: Alan B. Wallace
: Physik und Bewusstsein: Ein Ansatz zur subjektiven Erkenntnis der Wirklichkeit
: Crotona Verlag
: 9783861912071
: 1
: CHF 13.30
:
: Esoterik
: German
: 280
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Die Zahl der weitsichtigen Denker und Forscher, die über den Rand ihrer Fachdisziplin hinaus denken, nimmt unaufhaltsam zu. Ihnen allen ist die Überzeugung gemeinsam, dass wir in einer"Übergangszeit" leben, in der es um eine Erweiterung, eine Transzendierung des bisher bekannten Weltbildes geht.
Allan B. Wallace, ein persönlicher Schüler des Dalai Lama, zeichnet in seinem faszinierenden Buch konkrete Wege auf, wie diese"Bewusstseinserweit rung" und"Grenzüberschreitung& uot; aussehen könnte und warum sie mehr ist als nur eine"Bewusstseinsverände ung". Es geht nicht um eine Verknüpfung bestehender Denk-Strukturen, sondern um den Einbruch einer völlig anderen Wirklichkeit!
Die Beschreibung einer neuen, bereits am Horizont aufscheinenden Bewusstseinskultur. Die Umrisse jener Welt, in welcher die Menschheit in Zukunft leben wird!

Eins: Die unnatürliche Geschichte der Naturwissenschaft


Unnatürliche Ursprünge


In den vierhundert Jahren seit der wissenschaftlichen Revolution haben Naturwissenschaftler die objektive physikalische Welt empirisch erforscht. Philosophen haben in ihrem Streben, die subjektive geistige Welt und ihre Beziehung zur objektiven Welt zu verstehen, in erster Linie auf die Vernunft zurückgegriffen, abgesichert durch empirische naturwissenschaftliche Forschung. Theologen haben ihr Verständnis der transzendenten Welt göttlicher Offenbarung – einschließlich Engeln, Himmel und Hölle sowie des Wesens der Dreifaltigkeit – auf ihren Glauben an Gott und an die Wahrhaftigkeit seines Wortes, wie es durch die Bibel offenbart wird, gestützt.

In diesen formativen Jahrhunderten der Moderne haben Wissenschaftler ständig weitere effektive Methoden zur Beobachtung physikalischer Phänomene entwickelt, die für ihre außergewöhnlichen Fortschritte bei der Mehrung des konsensuellen Wissens über Materie, Energie, Raum und Zeit ausschlaggebend waren. Philosophen haben bei der Entwicklung effektiver Methoden zur Beobachtung geistiger Phänomene keinen vergleichbaren Erfolg erzielt, und dies ist einer der Gründe, warum es ihnen nicht gelungen ist, einen ähnlichen Bestand konsensuellen Wissens aufzubauen. Ebenso wenig haben Theologen empirische Methoden zur Überprüfung ihrer Glaubensartikel geschaffen, und unter dem Ansturm wissenschaftlicher Entdeckungen ist die Glaubwürdigkeit religiöser Inhalte zusehends geschrumpft.

In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts kamen eine wachsende Anzahl von Naturwissenschaftlern und anderen Intellektuellen zu dem Schluss, dass nur physikalische Phänomene – also diejenigen, die durch die Wissenschaft erfolgreich beobachtet und verstanden werden können – real sind. Genau an diesem Punkt setzte historisch die wissenschaftliche Erforschung des Geistes ein – ganze 300 Jahre nach der wissenschaftlichen Revolution. Da es Philosophen und Theologen nicht gelungen war, das Wesen von Geist und Psyche des Menschen zu ergründen, waren die Naturwissenschaftler bereit einzuspringen und ihr Verständnis der natürlichen Welt dadurch zu vervollständigten, dass sie den subjektiven Geist, der das gesamte objektive wissenschaftliche Wissen ja hervorgebracht hatte, in ihre Forschungen aufnahmen.

Die Wissenschaftsgeschichte ist gekennzeichnet durch widerstreitende Ansichten darüber, welche historischen Personen und Traditionen zum Wesen der Wirklichkeit und zur Unterscheidung zwischen Anschein und Wirklichkeit etwas zu sagen haben. Diese beiden Fragen sind seit jeher eng miteinander verknüpft. Im Spätmittelalter galt in Europa weithin die Bibel (bei Androhung der Tode