: Hans Joachim Gorny
: Die Pandemie des Todes 0,01 %
: neobooks Self-Publishing
: 9783750223561
: Die Pandemie des Todes
: 1
: CHF 2.80
:
: Science Fiction, Fantasy
: German
: 380
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein aggressiver Grippevirus geht um die Welt. Der Flugverkehr ist eingestellt, die Landesgrenzen sind abgeriegelt. In Deutschland sind Veranstaltungen verboten, Schulen und Universitäten geschlossen. Nur Lebensmittelgeschäfte müssen geöffnet sein. Während um sie herum tausendfach gestorben wird, sitzt die Medizinstudentin Zora in ihrer Heidelberger Bude und lernt. Bei ihren kurzen Ausflügen nach draußen, begegnen ihr nur wenige, in Plastik gehüllte, Menschen mit Mundschutz. Doch nach einigen Wochen klingt die Grippeepidemie ab. Auf Druck der Konzerne werden die Grenzen geöffnet und der Flugverkehr wieder aufgenommen. Leider bleibt alles untersagt, was viele Menschen zusammen kommen lässt, so auch der Lehrbetrieb an den Unis. Um billig zu leben, besucht Zora ihre Großeltern in Berlin. Kaum dort, kommen die Grippeviren zurück. Zoras Oma verhält sich leichtsinnig. Die Studentin schließt sich ein, dichtet ihre Tür ab. Als die Oma krank wird, verlassen die Großeltern das Haus. Zora ernährt sich wochenlang aus der Speisekammer und liest Harry Potter. Vor dem Fernseher erlebt sie, wie weltweit Chaos ausbricht und gestorben wird, Korrespondenten und Reporter ersetzt werden, wie nach und nach die TV- Sender ausfallen, die Internetfunktionen erlöschen, die Radiosender aufgeben und zuletzt, wie das Licht ausgeht und die Stadt dunkel wird. Von Hunger geplagt verlässt sie die Wohnung und geht zum Supermarkt. Berlin stinkt nach Verwesung. Leichen sind allgegenwärtig. Im Markt wimmelt es von Raten. Zora begegnet nur einzelnen, gestörten Menschen, wird angegriffen und kapiert, dass es kein Recht und keine Regeln mehr gibt. Zudem laufen in der Stadt die Zootiere frei umher. Raubkatzen, Elefanten, Bären und Antilopen suchen jetzt nach Futter.

Maler, Zeitsoldat, Hausmann, Naturschützer, Biotoppfleger, Naturfotograf, Schriftsteller

Heidelberg


Die Pandemie des Todes

Teil I 0,01%Hans Joachim Gorny



Seit den Osterfeiertagen sind die Schulen geschlossen, wegen Ansteckungsgefahr. Im Prinzip ist alles geschlossen. Die Menschen sind vorsichtig und meiden einander, bleiben lieber zuhause. Wenige Lokale sind noch geöffnet, für unerschrockene Trinker und Leute, die sich für unverwundbar halten.

Konzerte, Feste und Sportveranstaltungen sind verboten, generell ist öffentliches Leben, bei dem sich viele Menschen begegnen, verboten. Nur die Lebensmittelläden müssen geöffnet bleiben. Die Länder der Erde warten auf die angekündigten Grippeviren. Man sieht nur wenige Leute und die man sieht, atmen durch einen Mundschutz. Um so wenig wie möglich aus den eigenen vier Wänden zu müssen, neigen die Supermarkt- Kunden zu Hamstereinkäufen, was auch verboten ist. Furcht liegt auf dem Land.

Die Bundesregierung versucht einerseits, die Menschen voneinander zu trennen, andererseits, das Land funktionsfähig zu halten. Züge und andere Verkehrsmittel dürfen fahren, werden aber wenig benutzt. In den ersten drei Tagen nach der Warnung waren sie überfüllt, Massen wollten schnell zu ihren Familien. Nun sind nur noch die Telefonleitungen überlastet. Die Fernsehgeräte stehen auf Dauerbetrieb, damit bloß keine Neuigkeit zu versäumt wird. So sehr sich die Leute im Freien aus dem Wege gehen, so eng bleiben sie über Telefon und Internet in Verbindung. Jeder will wissen, ob es Sterbefälle, und wenn ja, wo es die ersten gibt.

Der Flugverkehr ist weltweit eingestellt, jeder weiß: Flugverbindungen verbreiten ansteckende Krankheiten schnell und global. Auch die Landesgrenzen sind geschlossen, vorübergehend dürfen auch keine Lebensmittel eingeführt werden. Da Deutschland der drittgrößte Agrarexporteur der Welt ist, wird niemand Hunger leiden müssen, beruhigt die Regierung. Die Krankenhäuser schicken ihre Patienten nach Hause, um für den zu erwartenden Ansturm möglichst viele freie Betten zu haben. Sporthallen werden als Lazarette eingerichtet. Technisches Hilfswerk, Katastrophenschutz, Rotes Kreuz und andere Rettungsorganisationen stehen in Maximalstärke in Bereitschaft.

Noch fehlen die Medikamente. So schnell wie die Pandemie in Asien entstanden ist, kann der Grippe-Impfstoff nicht hergestellt werden. Aber auf Teufel komm raus werden Antibiotika produziert, um zumindest den bakteriellen Begleitkrankheiten Paroli bieten zu können. Auch Vitamin C-Präparate können die Grippe bekämpfen, behauptete ein bundesweit bekannter Fernsehdoktor in seiner Sendung. Antibiotika und Vitamin C-Präparate sind jedoch vom Markt verschwunden. Alle Personen die beruflich mit Medikamenten zu tun haben, horten diese Mittel, die eigentlich für alle hergestellt werden, für sich und die Ihren. Die Bürger können schimpfen, toben, schreien, die Ärzte und Apotheker anbetteln oder bedrohen wie sie wollen, Antibiotika und Vitamin C sind nicht mehr erhältlich.



Auch die Uni Heidelberg ist geschlossen, die meisten Studenten und Angestellten sind schnell in ihre Heimat gereist. Auf ihrer Studentenbude langweilt sich die Medizinstudentin Zora. Wer diesen Namen, hört denkt dabei sofort an Rot. Das war bei der Namensgebung gar nicht so beabsichtigt, ist aber zutreffend. Zoras Mutter ist eine dunkelhäutige Französin, ihre Vorfahren stammen von der Insel Réunion. Zoras Eltern arbeiten in Deutschlands größtem Freizeitpark, der an der französischen Grenze in der Nähe von Zoras Heimat-Städtchen liegt. Auf einem Gassenfest kamen sich die Kollegen näher. Ihr deutscher Vater wollte unbedingt mal mit einer schwarzen Frau ins Bett, ihre Mutter wollte deutsche Staatsbürgerin werden. Dass sie beim hautnahen Kennenlernen gleich schwanger wurde, war nicht beabsichtigt. Zoras Mutter Francis wollte das Kind, Vater Elias war für eine Abtreibung und ließ sie sitzen.

Francis übersiedelte in ein deutsches Dorf und hielt Elias auf dem Laufenden. Elias konnte sich schlecht aus dem Staub machen oder verleugnen lassen, dafür war seine Stellung zu exponiert. Nach der Geburt musste e