: Brian Moore
: Schwarzrock
: Diogenes
: 9783257608847
: 2
: CHF 15.00
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 272
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Père Laforgue kommt als Jesuit in die Neue Welt, um unter Lebensgefahr »Wilde« zu missionieren. Doch je länger er das Leben der Indianer teilt, desto mehr begreift er sie. Die gemeinsame Fahrt den Sankt-Lorenz-Strom hinauf gen Norden, durch Feindesland, dem Winterlager entgegen, wird zur Bewährungsprobe. Mit genau recherchierten Details lässt Brian Moore das frühe 17. Jahrhundert plastisch werden. Ein atemlos spannender Abenteuerroman, basierend auf Augenzeugenberichten.

Brian Moore, geboren 1921 in Belfast, wanderte 1948 nach Kanada aus. 1959 übersiedelte Moore nach Kalifornien, wo Alfred Hitchcock ihn mit dem Drehbuch zu ?Der zerrissene Vorhang? betraute. Auch mehrere seiner eigenen Bücher wurden verfilmt. Von 1976 bis 1989 lehrte Moore an der University of California in Los Angeles. Er starb 1999 in seinem Haus in Malibu.

»Wir sind bereit«, sagte Chomina.

Neehatin antwortete nicht. Er sah zu den Schwarzröcken. Der Schwarzrockhäuptling stand jetzt am Ufer, und der Schwarzrock Nicanis und der normannische Junge gingen vor ihm auf die Knie. Der Schwarzrockhäuptling hob die rechte Hand, geöffnet wie ein Messer. Er machte eine Bewegung nach unten damit, dann zur Seite, und die beiden Knienden senkten bei dieser Bewegung die Köpfe, während der Schwarzrockhäuptling ein paar Worte in ihrer Sprache sagte.

»Was machen die da?«, fragte Chomina.

»Das ist irgendein beschissener Zauber«, sagte Neehatin. »Damit bringen sie ihre Feinde zum Schweigen. Hast du ihre Verpflegung auf unsere Kanus verteilt?«

»Ja.«

»Wo sind die sechs Musketen?«

»Drei in meinem Kanu, drei in deinem. Und das Pulver und Blei habe ich in eine Haut gewickelt, wie du gesagt hast.«

»Wir werden die Musketen nicht benutzen, bevor wir in den Jagdgründen sind«, sagte Neehatin. »Diese Normannenköter haben uns nur halb so viel Pulver und Blei gegeben, wie wir verlangt hatten. Außerdem müssen wir noch lernen, wie man damit schießt.«

»Das weiß der Normannenjunge.«

»Scheiß ihn zu«, sagte Neehatin. »Wir lernen es selbst.«

Er sah zum Ufer. Der Junge und der Schwarzrock hatten sich von den Knien erhoben und gingen zu dem Schwarzrockhäuptling, um ihn zu umarmen wie eine Frau. Neehatin drehte sich wieder zu seinen Leuten um. Sie warteten. Es waren mit Frauen und Kindern zusammen sechsundzwanzig. Er sah zum Himmel. Der Mond hing blass in den Wolken, während die Nacht zum Tag wurde. Am Himmel sprach kein Zeichen gegen ihren Aufbruch.

Neehatin ging zu den Schwarzröcken und lächelte sie an. »Wir sind bereit«, sagte er.

 

Laforgue kniete in dem schmalen Kanu, das Paddel auf die Knie gelegt, die Holzschuhe um den Hals gehängt, den Kopf entblößt im kühlen Morgenwind. Hinter ihm hielt eine Wildenfrau das Kanu mit leichten Paddelschlägen ruhig. Die Ladung war mit Fellen zugedeckt, auf denen drei Hunde saßen, und vorn hielt ein Wilder das Kanu in der Flussmitte und sah wartend nach hinten, wo die anderen Kanus vom Ufer ablegten. Dort hatten die Patres B