: Jennifer Taylor
: Lieb mich noch einmal wie damals
: Cora Verlag
: 9783751504553
: Digital Edition
: 1
: CHF 2.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 130
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Eine einzige leidenschaftliche Nacht hat Lowri damals in Italien mit Neurochirurg Vincenzo verbracht, dann entdeckte sie, dass sie schwanger war. Auf ihre Briefe hat er nie reagiert. Doch jetzt ist ihre Tochter erkrankt, und nur Vincenzo kann sie retten ...



Jennifer Taylor ist Bibliothekarin und nahm nach der Geburt ihres Sohnes eine Halbtagsstelle in einer öffentlichen Bibliothek an, wo sie die Liebesromane von Mills& Boon entdeckte. Bis dato hatte sie noch nie Bücher aus diesem Genre gelesen, wurde aber sofort in ihren Bann gezogen. Je mehr Bücher Sie las, desto mehr wollte Sie selber welche schreiben. So entstand ihr erstes Buch 'Bilder einer Liebe', das prompt im September 1988 veröffentlicht wurde. Daraufhin schrieb sie 20 weitere klassische Liebesromane. Dann entdeckte die Autorin Medical Romances, als sie in der Bücherecke ihres Supermarktes stöberte. Sie war sofort gefesselt von der Mischung aus moderner Medizin und emotionsgeladener Romantik und beschloss selber einen Ärzteroman zu schreiben. 1998 wurde schließlich 'War alles Lüge, Dr. Matthew?' veröffentlicht. Seither hat Jennifer Taylor 40 Medical Romances geschrieben, aber sie verspricht, dass sie noch viele Geschichten im Kopf hat, die nur darauf warten, erzählt zu werden. Jennifer Taylor lebt in einem kleinen Dorf im wunderschönen Nordwesten von England. Ihre Familie ist inzwischen erwachsen und sie und ihr Mann nutzen die Zeit, um Reisen zu unternehmen. Zu Hause verbringen sie Zeit im Garten, gehen mit ihrem Hund 'Toby' spazieren oder genießen es einfach, nach einem netten Essen mit Freunden am Tisch zu sitzen und sich zu unterhalten.

1. KAPITEL

War es ein Fehler, hierherzukommen?

Lowri Davies atmete tief durch, als sie dem davonfahrenden Taxi nachblickte. Jetzt war es zu spät, sich alles noch einmal zu überlegen. Hätte es eine andere Option gegeben, hätte sie sie schon vor Monaten gewählt. Tatsache war, dass Vincenzo der einzige Mensch war, der ihr helfen konnte.

Wenn er es denn tat.

Bei dem Gedanken daran, worum sie ihn bitten wollte, lief es ihr kalt über den Rücken. Bestimmt wäre alles einfacher, wenn sie eine Vermutung hätte, wie er regieren würde. Aber dazu kannte sie ihn zu wenig. Ein paar Wochen genügten nicht, um zu wissen, was für ein Mensch er wirklich war. Würde er zustimmen oder sich schlichtweg weigern, ihren Vorschlag auch nur zu überdenken? Dass er auf ihren Brief nie geantwortet hatte, war kein gutes Zeichen, aber das durfte sie nicht abhalten. Sie brauchte Hilfe, unbedingt, um Megan zu retten!

Sie drückte den Knopf der Sprechanlage. Die Villa war groß, viel größer als erwartet. Umgeben von einem weitläufigen Grundstück, stand sie auf einem Hügel mit Blick auf den schimmernden Gardasee. Durch das schmiedeeiserne Torgitter konnte Lowri die gepflegte Anlage sehen, und sie verzog den Mund. Auch wenn sie aus der kurzen Zeit mit Vincenzo wusste, dass er reich war, so war ihr nie klar gewesen, wie reich.

Es kostete bestimmt ein Vermögen, ein solches Anwesen zu unterhalten, dazu besaß er noch ein Apartment in einer exklusiven Gegend von Mailand. Selbst ein Topchirurg wie er konnte nicht allein von seinem Gehalt diesen luxuriösen Lebensstil finanzieren. Er musste privates Vermögen besitzen, von der Familie her. Ein beunruhigender Gedanke. Am allerwenigsten wollte sie den Eindruck erwecken, dass sie hinter seinem Geld her war.

„Sì?“

Die tiefe männliche Stimme aus dem Lautsprecher der Anlage ließ sie zusammenzucken. Lowri presste die Hand auf ihr rasendes Herz. Vor fünf Jahren hatte sie Vincenzo zuletzt gesehen und auch sonst keinen Kontakt mit ihm gehabt, aber seine Stimme erkannte sie auf Anhieb. So, als wäre sie für immer in ihrem Gedächtnis eingebrannt. Und sie erweckte umgehend eine Menge Erinnerungen, besonders an die letzte Nacht mit ihm …

„Vincenzo, ich bin es, Lowri“, sagte sie rasch, um nicht weiter daran zu denken. In jener Nacht war geschehen, was geschehen war. Sie und Vincenzo hatten miteinander geschlafen, mit unvorhergesehenen Folgen.

„Lowri?“

Leicht verwundert wiederholte er ihren Namen. Ihr stieg die Röte in die Wangen. Hatte er sie etwa vergessen, längst aus seiner Erinnerung gelöscht, sodass er nicht einmal mehr ihren Namen wusste?

Wahrscheinlich war sie nur eine von vielen Frauen, mit denen er geschlafen hatte. Nicht mehr und nicht weniger.

„Lowri Davies“, sagte sie und konnte ihren aufkeimenden Ärger nicht unterdrücken. Es mochte ja sein, dass sie wirklich nur eine seiner vielen Eroberungen gewesen war, aber er konnte doch nicht so tun, als würde er sich nicht an sie erinnern. Sie hatte ihm einen Brief geschrieben! Vielleicht tat er nur so ahnungslos, um sie abzuwimmeln.

Das konnte er vergessen!

„Du musst dich doch an mich erinnern, Vincenzo. Auch wenn du vielleicht viele Frauen gehabt hast, doch sicher nicht viele, die dir geschrieben haben, dass sie ein Kind von dir erwarten.“ Sie lachte kühl auf. „Na, klingelt es jetzt bei dir?“

Vincenzo Lombardi hatte auf einmal das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Für einen winzigen Moment stand er stocksteif da und st