: cem ekmekcioglu, Wolfgang Marktl
: Essentielle Spurenelemente Klinik und Ernährungsmedizin
: Springer-Verlag
: 9783211351079
: 1
: CHF 44.90
:
: Allgemeines
: German
: 209
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Publikation n zu den essentiellen Spurenelementen sind in der gängigen Literatur bisher hauptsächlich als einzelne Kapitel in ernährungsorientierten Büchern zu finden. Ein aktuelles Buch, das vor allem Mediziner in der klinischen Praxis anspricht, fehlte völlig. Dieses Werk füllt diese Marktlücke. Am Beginn wird ein praxisrelevanter Überblick zu Funktionen, Stoffwechsel, Nahrungsquellen und empfohlenen täglichen Aufnahmemengen gegeben, um dann vertieft klinische Krankheitsbilder zu behandeln, wie z.B. Krebs und Immunschwäche, die vor allem durch Mangel, jedoch auch durch Toxizität der Spurenelemente mitverursacht werden bzw. die auch zu einer Unterversorgung führen können. Dabei werden vor allem Empfehlungen für eine symptom -bzw. krankheitsorientierte Ernährung bereitgestellt, sowie die Frage der therapeutischen und prophylaktischen Supplementation diskutiert. Ebenso wird die Bestimmung des Spurenelementestatus und der Bedarf daran von Kindern, Schwangeren, Senioren und Sportlern ausführlich erörtert.
Chrom (Cr) (S. 103)

W. Marktl

Chemische Grundlagen

Chrom (Cr) gehört zu den Übergangselementen. Cr hat die Ordnungszahl 24, seine relative Atommasse beträgt 51,996. Es tritt in der Natur in verschiedenen Wertigkeitsstufen auf. Die stabilste Form ist das dreiwertige Chrom, das dementsprechend auch am häufigsten vorkommt. Dies trifft auch für das Vorkommen in den Lebensmitteln zu. Cr III ist auch die biologisch aktive Form und ist die einzige Wertigkeitsstufe, die ernährungsmedizinisch von Bedeutung ist. Auch Cr IV ist relativ stabil, wird jedoch in biologischen Systemen rasch zu Cr III reduziert (O’Flaherty et al. 2001). Cr VI ist aus ernährungsphysiologischer Sicht uninteressant, spielt jedoch in der Toxikologie bzw. der Arbeitsmedizin eine Rolle. Entsprechend der Zielsetzung des vorliegenden Buches wird daher in den folgenden Abschnitten vor allem Cr III in den Vordergrund gestellt. Wenn nicht anders angegeben, so ist in den folgenden Abschnitten Cr III immer als Cr angeführt.


Verteilung im menschlichen Organismus

Der Gesamtgehalt an Cr im menschlichen Organismus wird auf ca. 1,7 mg geschätzt (Ducros 1992). Die höchsten Cr-Konzentrationen weisen die Leber, Nieren, Milz, Lunge und Knochen auf (Meißner 2002). Die verschiedenen Gewebe nehmen Cr in unterschiedlichen Mengen auf bzw. geben es ab (Jeejeebhoy 1999). Es gibt jedoch keine unidirektionale Aufnahme von Cr in Organe und Gewebe. Die Organ- und Gewebskonzentrationen von Cr werden metabolisch kontrolliert, und Cr akkumuliert nicht, wie dies für toxische Elemente typisch ist. Es besteht die Vorstellung, dass in Bezug auf die Cr-Aufnahme in die Organe und Gewebe drei Compartments zu unterscheiden sind, die sich hinsichtlich des Cr-Turnovers unterscheiden (Jeejeebhoy 1999): Ein Compartment mit einem raschen Turnover im Bereich von 0,5 bis 12 Stunden. Ein Compartment mit einem mittleren Turnover von 1 bis 14 Tagen. Ein Compartment mit einem langsamen Turnover von 3 bis 12 Monaten. Leber, Milz, weiche Gewebe und Knochen enthalten alle drei Compartments (Jeejeebhoy 1999). Im Compartment mit dem langsamsten Turnover besteht eine Möglichkeit einer gewissen Cr-Akkumulation bei länger dauernder höherer Cr-Zufuhr. Diese Akkumulation hält so lange an, bis die Gehalte in den Organen Werte erreicht haben, von denen an auch ein Ausstrom aus dem Organ erfolgt (Jeejeebhoy 1999).

