: Katja Martens
: Vier Pfoten für Julia - Gesamtausgabe
: Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
: 9783962153724
: 1
: CHF 3.50
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 679
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Gesamtausgabe der Vier Pfoten für Julia-Reihe! Vor den Trümmern ihrer Liebe stehend beschließt Dr. Julia Sperling, Tierärztin aus Leidenschaft, eine Zeitlang als Vertretung für Kollegen einzuspringen. Ihr erster Einsatz führt sie in ein Dorf an der bayrisch-tschechischen Grenze. Nach einem schweren Unfall ringt der Praxisinhaber mit dem Tod. Julia merkt schnell, dass sie sich den Respekt und das Vertrauen der Dorfbewohner und Bauern erst verdienen muss. Nur der verwitwete Polizist Marc lässt bei ihr romantische Gefühle aufkommen - allerdings scheint er nicht an einer näheren Bekanntschaft interessiert zu sein. Da kommt es zu einem geheimnisvollen Fall von Tierschmuggel, der Julia und ihre Patienten in höchste Gefahr bringt. Wird es ihr gelingen, die Verbrecher zu entlarven? Und schafft sie es, Marcs spröde Schale zu durchdringen?

Katja Martens, geb. 1973, hat ein Lehramtsstudium absolviert. Seit ihrem Abschluss schreibt sie hauptberuflich Liebesromane. In ihrer Freizeit ist sie gern in der freien Natur unterwegs - am liebsten auf historischen Wanderwegen. Unterwegs sammelt sie Ideen für neue Romane. Die Autorin lebt mit ihrer Familie, einer Schildkröte und zahlreichen Vögeln im Erzgebirge.

Prolog


Rote Welle!

Ungeduldig trommelte Julia Sperling mit den Fingern auf das Lenkrad. Vor ihr staute sich der Verkehr. Bremslichter und rote Ampeln schimmerten durch das Grau des Nieselregens. An diesem Nachmittag schien alles, was Räder hatte, auf den Berliner Straßen unterwegs zu sein. Quälend langsam wälzte sich der Verkehr den Hohenzollerndamm hinunter. Julia hatte geschlagene zehn Minuten für eine Strecke von fünfzig Metern gebraucht. Wenn das so weiterging, würde sie es nie rechtzeitig zu ihrer Prüfung schaffen!

Irgendwo ertönte eine Hupe. Offenbar war einem Autofahrer der Geduldsfaden gerissen. Oder hatte es einen Unfall gegeben? Julia beugte sich über ihr Lenkrad und spähte durch die Windschutzscheibe nach vorn, aber außer Kolonnen von Fahrzeugen konnte sie nichts erkennen. Ein Radfahrer schob sich rechts an den wartenden Autos vorbei und erntete ein Hupkonzert. Ungerührt setzte er seine Fahrt fort, den Kopf tief über den Lenker gebeugt.

Bis zumVeterinärmedizinischen Institut der Freien Universität Berlin war es normalerweise von Julias Wohnung aus eine Fahrt von zwanzig Minuten. Plus Parkplatzsuche. An diesem Tag würde sie allerdings dreimal so lange brauchen – und das auch nur, wenn diese verflixte Ampel da vorn endlich auf Grün schaltete. Ansonsten sah es finster aus. Stockfinster.

Dabei war Julia extra zeitig losgefahren. Rasch überschlug sie die Zeit im Kopf. Ihr blieb noch eine knappe Stunde bis zu ihrer Prüfung. Das konnte reichen. Gerade so …

Ich hätte doch die S-Bahn nehmen sollen, warf sie sich in Gedanken vor,dann wäre ich längst da. Bei diesem Wetter hatte sie nicht zur Bahnstation laufen wollen, um nicht nassgespritzt vor den Prüfern zu stehen, aber das wäre ihr jetzt auch egal.

Sie trank einen Schluck Kaffee und stellte den Thermobecher wieder in die Halterung neben dem Lenkrad. Im selben Moment sprang die Ampel vor ihr auf Grün. Endlich! Julia legte den ersten Gang ein, machte sich bereit – und seufzte, als sich das Auto vor ihr keinen Millimeter von der Stelle bewegte. Warum ging es denn nicht weiter? Es war doch grün! Es zuckte ihr in den Fingern, auf die Hupe zu drücken und ihrer Anspannung Luft zu machen, aber sie konnte sich gerade noch zurückhalten. Sicherlich blieben die Autos vor ihr nicht aus Lust und Laune stehen. Vermutlich reichte der Rückstau über die nächste Kreuzung hinaus. Sie hatte keine andere Wahl, als sich in Geduld zu üben. Und das ausgerechnet heute! Kurz vor der letzten mündlichen Prüfung ihrer gesamten Studienlaufbahn!

Ihr Mobiltelefon meldete sich mit den ersten Takten der Filmmusik ausRocky. Dieser Klingelton war für ihre beste Freundin reserviert. Carola Aldag war Journalistin und stürzte sich am liebsten kopfüber in immer neue Abenteuer – fest davon überzeugt, dass am Ende immer alles gut ausgehen würde. Als Journalistin war Carola ständig auf Achse, aber das tat ihrer Freundschaft keinen Abbruch. Sie telefonierten mehrmals in der Woche und tra