: Uwe Bettig, Mona Frommelt, Helene Maucher, Roland Schmidt, Günter Thiele
: Chancen des Pflegeberufegesetzes und Auswirkungen auf die Profession Pflege
: medhochzwei Verlag
: 9783862165711
: 1
: CHF 36.30
:
: Pflege
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der Pflegenotstand ist kein neues Thema - aber ein Thema, das ständig neue Lösungen fordert und im politischen Tagesgeschehen von großer Relevanz ist. Dieses Buch hilft hier weiter mit Beispielen und Anregungen aus Schweden. Es setzt sich zudem mit dem Bildungsgap auseinander und zeigt an, wie primärqualifiziert-akademisie te Pflegekräfte in die Praxis eingesetzt werden können - hier scheint noch enormes Potential nicht gesehen zu werden. Aber auch was Pflegekammern leisten können - und was nicht, kommt zu Wort. Das Praxisbeispiel aus dem Kuratorium Wohnen im Alter (KWA) zeigt auf, wie ein Kompetenzmanagementmodell, das alle Qualifikationsstufen berücksichtigt, aussehen kann.

1 Pflegenotstand beheben – Anregungen aus Schweden


Prof. Dr. Ursula Engelen-Kefer

1 Ausgangspunkt: Anstieg des Pflegebedarfs

2 Ursachen des Pflegenotstands

3 Pflege – Herausforderungen für die Politik

4 Schweden: Pflegevollversicherung auf kommunaler Ebene

4.1 Aufstockung des Personals

4.2 Stärkung der Tarifverträge

4.3 Aus- und Weiterbildung transparent und durchlässig gestalten

4.4 Bessere Kinderbetreuung

4.5 Integration von Migranten in die Gesundheits- und Pflegeberufe

4.6 Arbeitsbelastung und Zufriedenheit

5 Fazit

Literatur

Abstract:

Der sich seit Jahren abzeichnende Notstand in den Pflegeberufen (Berufsfeld 48 BiBB) nimmt weiter zu. Ausschlaggebend sind sowohl der demographisch bedingte Alterungsprozess der Bevölkerung wie auch die Veränderungen in den Gesellschaftsstrukturen, insbesondere die zunehmende Erwerbstätigkeit von Frauen sowie der Trend zu kleinen Familien und Single Haushalten insbesondere im Alter. Für den Mangel an Arbeits- und Fachkräften in der Altenpflege verantwortlich sind vor allem die gravierenden Nachteile bei Bezahlung und Arbeitsbedingungen. Eine der wesentlichen Ressourcen zur Behebung des Pflegenotstandes wird nicht genutzt – das großes Engagement der Fachkräfte für Pflege- und Sorgearbeit. Erforderlich ist eine grundsätzliche Reform des Pflegesystems wie es insbesondere in skandinavischen Ländern durch eine Pflegevollversicherung und ihre weitgehende Verlagerung auf die kommunale Ebene schon seit Jahren praktiziert wird. Unabdingbare Voraussetzung hierzu sind für Deutschland: Stopp der Privatisierung von stationärer und ambulanter Altenpflege und Rückführung in die öffentliche Verantwortung; Verlagerung von Verantwortung, Kompetenzen, Finanzen und Personal auf die kommunale Ebene, wo die hierfür notwendigen Strukturen vorgesehen werden müssen.

1 Ausgangspunkt: Anstieg des Pflegebedarfs


1

Pflegeberufe in diesem Beitrag sind Tätigkeiten in der Kranken- und Altenpflege unterhalb der Approbation gemäß Berufsfeld 48 des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB).1 Der sich seit Jahren abzeichnende Notstand in diesen Pflegeberufen nimmt weiter zu. Ausschlaggebend sind sowohl der demographisch bedingte Alterungsprozess der Bevölkerung wie auch die Veränderungen in den Gesellschaftsstrukturen, insbesondere die zunehmende Erwerbstätigkeit von Frauen sowie der Trend zu kleinen Familien und Single-Haushalten insbesondere im Alter.

2

Nach den gesetzlichen Erweiterungen des Begriffs der Pflegebedürftigkeit im SGB XI, insbesondere um die Einbeziehung von Demenzkra