TEIL II
LUISA
Luisa schob die Akten zusammen und sah auf die noch ungeöffnete Post, dann auf die Uhr. Kurz nach Eins. Sie stand auf, schnell ins Da Franco gegenüber? In der letzten Zeit hatte sie es gemieden, wollte Gerlindes Bauch-Vorführung nicht auch noch in der Mittagspause sehen, ihre selbstzufriedenen Mundwinkel, die seitlichen Blicke. Doch heute fehlte sie schon den dritten Tag, seit Robert sie letzte Woche nach Hause geschickt hatte."Sie fühlte sich nicht gut und musste sich dauernd übergeben", hatte Frau Jonsch ihr erklärt. Das Sich-nicht-gut-Fühlen schien sich zu verlängern.
Sie griff nach dem Brieföffner und setzte sich wieder. Rechnungen, eine Einladung zu einer Vernissage im Stadtmuseum, die Anfrage einer potentiellen Mandantin. Noch ein Umschlag, Absender eine Frau Dr. Halberstein. Ein Attest: Frau Krantz sei der Belastung an ihrem Arbeitsplatz physisch und psychisch momentan nicht gewachsen und sei für Dauer der Schwangerschaft arbeitsunfähig geschrieben.
Das war ein Ding! Arbeitsunfähig! Der Belastung nicht gewachsen! Physisch und psychisch! Luisa kochte.
"Wieso psychisch, Robert?" Sie warf ihm das Attest auf den Schreibtisch."We