: Stacey Lynn
: Just One Heartbeat - Verborgene Sehnsucht
: beHEARTBEAT
: 9783732595532
: Heartbeat-Romance-Reihe
: 1
: CHF 4.30
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 264
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Die eine oder keine!

Claudia Townsend ist nach einer Familientragödie nach New York gezogen, wo sie in der Escort-Agentur 'Infidelity' als Assistentin arbeitet.

Rockstar Liam Allistor ist der Traum vieler Frauen - bis sein Leben plötzlich von einem Skandal überschattet wird. Die Presse zerfetzt ihn in der Luft, und seine Fans richten sich gegen ihn. Liams Manager ist überzeugt: Er braucht jetzt gute PR. Und vor allem braucht er eine Freundin, die sein ramponiertes Image wieder aufpoliert. Also schleppt er Liam zu 'Infidelity', um eine 'Freundin' für ein Jahr zu finden. Liam ist von der Idee überhaupt nicht begeistert.

In der Agentur rennt ausgerechnet Claudia ihn fast über den Haufen - und Liam fühlt sich zu der selbstbewussten Frau sofort hingezogen. Für ihn steht fest: sie oder keine. Und obwohl sie kein Escortgirl ist, wird er alles dafür tun, sie zu kriegen ...

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.

Kapitel Eins


Claudia

Der Fall in Ungnade ging nicht so schnell oder sanft vonstatten, wie es sich anhörte. Es war, als falle man durch einen dunklen Tunnel, während man gegen die Wände knallte, bis man wieder ausgespuckt wurde, auf dem Gehweg aufkam und zurückgelassen wurde, während man sich Kieselsteine und Schmutz aus den aufgeschürften Knien und aufgerissenen Handflächen klaubte.

Und sobald man dort angekommen war, hatte man zwei Möglichkeiten: sich hinlegen, aufgeben und darauf warten, dass irgendjemand kommt, um es endgültig zu Ende zu bringen.

Oder die zweite Möglichkeit, die ich gewählt hatte: Man rafft sich wieder auf, verbindet die Wunden und Kratzer und wartet, bis die Blutergüsse verheilt sind, und macht weiter.

Überdramatisch?

Absolut nicht.

In meinem Fall hatte ich mich entschieden, loszulaufen anstatt einfach locker weiterzumachen wie bisher.

Ich war die Tochter des berüchtigten Richters Keith Townsend. Ich wuchs in privaten Internaten in Designerschuhen auf und hatte Zugriff auf unerschöpfliche Bankkonten; ich hatte ausgesorgt. Ich musste mir nichts wünschen, und mir fiel alles in den Schoß.

Das änderte sich alles, als bekannt wurde, dass mein Vater illegal eine Eheurkunde zugunsten von Alton Fitzgerald zurückdatiert hatte, einem Mann, dessen Imperium vor seinen Augen zusammenbrach. Und das war nur das kleinste Verbrechen meines Vaters. Mein Leben voller Privilegien war auf einen Schlag vorbei.

Wenn ich nur genau lauschte, konnte ich noch immer die quietschenden Reifen meines Lebens hören, während es gerade direkt gegen eine Mauer krachte.

Vielleicht war es aber auch das Echo der Schüsse, die mein Vater abfeuerte, nachdem er nicht mehr mit dem Gespött leben konnte und erst das Leben meiner Mutter und dann sein eigenes nahm.

Zwei Monate nach ihrer Beerdigung klaubte ich den letzten Kieselstein aus meinen nun für immer vernarbten und mit Blutergüssen überzogenen Handflächen und fuhr nach New York. Savannah sah ich nur noch im Rückspiegel.

Womit ich nicht gerechnet hatte, war, dass meine Tante Karen schon ein Appartement und einen Job für mich parat hatte, bevor ich auch nur aus dem Zug gestiegen und die Grand Central Station betreten hatte.

Statt dass sie mich zu ihrem eigenen Appartement an der Upper East Side fuhr, wies sie ihren Fahrer an, uns in die Upper West Side zu bringen, reichte mir vor Appartement 1212 – in einem wunderschönen alten Gebäude mit kunstvoller Architektur und ein wenig angeschlagener Ziegelfassade, allerdings mit einem Concierge – ein paar Schlüssel und sagte: »Willkommen in deinem neuen Zuhause. Die Informationen zu deinem neuen Job findest du auf dem Küchentisch. Ruh dich jetzt aus, und morgen treffen wir uns zum Abendessen.«

Sie streifte meine Wangen mit Luftküssen, dann tänzelte sie davon, und ich blieb zurück und starrte ihr hinterher.

Ich war nicht beleidigt. Karen war die Schwester meiner Mom, und ich hatte Karen nicht mehr gesehen, seit ich fünf Jahre alt gewesen war. Sie und meine Mom hatten sich nie gut verstanden, und ganz sicher hatten sie sich nicht nahegestanden.

Im letzten Monat, während dem ich bereits für sie arbeitete, hatte ich auch gemerkt, dass sie versuchte, nicht