: Manfred Rössler
: Die Uhrenfirma Kriminalroman
: united p.c.
: 9783710347634
: 1
: CHF 13.10
:
: Erzählende Literatur
: German
: 304
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Im Herzen der Schweizer Uhrenindustrie rufen zahlreiche Explosionen bei Uhrengeschäften die Polizei auf den Plan. Sind es Lausbubenstreiche oder steckt mehr dahinter? Hauptmann Marc Jordan als Chefermittler der Kriminalpolizei Neuenburg muss es herausfinden. Er ist eher skeptisch, bis es die erste Tote in seiner Stadt gibt. Der Fall wird immer komplizierter.

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Pierre Rochat schreckte hoch. Ein dumpfer Knall hatte ihn geweckt. Es war Frühling und die Sonne schien warm wie an einem Vorsommertag. Er hatte sich auf einer Bank am Ufer des Neuenburger Sees niedergelassen und die Aussicht auf den See und die dahinterliegenden schneebedeckten Giganten Eiger, Mönch und Jungfrau, genossen. Dann war er eingenickt.


Nach dem letzten besonders langen Winter war die Sehnsucht der Menschen nach ein paar wärmenden Sonnenstrahlen besonders groß. Viele Leute spazierten am Uferweg den See entlang. Früher hätte man gesagt, sie lustwandeln.


Pierre Rochat hatte eine anstrengende Woche hinter sich und genoss den schönen Sonntag. Er besaß eine Uhrenfirma in Le Locle und die letzte Woche war randvoll ausgefüllt mit Terminen. Aus vielen Ländern waren die interessierten Kunden angereist und wollten die neue Uhrenkollektion sehen. Er war richtig erschöpft, und wäre dieser Knall nicht gewesen, hätte er wahrscheinlich noch eine Weile weiter gedöst.


Der Knall war dumpf aber doch einigermaßen stark gewesen. Erklären konnte sich Rochat die Ursache nicht. Angesichts des schönen Wetters und der herrlichen beruhigenden Aussicht auf den See war ihm die Ursache für den Knall eigentlich egal. Er stand aber auf und mischte sich unter die Spaziergänger.


Eine Stunde später machte sich der Unternehmer auf den Heimweg nach Le Locle. Die Straße windet sich vom Neuenburger See in eine Höhe von etwa 1000 Meter bis La Chaux-de-Fonds, wo sie dann in ein enges Tal bis Le Locle führt. Eine nette, ruhige Kleinstadt am Rande des Schweizer Jura, direkt an der Grenze zu Frankreich gelegen.


Er war gerade in seine Garage gefahren, als sein Mobiltelefon läutete. Es war Sonntag und er wollte eigentlich nicht abheben. Rochat stellte den Motor ab und schloss die Garagentür. Zwischenzeitlich hatte sich das Telefon wieder beruhigt.


Ein paar Minuten später hörte er wieder die Anrufmelodie seines Telefons. Der Blick auf das Display zeigte ihm den Hinweis>Nummer unbekannt<. Er drückte auf Rot und legte das Telefon auf eine Kommode im Erdgeschoß seines Hauses.


Beim dritten Anruf hob er doch ab, meldete sich aber nur mit „Ja?“.


Aus dem Hörer kam a