: Marion Wiesler
: Der Bogen des Smertrios Vom Kelten, der loszog, die Sonne vom Himmel zu holen
: Books on Demand
: 9783752649673
: 2
: CHF 5.30
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 304
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Norikum, 49 v. Chr. Alle neun Jahre gilt es, die Sonne mit einem gezielten Bogenschuss vom Himmel zu holen. Doch der heilige Bogen wurde zerstört. Bogenbauer Smertrios und seine Schwester Sanna müssen sich bis nach Gallien aufmachen, um zu versuchen, die Gunst der Götter für das Dorf zu sichern - oder sich selbst diesen Göttern opfern."Der Bogen des Smertrios" bildet einen unabhängigen Band in der Welt der Keltenroman Serie"Die Wortflechterin". Fühle den Pulsschlag der Kelten in dir!

Aufgewachsen in einer Filmproduktionsfirma in Wien hat die Welt der Kreativität und Phantasie sie immer schon umgeben. Als an ihrem 13. Geburtstag ein schwerer Unfall sie zu wochenlangem Still-Liegen zwang, begann sie zu schreiben. Viele Geschichten landeten in der Schublade, bis sie 2015 beschloss, ihre Bücher zu veröffentlichen. Seitdem erzählt sie nicht nur als Erzählerin Mariou auf Veranstaltungen Geschichten und Märchen oder tritt mit ihrer Kollegin Gudrun Schutting-Wieser als Erzähl-Kabarett"Wieser&W esler" auf, sondern schreibt Roman nach Roman auf ihrem zweihundert Jahre alten Bauernhof in der Steiermark. Hier lebt sie nach Reisen um die ganze Welt mit ihrem Mann, drei großen Kindern und dem freundlichsten Hund der Welt.

I


Sie schlief noch, als Smertrios erwachte. Er war froh darüber, denn gewiss würde sie mit ins Dorf gehen wollen, wenn sie wach wäre. Der Marsch durch den Wald war zwar nicht übermäßig weit, die Übelkeit, die Kalandina nun frühmorgens plagte, würde ihn aber mühselig machen.

Vorsichtig schob Smertrios sich von der fellbedeckten Lagerstatt. Kein Hauch der Morgendämmerung schimmerte durch die mit Rohhaut bedeckte Fensteröffnung, nur die schwache Glut der Feuerstelle bot ein wenig Licht.

Er kannte seine Hütte in- und auswendig. Gewiss, in letzter Zeit hatte Kalandina seine Sachen umgeräumt, hatte darauf bestanden, dass die Werkzeuge unter dem großen Vordach neben der Hütte gelagert wurden, die lehmverkrusteten Schuhe draußen blieben, aber er fand sich auch im Dunkeln mühelos zurecht und schlüpfte in die wollenen Braccae und die langärmelige Camisia.

Kalandina regte sich im Schlaf, murmelte etwas. Smertrios schob die Decke wieder über ihre Schulter, damit sie sich nicht erkältete.

Sie wusste, dass er heute ins Dorf wollte. Ehe die Sonne den höchsten Stand erreichte, wäre er zurück.

Natürlich, er könnte auch später gehen, wenn Kalandina dann dazu in der Lage wäre, aber eine nagende Unruhe hielt ihn schon