: Johann Stockinger (Hg.)
: Der große Verteidiger der Philippinen Teil 3: Ferdinand Blumentritts Korrespondenz mit A. B. Meyer
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: Biographien, Autobiographien
: German
Ferdinand Blumentritt (* 1853 in Prag, ? 1913 in Leitmeritz) wirkte Zeit seines Lebens im böhmischen Leitmeritz als k. k. Mittelschullehrer und -direktor. Er galt als einer der bedeutendsten Philippinen-Experten seiner Zeit, obwohl er das Land nie besuchen konnte. Im Laufe der Jahre wurde er zu einem vehementen Verteidiger der philippinischen Menschenrechte gegenüber den Kolonialmächten. Mit dem philippinischen Nationalhelden José Rizal verband ihn eine außergewöhnliche Freundschaft. Ein enger Freund von Ferdinand Blumentritt war A. B. Meyer, der Direktor des Königliches Zoologisches und Anthropologisch-Ethnographisc es Museum in Dresden. Die Briefe von Blumentritt an Meyer bilden eine bedeutende Quelle für die historische Philippinenforschung.

Johann Stockinger, geb. 1954 in Sonntagberg, Niederösterreich, studierte an der Universität Wien Kultur- und Sozialanthropologie, Formale Logik, Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsforschung. Er ist Gründungspräsident der Österreichisch-Philippinische Gesellschaft und assoziiertes Mitglied am Institut für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Im Hauptberuf betreut er in der Österreichischen Computer Gesellschaft die Bereiche Innovation& Forschung.

Ferdinand Blumentritts Korrespondenz mit A. B. Meyer

Transkribiert und annotiert von Johann Stockinger

Leitmeritz, Austria
14. April 1894

Mein hochverehrter Freund!

Die Ankunft Deiner lieben Zeilen mit dem Centralblatt (das ich dankend wieder unter Xbd [?] zurücksende, weil in diesem Klein-Paris kein entsprechend großes Couvert aufzutreiben ist, hat mir die Schamröthe in die Wangen getrieben, denn ich habe nicht nur das vorangehende Schreiben noch nicht beantwortet, sondern nicht einmal mich für Böttcher bedankt, dessen Sendung mir eine so große Freude bereitete. Ich bin freilich nicht auf der Bärenhaut gelegen, sondern war und bin so beschäftigt, dass meine Nerven sich wieder in Erinnerung brachten. Da Pardo nach den Philippinen abgeht, so habe ich noch schnell einige alte Bücher, die ich erst im Sommer oder Herbste benutzen wollte, mir von ihm geliehen u. das was ich brauchte daraus excerpiert. Überdies hat mir der Chef das Arrangement der Feier gelegentl. der 40. (oder nach norddeutscher Zählungsart 41.) Wiederkehr des Vermählungstages (24. April)74 unseres Kaiserpaares übertragen und mich zum Festredner ernannt.

Das gab u. gibt viel zu schaffen.

In Navarrete75 ist nichts zu finden, was auf die Kesselpauken Bezug hätte, auch in den alten Schmökern, die mir Pardo lieh, fand ich nichts.

Möglicherweise ist etwas in Fray Gaspar de S. Agustin76 zu finden, ein Werk, das sich in der kgl. Bibliothek zu Berlin befindet.

Ich werde gern an bekannte Padres Anfrage stellen, es wird aber