Ein „Abenteuer des Gefühles“
Der Tod in Venedig: weltberühmt, oft interpretiert und adaptiert
Positive Aufnahme des Werks bei den Zeitgenossen
Zentrales Thema: Alternder Künstler verliebt sich in ca. 14-jährigen Jungen
Thematik im Kontext von Philosophie und Mythologie
Weitere aktuelle Themen wie z. B. das des Verhältnisses von Selbstdisziplin und Auflösung des Selbst im Rausch
Kein Werk von Thomas Mann ist weltweit so anerkannt wie die 1912 erschienene Novelle DerTod in Venedig – ein schmaler Band, verglichen mit dem ersten großen Werk, der FamiliensagaBuddenbrooks, die Thomas Mann internationale Bewunderung brachte. Über zehn Jahre vergingen nach dem Erscheinen derBuddenbrooks, bis Thomas Mann mit der vorliegenden Novelle wieder ein Werk von Weltgeltung verfasste.
Dieser Erfolg überrascht zunächst, wenn man den äußeren Gang der Handlung betrachtet: Die beiden zentralen Figuren reden nicht einmal miteinander. Ein alternder Künstler verliebt sich in einen ca. vierzehnjährigen Jungen. Es bleibt bei Blickkontakten. Doch der homoerotische Blick, dieses „Abenteuer des Gefühles“ (38), wird im Zusammenhang von Philosophie und Mythologie entwickelt und mit abendländischen Bild- und Denkfiguren dargestellt.
Der Tod in Venedig gehört zu den meistinterpr