: Sarah A. Besic
: Der Eumel auf Abwegen Ein spirituelles Abenteuer quer durch Europa
: Books on Demand
: 9783752649703
: 1
: CHF 8.70
:
: Erzählende Literatur
: German
: 700
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Mitte im Winter starten zwei Stofftiere auf eine abenteuerliche Reise. Des Alltags und seiner rastlosen Geschäftigkeit überdrüssig, entscheiden sie sich für das totale Kontrastprogramm: Nur mit Rucksack und Wanderstock ausgerüstet, spüren sie einer Jahrhunderte alten Tradition nach und pilgern auf dem Jakobsweg von Leipzig nach Santiago de Compostela. In insgesamt fünf Monaten berühren sie immer wieder Europas facettenreiche Geschichte, bestaunen seine Bauwerke, lassen sich inspirieren von regionalen Speisen, begegnen fremden Menschen, Sprachen und Gebräuchen und sind berauscht von unglaublichen Landschaften. Vor allem aber tauchen sie hinab in die Untiefen des eigenen Daseins. Körperliche und geistige Unbilden drängen sie zu Achtsamkeit, Gelassenheit und liebevollem Umgang. Scheinbar nebenbei fahnden sie nach Antworten zu grundsätzlichen Menschheitsfragen und erschließen sich den metaphysischen Raum - ohne Zwänge und Grenzen, dafür aber mit um so mehr Passion und Humor. Das Logbuch einer ganz eigenen Wirklichkeit.

Sarah A. Besic erblickte im Jahre von Woodstock und Mondlandung das Licht der Sonne. Aufgewachsen zwischen Segelbooten und Schwarzbunten folgte er nach dem Abitur der Berufung zum Soldaten. Die Maueröffnung zum Osten zog ihn in die Gefilde seiner Ahnen und er widmete sich erst dem Studium der Wirtschaftswissenschaft, später dem der Philisophie und Politik. Bei Tätigkeiten im Bereich der Werbung und des Marketings verwirklichte er seine Begeisterung zum kreativen Schaffen. Prägende Erlebnisse in Bosnien, dem Kosovo und Afghanistan bedingten hernach die Hinwendung zu friedlicheren Projekten in der Welt. Das multikultuerelle Erbe der Familie in den Adern und seit jeher vom'Blick hinter den Vorhang' fasziniert, bilden nunmehr die Religionswissenschaft und die Berufung zum Meditationslehrer und spirituellen Begleiter seinen Lebensmittelpunkt.

Etappe 3


MERSEBURG – FREYBURG/UNSTR., SAMSTAG, 31. DEZEMBER 2006


„Hab Hunger...“, grummelte der Bär in Richtung eines völlig vergrabenen Schlummerbündels zu seiner Linken.

Die Sonne schien vorsichtig in das große Zimmer hinein. Die zweite Schlafstatt der beiden Pilger war doch merklich bequemer gewesen als die der ersten Nacht.

„Bären knurren nur aus zwei Gründen, oder?! Wenn sie bedroht werden und wenn sie einen leeren Magen haben... – was ja irgendwie auch eine Bedrohung ist“, tönte es dumpf unter der zerwühlten Bettdecke hervor.

Nacheinander schlichen der Bär und der Eumel völlig verschlafen in das Badezimmer und bereiteten sich auf ihren dritten Pilgertag vor.

Ein überaus reichhaltiges und ansehnliches Frühstück, liebevoll von der Wirtin der Pilger-Pension vorbereitet, versorgte die zwei Freunde auf schmackhafte Art und Weise mit den notwendigen Nährstoffen für die bevorstehende Etappe.

Es war der 31. Dezember, also Silvester und allüberall bereiteten sich die Menschen auf