: Kristin Weber
: Mensch und Informationssicherheit Verhalten verstehen, Awareness fördern, Human Hacking erkennen
: Carl Hanser Fachbuchverlag
: 9783446480773
: 1
: CHF 31.80
:
: Informatik, EDV
: German
: 204
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF/ePUB
Mit zunehmender Digitalisierung steigt die Abhängigkeit von Informationstechnik in allen Lebensbereichen und die Informationssicherheit liegt nicht länger in den Händen weniger Personen mit tiefgreifender technischer Expertise. Alle Nutzenden müssen verantwortlich mit digitalen Diensten umgehen können und sich möglicher Gefahren und Fehlerquellen bewusst sein. Aus diesem Grund ist die Bedeutung des 'Faktors Mensch' für die Informationssicherheit in den letzten Jahren stark gestiegen.
Das vorliegende Buch erläutert diese Bedeutung anhand verschiedener Facetten. Es stellt dar, wie der Mensch als Teil eines ganzheitlichen Informationssicherheitsmanage ents in Organisationen eingebunden werden kann. Menschen werden in verschiedenen Rollen als Angreifende, Insider, Verantwortliche, Angriffsziel oder Vorbild charakterisiert. Es wird aufgezeigt, wie Mitarbeitende in Unternehmen tatsächlich für den verantwortlichen Umgang mit IT sensibilisiert und geschult werden können. Dabei überträgt das Buch fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse, z. B. aus der Psychologie, in anwendbare Konzepte und zeigt anhand von zahlreichen Beispielen auf, was in der Praxis wirklich funktioniert.
Ihr exklusiver Vorteil: E-Book inside beim Kauf des gedruckten Buches
AUS DEM INHALT //
- Der Faktor Mensch in der Informationssicherheit: vom 'Problem' zur 'Lösung'
- Der Mensch als Bedrohung: Insider Threats
- Der Mensch als Opfer von Human Hacking
- Verhaltensabsicht, Wissen, Gewohnheit und Salienz als Faktoren von Information Security Awareness
- Information Security Awareness zielgerichtet fördern
- Information Security Awareness bewerten und messen

Prof. Dr. Kristin Weber ist Professorin an der Fakultät Informatik und Wirtschaftsinformatik der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS). Sie forscht und lehrt u. a. über den Faktor Mensch in der Informationssicherheit. Seit 2017 ist Sie Informationssicherheitsbeauft agte der FHWS. Zudem ist Kristin Weber als Autorin, Referentin und Beraterin für die Themenstellungen Information Security Awareness, ISMS, Data Governance, Datenqualität und Stammdatenmanagement tätig.
2Der Mensch als Bedrohung

Anwendende treffen tagtäglich Entscheidungen, welche einen Einfluss auf die Informationssicherheit haben. Sie entscheiden sich, sensible Informationen auf Social Media zu posten, ihr Smartphone oder Notebook unbeaufsichtigt zu lassen, sie nutzen unsichere Passwörter oder vergessen, den Bildschirm bei Abwesenheit zu sperren.

Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle der Menschen als „Bedrohung“ näher. Zunächst werden Szenarien vorgestellt, in welchen Menschen bewusst oder unbewusst mit ihren Entscheidungen die Informationssicherheit gefährden können. Die Gründe, Ursachen und Motive für dieses „falsche“ Verhalten sind vielfältig. Deren Verständnis ist wichtig, um Menschen dabei zu unterstützen, zu Sicherheitsfaktoren zu werden. Der zweite Teil des Kapitels beschäftigt sich mit dem Phänomen der Malicious Insider und betrachtet speziell die Bedrohung, die von den eigenen Mitarbeitenden oder anderen Insidern für die Informationssicherheit ausgehen kann, wenn diese in böswilliger Absicht handeln.

2.1It’s me, hi, I’m the problem, it’s me1

Menschen verhalten sich nicht immer „informationssicherheitskonform“ (information security compliant). Anwendende, die unbewusst oder bewusst Richtlinien ignorieren, sich am Arbeitsplatz und außerhalb der Organisation unbedacht oder fahrlässig verhalten, können die Informationssicherheit der eigenen Organisation gefährden. Die Gründe für ein abweichendes (non-compliant) Verhalten sind sehr vielfältig, und in vielen Fällen kann den Anwendenden nicht einmal ein Vorwurf gemacht werden. Mitarbeitende konzentrieren sich auf die Erledigung ihrer primären Aufgaben, und das für die Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen erforderliche Verhalten stellt oft ein Hindernis auf diesem Weg dar. Dieser Konflikt zwischen Sicherheit und Produktivität ist ein häufiger Grund für Non-Compliance (Beautement et al., 2008).

Bild 2.1 zeigt aus einem anderen Kontext, wie leicht eine Sicherheitsmaßnahme als Hindernis gesehen werden kann. Sie versperrt wortwörtlich den Weg und hindert das Erreichen des eigentlichen Ziels. So wird sie einfach umgangen bzw. umfahren.

Dieser Abschnitt zeigt zunächst typische Beis