Erster Besuch im Bordell
Isabella Maria Kern
LI
Tote Mädchen machen keinen Sex
Roman
Impressum:
Texte: © Copyright by Isabella Maria Kern
Umschlag: © Copyright by Petra Harml-Prinz
Verlag: Isabella Maria Kern
Kerschbaum 12
4160 Aigen-Schlägl
isabellamariakern@gmx.at
www.isabella-maria-kern.com
Druck: epubli, ein Service der
neopubli GmbH, Berlin
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt.
Jede Verwertung ist ohne Zustimmung der Autorin unzulässig und strafbar.
Printed in Germany
Für meine Eltern, denen ich eine
wunderschöne, behütete Kindheit
verdanke, die mir viel Liebe und
Respekt entgegengebracht haben
und die stets an mich glaubten…
Peter saß in seinem Wohnzimmer. Missmutig dämpfte er eine Zigarette aus. Er streckte die Zunge heraus und machte einen seltsamen, krächzenden Laut. Seine Zunge fühlte sich belegt an und es war ihm bewusst, dass er fürchterlich stank. Er stand auf und ging ins Badezimmer. Sorgfältig strich er die Zahnpaste auf seine Zahnbürste, die den gesamten Bürstenkopf bedecken musste. Reichte sie über den Rand hinaus, wurde sie eliminiert, sah man freie Borsten, musste er mit der immer gleichen, hellgrünen Creme, die er in der Drogerie gleich um die Ecke erwarb, nachjustieren. Während er sorgfältig seine Zähne putzte, betrachtete er sich im Spiegel. Einen Augenblick hielt er inne und starrte sein Spiegelbild an. Wer war dieser Mann, dessen bohrenden Blick er nur schwer standhielt? Peter spülte – eigentlich viel zu früh - seinen Mund aus. Nachdem er sich den Mund abgewischt, das Handtuch wieder zusammengefaltet und an seinen üblichen Platz gelegt hatte, sah er sich noch einmal in den Spiegel.Seine dunklen, etwas längeren Haare standen nach allen Richtungen. Man merkte, dass er sich im Schlaf von einer Seite auf die andere gewälzt hatte. Es war Freitagabend. Im Fernsehen war auch nichts gelaufen, was ihn interessiert hätte, weshalb er auf der Couch eingeschlafen war. Peter machte seine rechte Hand nass und versuchte die Haare zu glätten. Rechts über dem Ohr ließ sich ein widerspenstiger Schopf nicht bändigen. Er nahm etwas mehr Wasser. Es klappte nicht. Peter fluchte. Doch dann betrachtete er sich genauer. Seine Augenbrauen waren fast schwarz und ziemlich dicht. Das hatte ihm eigentlich immer gefallen. Aber lieber hätte er blaue, anstelle von braunen Augen gehabt. Er fand blaue Augen zu dunklen Haaren sehr attraktiv. Hingegen braune Augen zu brauen Haaren hielt er für banal, langweilig. Wem gefiel er denn schon? Peter schnitt eine Grimasse. Es hätte eigentlich ein Lächeln daraus werden sollen, aber es wollte ihm nicht richtig gelingen.
Aber doch! Doch! Er war attraktiv! Nur mit seinem Blick war etwas nicht