: Patricia Vandenberg
: Sophienlust Classic 69 - Familienroman Verzeih mir, mein Kind
: Martin Kelter Verlag
: 9783740947040
: 1
: CHF 2.00
:
: Erzählende Literatur
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren: Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, das Kinderheim Sophienlust gehören wird. 'Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie es ohne Malu hier werden soll. Sie gehört doch zu Sophienlust. Immer wusste sie einen Rat, wenn einem mal was schiefging.' Pünktchen hatte schon wieder glitzernde Augen. Besonders liebevoll schmückte sie Malus Platz an der langen Tafel im Speisezimmer von Sophienlust mit Blumen. 'Mir wird sie auch fehlen, Pünktchen', gab Nick zu. 'Doch andererseits kann ja niemand ewig in Sophienlust bleiben. Malu hat ihr Abitur mit Auszeichnung bestanden. Ihr großer Wunsch, Tiermedizin zu studieren, geht nun in Erfüllung. Außerdem wird sie es zusammen mit Charlotte Bergmeister bestimmt sehr schön in Frankfurt haben.' 'Sie wohnen da in einer richtigen Wohnung, nicht wahr? Ich finde es sehr lieb von Charlottes Großmutter, dass Malu ebenfalls dort wohnen darf. Ob sie sich über das Bild freuen wird, das Carola für sie von Sophienlust gemalt hat?', überlegte Pünktchen und sah zu dem Bild hinüber, das auf einer Staffelei stand. Auf dem Tisch daneben lagen auch noch andere Geschenke. Darunter ein hübsch eingebundenes Album, das Nick und Pünktchen gemeinsam aus Leder gebastelt hatten. Die Aufnahmen, die darin waren, stammten zum Teil von Denise, zum Teil von Nick. Sie zeigten Begebenheiten aus Malus Zeit auf Sophienlust und natürlich alle die Menschen, die dort lebten oder irgendwann einmal dort gelebt hatten. 'Und über die Fotos, die du geknipst hast?'

1967 in der schönen bayerischen Landeshauptstadt geboren, bin ich ein echtes 'Münchner Kindl'. Bereits im Alter von acht Jahren entdeckte ich die Welt der Bücher für mich, die mich seither nicht mehr losgelassen hat. Sprache war und ist für mich ein fantastisches, vielfältiges Ausdrucksmittel, dessen Gebrauch ich von Kind an in Tagebucheinträgen, Kurzgeschichten und Erzählungen geübt habe. Dieses Talent entdeckte und förderte schließlich meine Schwiegermutter, die wunderbare Romanautorin Gerty Schiede. Sie war es, die mich in die Welt , das Leben und Wirken des Dr. Norden und seiner großen, glücklichen Familie einführte. Sie lehrte mich, die Welt mit seinen Augen zu sehen. Inzwischen selbst Mutter von vier Kindern und ausgestattet mit viel Neugier und einer lebhaften Fantasie fand und finde ich in dieser Serie endlich ein schönes Medium, um über all das zu schreiben, was unser Leben so lebenswert macht: Liebe, Kinder, Freude, Irrungen und Wirrungen. Mit meinen Geschichten möchte ich meinen Leserinnen und Lesern immer wieder aufs Neue schöne, unterhaltsame, spannende Stunden schenken mit der Sicherheit, dass das Gute über das Böse siegt und die Liebe stärker ist als der Hass. Das ideale Umfeld und die Ruhe zum Schreiben finde ich in meinem Haus, das inmitten idyllischer Natur in einer kleinen Stadt nahe München liegt. Hier lebe ich seit vielen Jahren mit meiner Familie, Hund und Katze. Meine größte Inspiration sind meine wunderbaren Kinder, die es mir leicht machen, das lustige, aufregende, mitunter auch anstrengende aber unbezahlbare Leben in einer Großfamilie, wie die Nordens es führen dürfen, am eigenen Leib zu erleben. Sie sind es auch, die mich immer wieder mit neuen Ideen für Titel und Geschichten versorgen. Aber auch meine vielfältigen Interessen, Familie, Freunde und Nachbarn sorgen dafür, dass mir die Ideen für immer neue Erlebnisse rund um meinen täglichen Begleiter Daniel Norden und seine Familie nicht ausgehen.

»Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie es ohne Malu hier werden soll. Sie gehört doch zu Sophienlust. Immer wusste sie einen Rat, wenn einem mal was schiefging.«

Pünktchen hatte schon wieder glitzernde Augen. Besonders liebevoll schmückte sie Malus Platz an der langen Tafel im Speisezimmer von Sophienlust mit Blumen.

»Mir wird sie auch fehlen, Pünktchen«, gab Nick zu. »Doch andererseits kann ja niemand ewig in Sophienlust bleiben. Malu hat ihr Abitur mit Auszeichnung bestanden. Ihr großer Wunsch, Tiermedizin zu studieren, geht nun in Erfüllung. Außerdem wird sie es zusammen mit Charlotte Bergmeister bestimmt sehr schön in Frankfurt haben.«

»Sie wohnen da in einer richtigen Wohnung, nicht wahr? Ich finde es sehr lieb von Charlottes Großmutter, dass Malu ebenfalls dort wohnen darf. Ob sie sich über das Bild freuen wird, das Carola für sie von Sophienlust gemalt hat?«, überlegte Pünktchen und sah zu dem Bild hinüber, das auf einer Staffelei stand. Auf dem Tisch daneben lagen auch noch andere Geschenke. Darunter ein hübsch eingebundenes Album, das Nick und Pünktchen gemeinsam aus Leder gebastelt hatten. Die Aufnahmen, die darin waren, stammten zum Teil von Denise, zum Teil von Nick. Sie zeigten Begebenheiten aus Malus Zeit auf Sophienlust und natürlich alle die Menschen, die dort lebten oder irgendwann einmal dort gelebt hatten. »Und über die Fotos, die du geknipst hast?«