Eine Abnahme der Cr-Gehalte von Organen und Geweben erfolgt in der unmittelbaren postnatalen Periode. Eine allmähliche Abnahme der Cr-Gewebsgehalte erfolgt auch mit zunehmendem Alter, worauf weiter unten noch eingegangen wird. Als Ursache für diese altersbedingte Abnahme der Cr-Gewebsgehalte wird nicht eine Resorptionsverminderung, sondern eine schlechtere Retention verantwortlich gemacht, die sich in einer erhöhten renalen Cr-Elimination manifestiert. Im Blut enthalten die Leukocyten die höchsten Gewebskonzentrationen. Wegen der weitaus höheren Gesamtzahl an Erythrozyten befinden sich aber 52% des Cr im Blut in den roten Blutzellen (Rückgauer u. Zeyfang 2002). Physiologische Funktionen von Cr Die Wirkungen von Cr im Organismus stehen im Zusammenhang mit den Wirkungen von Insulin. Aus diesem Grund spielt Cr eine Rolle beim Stoffwechsel aller dreier Makronährstoffgruppen. In der älteren wissenschaftlichen Literatur wurde diese die Insulinwirkung fördernde Funktion von Cr einer Struktur zugeschrieben, die als Glukosetoleranzfaktor bezeichnet wurde. Dabei bestand die Vorstellung, dass dieser Glukosetoleranzfaktor aus einer Kombination von Cr, Nikotinsäure, Glycin und Glutaminsäure zusammengesetzt ist.
Vorwort7
Inhaltsverzeichnis9
Kapitel 1 Eisen (Fe)10
Chemische Grundlagen10
Verteilung im menschlichen10
Organismus10
Physiologische Funktionen10
Eisenstoffwechsel11
Zufuhr- und Bedarfsempfehlungen16
Nahrungsquellen und Bioverfügbarkeit20
Diagnostik des Eisenstatus24
Eisenmangel und Eisenmangelanämie25
Eisen und klinische Erkrankungen29
Eisentherapie39
Toxizität von Eisen40
Literatur42
Kapitel 2 Zink (Zn)48
Chemische Grundlagen48
Verteilung im menschlichen Organismus48
Physiologische Funktionen49
Stoffwechsel49
Zufuhr- und Bedarfsempfehlungen51
Nahrungsquellen für Zink53
Diagnostik des Zinkstatus55
Zinkmangel56
Zink und klinische Erkrankungen57
Zinktoxizität65
Literatur66
Kapitel 3 Kupfer (Cu)72
Chemische Grundlagen72
Verteilung im menschlichen Organismus72
Physiologische Funktionen von Cu72
Stoffwechsel von Cu73
Nahrungsquellen für Cu77
Diagnostik des Cu-Status78
Cu-Mangel80
Cu und klinisch manifeste Erkrankungen81
Toxizität von Cu83
Literatur84
Kapitel 4 Selen (Se)86
Chemische Grundlagen86
Verteilung im menschlichen Organismus86
Physiologische Funktionen87
Stoffwechsel90
Zufuhr und Bedarfsempfehlungen92
Nahrungsquellen94
Diagnostik des Selenstatus94
Selenmangel95
Selen bei verschiedenen Erkrankungen96
Toxizität105
Literatur106
Kapitel 5 Chrom (Cr)112
Chrom (Cr)112
Chemische Grundlagen112
Verteilung im menschlichen Organismus112
Physiologische Funktionen von Cr113
Stoffwechsel von Cr113
Zufuhr- und Bedarfsempfehlungen115
Nahrungsquellen für Cr116
Cr-Mangel, Cr und klinische Erkrankungen118
Cr-Supplementierung119
Toxizität von Cr121
Literatur122
Kapitel 6 Jod (I)124
Chemische Grundlagen124
Verteilung von Jod im menschlichen Organismus124
Physiologische Funktionen von Jod125
Stoffwechsel von Jod126
Nahrungsquellen für Jod128
Diagnostik des Jod-Status129
Jodmangel131
Jod-Supplementierung135
Toxizität von Jod135
Literatur139
Kapitel 7 Fluor (F)140
Chemische Grundlagen140
Verteilung von F im menschlichen Organismus140
Physiologische Funktionen von F141
Stoffwechsel von F143
Zufuhr- und Bedarfsempfehlungen144
Nahrungsquellen für F145
Diagnostik des F-Status146
F-Mangel146
Supplementierung mit F147
F und klinische Erkrankungen149
Literatur152
Kapitel 8 Mangan (Mn)154
Chemische Grundlagen154
Verteilung im Organismus154
Physiologische Funktionen154
Resorption und Stoffwechsel155
Zufuhr und Bedarfsempfehlungen156
Nahrungsquellen156
Diagnostik des Mangan-Status157
Manganmangel158
Mangan und klinische Erkrankungen158
Mangan-Supplementation160
Toxizität160
Literatur163
Kapitel 9 Vanadium (V)168
Chemische Grundlagen168
Verteilung168
Physiologische Funktionen168
Resorption und Stoffwechsel169
Zufuhr- und Bedarfsempfehlungen170
Nahrungsquellen170
Diagnostik170
Vanadiummangel170
Vanadium und verschiedene Erkrankungen170
Supplementation172
Toxizität172
Literatur173
Kapitel 10 Molybdän (Mo)176
Molybdän (Mo)176
Chemische Grundlagen176
Verteilung im Organismus176
Physiologische Funktionen von Mo176
Stoffwechsel von Mo176
Zufuhr- und Bedarfsempfehlungen für Mo177
Nahrungsquellen für Mo177
Diagnostik178
Mo-Mangel179
Mo und klinisch manifeste Erkrankungen179
Toxizität von Mo180
Literatur180
Kapitel 11 Lithium (Li)182
Chemische Grundlagen182
Verteilung im menschlichen Organismus182
Physiologische Funktionen18