: Dr. Ursula Kriesten
: Praxiseinsätze in der Pflegeausbildung Das Begleitbuch für Auszubildende. In Settings und Strukturen orientieren
: Schlütersche
: 9783842691933
: 1
: CHF 23.60
:
: Pflege
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Auszubil ende in der Pflege müssen sich einen adäquaten Ausbildungsbetrieb (Pflegeheim, Krankenhaus oder ambulanter Pflegedienst) suchen und durchlaufen in der praktischen Ausbildung unterschiedliche Settings (Orientierung, Pflicht- und Vertiefungseinsätze) in Krankenhaus, stationärer Langzeitpflege, ambulanter Pflege, Pädiatrie und Psychiatrien. Doch wie sollen sie sich zurechtfinden? Die generalistische Ausbildung ist noch neu, den Auszubildenden fehlt es an Orientierung. Wann sollen sie was wo machen? Worauf müssen sie achten? Was müssen sie wirklich lernen? Dieses Buch bringt Ordnung ins Chaos: Es erklärt die unterschiedlichen Settings, Strukturen und Anforderungen der Ausbildungsbetriebe (die häufig wenig voneinander wissen). Es bietet den Auszubildenden der Pflege klare Perspektiven, Informationen, Leitfäden und viele Selbsttests zur Reflexion. Kurzum: Ein Buch für Auszubildende• zur Vorbereitung (Entscheidung für den Beruf und die Ausbildung) und• zur Begleitung der praktischen Pflegeausbildung bis hin zur praktischen Prüfung.

Dr. Ursula Kriesten, MBA ist Gesundheits- und Pflegewissenschaftlerin und verfügt seit mehr als 40 Jahren über Berufs- und Führungserfahrung im Bildungsbereich für Pflege- und Gesundheitsberufe. Sie ist Krankenschwester, Lehrerin für Gesundheits- und Pflegeberufe, Master of Business Administration und promovierte in Gesundheits- und Pflegewissenschaften.

Menschen möchten leben und Leben spüren. Menschen spüren Leben, wenn sie praktische Pflege erfahren.

Abb. 1: Das Kapitel im Überblick.

Sie stehen dem Pflegeberuf mit Erwartungen und guten Absichten gegenüber. Sie sind willens, sich gut vorzubereiten. Sie wissen, dass die Begegnungen mit Menschen Ihr Leben beeinflussen werden, wie kaum etwas anderes. Begegnungen lassen uns wachsen, fordern uns heraus und hinterlassen Spuren. Wenn wir in Kontakt zu anderen Menschen gehen, kann das die unterschiedlichsten Wirkungen auf uns haben. Nicht alle davon sind angenehm. Umso wichtiger: Im Pflegeberuf können und sollten Sie professionelle Begegnungen mit Menschen erlernen.

1.1Warum die praktische Pflegeausbildung so wichtig ist


Pflege bedeutet ethisch relevantes und reflexives Lernen und Handeln.

Die praktische Ausbildung steht im Mittelpunkt der Pflegeausbildung. In den Praxisfeldern der Pflege sammeln Sie nicht nur Erfahrungen, sondern dort werden Sie aktiv ausgebildet (so sollte es zumindest sein).

Die Praxisfelder sind wesentliche Lernorte der Pflegeausbildung. Darum verstehe ich das Lernen im Arbeitsprozess auch als Herzstück der Ausbildung.

Tipp

In der praktischen Pflegeausbildung lernen Sie bewusstes Handeln! Wissen, wissenschaftliche Grundlagen und eine Praxis des ganzheitlicheren Denkens, der Reflexion und der wirksamen Problemlösung befördern bewusstes Handeln. Mit durchdachtem und bewusstem Handeln entwickeln Sie Kompetenz – Handlungskompetenz!

Der Begriff des Lernens ist geprägt vom schulischen Erlernen, von kognitiven Fähigkeiten und der Aneignung von Wissen. Reflexives Lernen und Arbeiten hingegen kann als kontinuierlicher Lernprozess verstanden werden, um subjektives inneres Wissen aufzubauen.

Ein Appell an Sie als Auszubildende

Machen Sie sich klar: Pflegerisch praktisch handeln zu können erfordert Wahrnehmung, Analyse, Schlüsselkenntnisse, Zielsetzung und Aktionsplanung. Der reflexive Lernprozess bringt kreative Ideen hervor, die zum gezielten Handeln einladen, um Probleme zu lösen oder Ziele zu erreichen.

Die praktische Pflege von Menschen erfordert neben externer Evidence (dem Wissen aus Büchern und Studien) auch interne Evidence. Interne Evidence bezeichnet alles Wissen über uns selbst, das oft nur in der Begegnung zwischen jeweils einzi