: Claudia Choate
: Verlorene Seelen 8 - Mit dir die Sterne sehen
: Books on Demand
: 9783752633634
: 1
: CHF 5.60
:
: Erzählende Literatur
: German
: 346
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Fünfzehn Jahre wurde Viktor von seiner Mutter belogen, bis er die schreckliche Wahrheit über das erfährt, was seine Mutter Nacht für Nacht treibt. In Armut und Einsamkeit aufgewachsen, gerät der Junge in die Fänge einer Jugendgang, die seine Unschuld ausnutzen und ihn für ihre eigenen Straftaten büßen lassen. Als Viktor Gefahr läuft, für einen Mord verdächtigt zu werden, den er nicht begangen hat, gerät der Junge in Panik und verunglückt mit einem zuvor entwendeten Fahrzeug. Schwer verletzt, verängstigt und gebrochen erfährt er vom plötzlichen Tod seiner Mutter und von der Existenz seines Vaters, der ihn nach jahrelanger Suche einfach nur in die Arme schließen möchte. Doch auch in seinem neuen Leben auf dem Sternenhof bestimmen Intrigen und Lügen anfangs sein Dasein, bis er die Hilfe eines jungen Mädchens bekommt, die ebenfalls unter den Folgen einer Tat skrupelloser Jugendlicher zu leiden hat.

Claudia Choate, Jahrgang 1975, lebt mit ihrem Ehemann, zwei Kindern, dem Familienhund und weiteren Tieren in Hessen. Die Liebe zum Schreiben entwickelte sich bereits während der Schulzeit, in der sie mit einer Freundin anfing, Geschichten über Freundschaft und Abenteuer sowie kleine Gedichte zu schreiben. Durch Beruf, einen mehrjährigen Auslandsaufenthalt in den USA und die Kindererziehung wurde diese Leidenschaft jedoch viele Jahre in den Hintergrund verbannt und schaffte es erst 30 Jahre später, sich zu behaupten. Ihr Interesse für Tiere, vorwiegend Hunde und Pferde, sowie medizinische Abläufe und ihre romantische Veranlagung baut sie gerne in ihre Geschichten über das Schicksal von jungen Menschen ein, die durch Unfälle, Angst und Gewalt den Mut am Leben und das Vertrauen zu anderen verlieren und dieses neu erlernen müssen.

DIE GANG


„Fahr’ vorsichtig, Mutti. Ich glaube, heute Abend könnte es glatt werden“, bat Viktor und reichte seiner Mutter den Autoschlüssel.

„Danke dir, mein Lieber. Ich werde schon aufpassen.“ Christine Tomanek gab ihrem Sohn einen Kuss auf die Wange und nahm den Schlüssel entgegen. „Und bleib’ bitte nicht so lange weg. Morgen ist Schule.“

„Versprochen. Spätestens um zehn lieg ich in der Koje.“

Seine Mutter lächelte. Sie wusste, dass sie sich auf ihn verlassen konnte. Immerhin blieb ihr auch nichts Anderes übrig, denn ihr fünfzehnjähriger Sohn war schon seit Jahren fast jede Nacht allein zu Hause. Christine musste ja Geld verdienen – und das tat sie eben nachts. Jeden Abend gegen halb acht verließ sie das Haus und kam erst in den frühen Morgenstunden wieder.

Als Viktor klein gewesen war, hatte er die Nächte bei einer Nachbarin verbracht, doch seit einigen Jahren blieb er allein in der kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung in einem heruntergekommenen Sozial-Wohnblock. Viktor kannte es nicht anders, deshalb störte es ihn nicht besonders, auch wenn er natürlich nie jemanden mit zu sich einlud – aus Scham über seine Wohnverhältnisse. Außerdem war es viel spannender, bei seinen Freunden abzuhängen, die – wie man so schön sagt –zur gehobenen Gesellschaft gehörten. Auch wollte er nicht, dass irgendjemand mitbekam, dass seine Mutter regelmäßig Alkohol oder Drogen zu sich nahm.

Christine versuchte das zwar vor ihrem Sohn zu verbergen, doch er hatte schon öfter mitbekommen, in welchem Zustand sie früh morgens zurück in die Wohnung kam. Er brachte sie dann in ihr Bett, das gleichzeitig auch sein eigenes war, und ließ sie ihren Rausch ausschl