: Jutta König, Karla Kämmer
: Gestalten Sie die Zukunft mit der PeBeM So funktioniert das Personalbemessungsinstrument - und so setzen Sie es richtig um. Richtig vorbereiten und perfekt starten.
: Schlütersche
: 9783842692039
: 1
: CHF 37.70
:
: Pflege
: German
: 160
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wissensch ftlich fundiert, praxiserprobt und orientiert sich an den professionellen Wert der Pflegenden. Aber: Den Personalbedarf neu zu bemessen bedeutet nicht nur Formeln anwenden. Ausgehend von Qualifikationsniveaus und Pflegesituationen ergibt sich ein völlig anderer Personalbedarf und eine neue Zusammenarbeit zwischen Fach- und Assistenzkräften. Dieses Buch schildert kompakt Inhalte und Konsequenzen der PeBeM und zeigt einen klar strukturierten Weg von der Vorbereitung bis zum erfolgreichen Praxiseinsatz.

Jutta König ist Altenpflegerin, Pflegedienst- und Heimleiterin, Wirtschaftsdiplombetriebswirt n Gesundheit (VWA), Sachverständige bei verschiedenen Sozialgerichten im Bundesgebiet sowie beim Landessozialgericht in Mainz, Unternehmensberaterin, Dozentin in den Bereichen SGB XI, SGB V, Heimgesetz und Betreuungsrecht. Tätig im gesamten Bundesgebiet für Auftraggeber der privaten Trägerschaft, Trägerschaften der Kirche, der Wohlfahrtsverbände und öffentliche Trägerschaften. Karla Kämmer ist Diplom-Sozialwissenschaftleri , Diplom-Organisationsberaterin Erwachsenenbildnerin, Lösungsorientierter Coach, Gesundheits- und Krankenpflegerin sowie Altenpflegerin. Sie arbeitet seit vielen Jahren im nationalen und internationalen Gesundheits-, Sozial- und Pflegewesen. Zu ihren Schwerpunkten gehört u.a. das Veränderungsmanagement in Pflegeeinrichtungen.

3.1Die Ausgangslage


Seit Mitte der 2000er Jahre verschärft sich die Arbeitssituation in der Pflege immer mehr. Die Rufe nach einer angemessenen Personalbemessung und -ausstattung sowie einer Sicherung der Pflegequalität wurden drängender. Corona verschärfte die Problemlage noch einmal deutlich.

Im Jahresdurchschnitt fehlten 2020 und 2021 über 17.0009 Fachkräfte in der Altenpflege. Die überwiegende Zahl der Pflegekräfte beklagt den permanenten Personalmangel und die generell hohe Arbeitsbelastung – ein Hauptgrund für eine große Berufsunzufriedenheit. Ein großer Teil der Beschäftigten denkt über den Ausstieg aus dem Beruf nach. Diese Tendenz ist in den letzten Jahren weiter steigend.10

Die größte Herausforderung in der Pflege liegt in der Sicherstellung ihrer personellen Basis.

Zahlreiche Studien11 belegen die Zusammenhänge zwischen zu geringer Personalausstattung, Versorgungsqualität und Arbeitszufriedenheit der Pflegekräfte. Besonders problematisch wirkt sich die Verknappung der Fachkräfte aktuell im Generationenwandel aus: Eine Vielzahl junger Fachkräfte betont, dass sie sich insbesondere in Situationen, in denen sie sich unvermittelt in der fachverantwortlichen Rolle wiederfindet, in unzumutbarer Weise überfordert fühlt. Deutlich beschrieben werden zunehmend ethische Belastungen. Pflegende leiden darunter, dass sie ihr Arbeitspensum nur durch Abstriche bei der Pflegequalität bewältigen können. Mehr als drei Viertel aller Befragten beklagen negative Auswirkungen auf das Privatleben. Bedingungen, die dem eigenen Berufsethos widersprechen, sind der Hauptgrund für ein Ausscheiden aus dem Pflegeberuf. Der Teufelskreis der schlechten Personalausstattung bleibt nicht ohne Folgen: Die damit verbundene Arbeitsverdichtung und v. a. die Tatsache, den eigenen fachlichen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden zu können, treiben immer mehr Berufsangehörige aus der Praxis und sind mitverantwortlich für die Verschlechterung der Personalsituation.

Negative Kreislaufeffekte verstärken den Personalnotstand in der Pflege.

Rette sich, wer kann? Soll das das Motto der Pflege bleiben? Durch die permanente Überlastung reduzieren Fachkräfte Stunden, erkranken für längere Zeit, gehen in Frührente oder wechseln in andere Branchen. Die Mangellage schaukelt sich hoch. Der Pflegeberuf wird von Jahr zu Jahr unattraktiver.

Klar ist: Wenn sich die Personalausstattung nicht verbessert, wird es nic