Prof. Dr. Christian Spannagel1, Pädagogische Hochschule Heidelberg
Die Methode Inverted Classroom ist mittlerweile eine gängige Methode in der Hochschullehre. Die schnell voranschreitende Verbreitung und Zugänglichkeit von KI-Systemen bietet eine weitere Argumentationsbasis für den Einsatz der Methode. Darüber hinaus können KI-Systeme vielfältig in einem Inverted Classroom eingesetzt werden. Neben der produktiven Nutzung von KI-Systemen müssen dabei auch deren Grenzen und Herausforderungen diskutiert werden.
Die Methode Inverted Classroom (oder auch Flipped Classroom) lässt sich am besten in Abgrenzung zur traditionellen Vorlesung beschreiben: Der Erstkontakt der Studierenden mit neuen Konzepten findet nicht wie bei der Vorlesung im Hörsaal statt, sondern im Selbststudium (Talbert, 2017). Hierfür werden den Studierenden entsprechende Aufgaben und Materialien (oftmals Videos) zur Verfügung gestellt. Die Präsenzveranstaltung dient dann der gemeinsamen Vertiefung, Anwendung und Übung. Abeysekera und Dawson (2015) definieren den Inverted Classroom „as a set of pedagogical approaches that: (1) move most information-transmission teaching out of class (2) use class time for learning activities that are active and social and (3) require students to complete pre- and/or post-class activities to fully benefit from in-class work.“ (Abeysekera& Dawson, 2015, S. 3) Diese Definition macht deutlich, dass der Wesenskern des Inverted Classroomsnicht Online-Lernen oder digitales Lernen oder E-Learning ist. Wesentliches Merkmal ist eine Präsenzveranstaltung, die durch aktives und kollaboratives Lernen geprägt ist und die von den Studierenden vorbereitet (und ggf. nachbereitet) werden muss. Die Vorbereitung dient dabei oftmals der Erarbeitung eines grundlegenden Verständnisses der Inhalte. Im Fokus der Präsenzveranstaltung steht dann der Erwe