: Lynsay Sands
: Das wilde Herz der Highlands
: Cora Verlag
: 9783733749590
: Historical Victoria
: 1
: CHF 5.20
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 384
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Schottland, 1395: Lord Blake Sherwell trägt den Spitznamen 'Engel'? Pure Ironie, findet die heißblütige Seonaid Dunbar. Schließlich weiß jeder, dass alle Engländer Teufel sind. Und ausgerechnet diesen Teufel in Engelsgestalt soll die schöne Schottin auf Wunsch von König Richard II. heiraten? Niemals! Lieber flieht sie - wenn es sein muss, bis ans Ende der Welt! Doch Blake ist ihr bereits auf den Fersen, entschlossen, seine kampflustige Braut zu erobern. Mit List und Tücke, süßen Worten oder sinnlicher Leidenschaft: In Krieg und Liebe ist schließlich alles erlaubt. Eine Jagd quer durch die Highlands beginnt ...



Bekannt ist die kanadische Autorin Lynsay Sands für ihre historischen sowie übernatürlichen Geschichten, die sie mit ihrem speziellen Humor ausstattet. Sie hat eine Buchreihe über die Familie Argeneau verfasst, dabei handelt es sich um eine moderne Vampirfamilie. Für ihre über 30 Bücher hat sie bereits mehrere Auszeichnungen erhalten. Ihr erstes Manuskript sandte sie nach Abschluss der Highschool an einen Verlag, der in seiner Antwort bat, das Manuskript umzuschreiben. Diese Antwort deutete sie als Ablehnung, deshalb begann sie ein Psychologie-Studium an der Windsor Universität. Ihr erstes Buch veröffentlichte sie im Jahr 1997. Mit den Kenntnissen der menschlichen Seele sowie ihrem Humor bewältigt sie die Arbeit und ihr Leben. Mit einer genialen Mischung aus mittelalterlicher Romantik sowie mit den sympathischen Heldenpaaren schafft sie es, kurzweilige Geschichten zu schreiben. Bisher stand Lynsay Sands bereits auf zahlreichen Bestseller-Listen, unter anderem bei der New York Times, dem Spiegel, außerdem ist sie Romantic Times-Bestseller Autorin. Wie Lynsay Sands über sich selbst sagt, wurde sie im Jahr 1142 geboren, und zwar weil sie das Historische liebt. Die kanadische Autorin liebt ihren Beruf, da sie in ihren Büchern entscheiden kann, dass das Gute über das Böse siegt.

PROLOG

Seonaid lachte übermütig, als sie durch das Tor von Dunbar Castle und quer über den Burghof galoppierte. Vor dem Wohnturm zügelte sie ihr Pferd, schwang sich aus dem Sattel und wandte sich um. Ihr Cousin und ihre Cousine kamen ebenfalls in den Hof geritten, und Seonaid lächelte ihnen triumphierend entgegen.

„Sieh an, wie zufrieden sie dreinschaut“, meinte Allistair, als er abstieg. „Ich hatte gehofft, dass es dir ein Lächeln aufs Gesicht zaubert, wenn ich dich gewinnen lasse. Schön zu sehen, dass es geklappt hat.“

„Mich gewinnenlassen?“, wandte Seonaid empört ein. „Von wegen! Ich habe ehrenhaft gewonnen, und das weißt du genau, Allistair Dunbar!“

„Wenn du es sagst, Teuerste“, versicherte er rasch.

Aus schmalen Augen musterte sie ihn. Welch selbstgefälliges Lächeln er zur Schau trägt, stellte sie gereizt fest. Ihr war klar, dass er nur versuchte, sie aufzustacheln. Und es gelang ihm.

Als er an ihr vorbeischritt, sprang sie ihn mit einem kehligen Knurren von hinten an. Zum Glück trug sie Hosen aus Plaidtuch. Sie schlang ihm die Beine um die Hüften, umklammerte mit einem Arm seine Schultern und hieb mit der freien Hand auf seinen Blondschopf ein.

Seonaid war eine hochgewachsene Frau, und viele Männer wären bei einem solchen Übergriff in die Knie gegangen. Aber Allistair war aus demselben Holz wie sie geschnitzt, überragte sie gar noch und besaß den Körperbau eines Bullen. Leise lachend packte er ihre Beine, damit sie ihm nicht entgleiten konnte, und drehte sich zu seiner Schwester um, die ebenfalls abgesessen war.

„Ihr zwei seid mir vielleicht ein Paar“, sagte Aeldra amüsiert. „Aber dass Seonaid nur deshalb strahlt, weil du sie vermeintlich hast gewinnen lassen, nimmt dir nun wirklich keiner ab, Allie. Sie strahlt ja schon, seit wir einen Weg gefunden haben, sie vor Sherwell zu bewahren.“

Aye, na also!“ Seonaid zupfte Allistair an der langen Mähne.

„Jetzt zieht sie mir auch noch an den Haaren.“ Er schnaubte und ließ sie auf seinen Rücken hüpfen. „So etwas kann doch nur einer Frau einfallen.“ Von jenseits des Tors, das sie soeben passiert hatten, erschallte ein Ruf. Allistair hielt inne und schaute auf.

Seonaid folgte seinem Blick. Ihre Augen wurden groß, als ein Wagen und etwa zwanzig Reiter in langsamem Tempo in den Burghof einzogen.

Als sie sah, dass ihr Vater die Gruppe anführte, runzelte sie die Stirn. Auch ihren Bruder erspähte sie, der seine junge Gemahlin Iliana vor sich im Sattel hielt. Das Paar ritt ebenfalls vor dem offenen Gefährt her. Auf dem Wagen musste eine Gestalt liegen, denn Seonaid konnte einen Kopf erkennen, mehr jedoch nicht.

„Was ist da los?“, fragte Aeldra.

Seonaid hatte ihre Fußgelenke vor Allistairs Bauch verschränkt und löste sie nun, wobei sie ihm auf den Arm klopfte, damit er sie hinunterließ. Als er ihre Beine freigab und sie wieder sicheren Boden unter sich hatte, trat sie neben ihn und musterte die Reiter. „Keine Ahnung. Ich wusste gar nicht, dass sie die Burg verlassen hatten.“

„Wo sie wohl waren?“, murmelte Aeldra.

Seonaid zuckte die Schultern. „Weit fort können sie nicht gewesen sein. Schließlich waren wir nicht lange unterwegs, und als wir aufgebrochen sind, waren sie noch da.“

Eine Magd rannte die Treppe vor dem Wohnturm herab und lief auf sie zu. „Sie haben Lady Wildwood geholt“, verkündete sie atemlos. Janna war ihr Name, meinte Seonaid sich zu erinnern. Sie war eine der Frauen aus dem Dorf, die Iliana jüngst eingestellt hatte.

„Lady Wildwood?“

„Lady Ilianas Mutter“, erklärte