: Traian Suttles
: Bakterien Traian Suttles
: kurz& bündig Verlag
: 9783907126448
: 1
: CHF 11.60
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: Grundlagen
: German
: 152
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Bakterien - Gegner und Verbündete Es gibt keine andere Organismengruppe, deren Ruf so sehr von einem Extrem ins andere wechselte wie jener der Bakterien. Nach ihrer wissenschaftlichen Beschreibung im 19. Jahrhundert als hochgefährliche und bekämpfungswürdige Feinde des Menschen angesehen, begriff man in der Folgezeit ihre unübertroffene Befähigung als Symbionten und Nützlinge. Obwohl die von vielen Bakterien ausgehenden Gefahren bis heute nicht geringer geworden sind, steht ihrem Bedrohungspotential eine ganze Reihe von Hoffnungen entgegen, wie man sie gegenwärtig mit diesen einzelligen Anpassungskünstlern verbindet - bisweilen gelten Bakterien geradezu als «letzte Retter in der Not». Geschichtliche und biologische Hintergründe für diese so bemerkenswert konträren Sichtweisen werden im vorgelegten Übersichtswerk auf dem neuesten Stand zusammengefasst. Unser Verhältnis zu Bakterien ist an Widersprüchlichkeit nicht zu überbieten: Sie bedrohen uns mit Krankheit und Tod, doch sie halten uns auch am Leben. Unverzichtbar für uns alle, repräsentieren Bakterien eine evolutive Siegergeschichte, ohne die andere Erfolgsgeschichten der Evolution niemals abgelaufen wären - auch die des Menschen nicht.

Traian Suttles wurde als britischer Staatsbürger in Hamburg geboren und erhielt später die deutsche Staatsangehörigkeit. Nach Studium der Biologie nebst Promotion in Frankfurt am Main widmete er sich zunächst speziellen zoologischen und evolutionstheoretischen Fragestellungen, ausgehend hiervon aber auch der allgemeinen Biologiegeschichte von der Antike bis zur Gegenwart.

4. Bakterien und Archaeen: Ähnlichkeiten und Unterschiede

Um uns schrittweise an die Besonderheiten der Bakterien heranzutasten, vergleichen wir sie zunächst weiter mit den Archaeen. Von diesen haben wir erfahren, dass sie den Bakterien äußerlich so sehr gleichen, dass man sie zunächst für eine Untergruppe hielt und deshalb «Archaebakterien» nannte. Wir haben aber nur eines dieser «äußerlichen» Merkmale erwähnt, das Fehlen eines Zellkernes – und gerade dies kann mannicht direkt erkennen, wenn man Bakterien und / oder Archaeen unter dem Mikroskop hat! Das Zellinnere beider Einzellertypen wird von einer äußeren, undurchsichtigen Struktur abgedeckt, und dieses klar erkennbare Merkmal ist von höchster Relevanz: Sowohl Bakterien als auch Archaeen bilden eine verfestigte Zellwand aus. Normalerweise ist das Zellplasma einer Zelle nur durch eine elastisch-flexible Zellmembran begrenzt, was z. B. zur Folge hat, dass Zellen ihre äußere Form stark verändern können. Bei Bakterien und Archaeen ist dies nicht