»Bestimmt«, sagte Nick. »Das Gedicht, das Andrea gemacht hat, ist lustig. Aber jetzt müssen wir uns beeilen. In einer Stunde beginnt das Abschiedsfest für Malu.«

»Blödsinn, dass man so etwas Fest nennt«, rief Henrik dazwischen. »Wo wir doch alle traurig sind, dass Malu weggeht. Ein Fest ist doch etwas Fröhliches.«

»Eigentlich hast du recht, Kleiner«, stimmte Nick freundlich zu. »Aber trotzdem nennt man es so.«

Die Kinder von Sophienlust hatten es sich nicht nehmen lassen, selbst alles für Malus Abschied herzurichten. Sie wollten nicht, dass ihnen jemand von den Erwachsenen dabei half. Gerade, dass sie Magda großmütig erlaubt hatten, für das Mahl zu sorgen.

Der Tisch wirkte sehr festlich mit den frischen bunten Blumen, den Kerzen und den Tischkarten neben jedem Gedeck.

»Jetzt ist es aber Zeit, dass wir uns umziehen.« Pünktchen übersah noch einmal den Tisch. Dann nickte sie zufrieden. »Der kann sich sehen lassen. Wann kommen deine Eltern, Nick? Und Andrea und Onkel Hans-Joachim?«

»Pünktlich«, antwortete Nick lakonisch. Die Trauer, dass Malu wirklich ging, überwältigte ihn plötzlich. Aber schließlich brauchte niemand zu sehen, dass seine Augen voller Wasser standen.

Indes ging Malu mit Benny noch einmal all die Wege, über die sie so viele Jahre lang mal vergnügt, mal traurig oder besinnlich gelaufen war. Viele Begebenheiten, die sich da und dort zugetragen hatten, fielen ihr ein. Sinnend stand sie kurze Zeit in der Kinderbaumschule vor dem Hügel, unter dem ihr erster heißgeliebter Benny schlief. Das Schild, das Nick damals gemalt hatte, war schon etwas verwaschen von Regen und Wind.

Zum Schluss besuchte Malu die Ponykoppel. Bambino und Nicky kamen sogleich angetrabt und ließen sich den Zucker schmecken, den Malu für sie mitgebracht hatte.

Benny rannte bellend hinter einer Krähe her, während Malu zu Justus hinüberging.

»Ich habe schon auf dich gewartet, Malu«, sagte der alte Mann. »Oder muss ich nun Sie zu dir sagen?«

»Dass du dich unterstehst, Justus«, rief Malu. »Schließlich sage ich auch du zu dir, und du bist viel älter als ich.«

»Aber bald wirst du ein studiertes Fräulein sein. Ich aber bleibe der einfache alte Justus.«

»Als ob das was ausmachte, Justus. Du gehörst doch hierher, und für uns Kinder warst du immer etwas ganz Besonderes. Mir ist weh ums Herz, auch wenn ich mich auf die Universität freue.«

»Wer nimmt schon gern Abschied, Malu. Und doch tun wir Menschen es immer wieder. Wirst du uns oft besuchen?«

»Sooft ich kann«, versicherte Malu. »Aber es wird dann nicht mehr dasselbe sein wie früher.«

»Das Leben geht weiter, Malu. Du bist nun kein Kind mehr, sondern wächst ins Leben hinein. Eines Tages wirst du selbst Kinder haben. Das ist ein ewiger Kreislauf, solange die Welt sich dreht.«

»Adieu, Justus.« Malu reichte dem alten Mann beide Hände. Tränen schossen ihr in die Augen, verdunkelten ihr den Blick. Sie war froh, dass sie das Herrenhaus ungesehen erreichen konnte.

Malus Zimmer hatte bereits die Gemütlichkeit verloren. Koffer standen noch da, eine Kiste mit Büchern und vielen Dingen, die ihr lieb waren und die sie mit nach Frankfurt nehmen wollte.

Malu wusch sich die Hände und bürstete noch einmal über ihr Haar. Ernst sah sie auf ihr Spiegelbild. Erinnerungen stürmten auf sie ein. Väterchen, bevor er starb, die engherzigen Verwandten, ihr Weg nach Sophienlust, Tante Isis herzliche Liebe. Flüchtig streiften Malus Gedanken auch ihre Mutter, von der sie nie wieder etwas gehört hatte und an die sie sich nur noch undeutlich erinnerte. Erst vor einiger Zeit hatte Tante Isi ihr gesagt, dass Väterchen ihr eine Menge Geld hinterlassen hatte. Genügend, dass sie davon studieren konnte. Überdies blieb noch eine stattliche Summe für eine Aussteuer oder die Einrichtung einer Praxis.

»Malu, Malu, kommst du jetzt?«

Isabel Weyde schaute ins Zimmer herein. Sie ahnte, was die Freundin bewegte. »Komm jetzt! Alle warten schon auf dich.«

Malu war sehr bewegt, als sie spät am Abend von allen Abschied nahm. Die Huber-Mutter hatte ihr zu Ehren ihr Zimmer verlassen und an dem Abschiedsabend teilgenommen, ebenso die gesamte Familie Schoenecker sowie Andrea und Dr. Hans-Joachim von Lehn, natürlich auch Carola und Wolfgang Rennert, Tante Ma und alle, die zu Sophienlust gehörten.

»Schlaf’ recht gut in dieser Nacht, Malu«, wünschte Denise von