksam an. »Leo, wie vertraut sind Sie mit den Werken von Jane Austen?«

Ich richtete mich in meinem Stuhl auf. »Ich habe alle gelesen. Ein, zwei in der Schule und den Rest so. Bis auf ihre unvollendeten Werke.«

Mr Nash lächelte. Ich entspannte mich ein wenig.

»Sie sind Engländer? Ihr Akzent …«

»Mein Vater stammt aus England, meine Mutter ist Amerikanerin.«

»Ah, ich verstehe. Ich habe in Ihrem Lebenslauf auch gelesen, dass Sie in London aufgewachsen sind. Das dürfte eine Bereicherung für Ihre Tätigkeit hier werden. Wie viel wissen Sie über unserenRegency Park, Leo?«

»Ich war noch nicht als Besucher hier«, gab ich zu. »Aber ich habe mir Ihre Angebote a