: Günther Jüngst
: Intensiv-Coach Gewalt in der Welt des Opfers Die Opferrolle verlassen, Gesundung nach Trauma
: Books on Demand
: 9783751991483
: 1
: CHF 12.20
:
: Angewandte Psychologie
: German
: 240
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Dieser Ratgeber wendet sich an Personen, die angesichts des Erleidens von Gewalt versuchen, ohne Hilfe einer Psychotherapie Ausgeglichenheit und inneren Frieden wieder zu erreichen. Er betrachtet dabei zwei im Opfer-Erleben typische Situationen: Einerseits, immer wieder Ziel von Aggression zu werden und dies offenbar durch eigene Besonderheiten irgendwie zu begünstigen. Andererseits, erhebliche Gewalt erlitten zu haben und in der Folge noch an Beeinträchtigungen zu leiden. Beiden Gruppen bietet dieser Ratgeber Informationen und Unterstützung, sowohl die"Opferrolle" zu verlassen, als auch nach einem Trauma das innere Gleichgewicht zurückzugewinnen.

Dr. med. Günther Jüngst ist Arzt mit großem Interesse an der psychischen Seite des Menschen. Zu seinem Werdegang gehört eine zusätzliche ärztliche Weiterbildung in Psychotherapie (tiefenpsychologisch fundiert), eine Fortbildung in Schematherapie, sowie eine Coaching-Ausbildung (Integrierte Lösungsorientierte Psychologie). Er lebt und arbeitet nahe Frankfurt / Main. Sein Anliegen ist es, auch außerhalb einer regulären Psychotherapie Betroffenen Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten.

2) Unser Aversions-System


Warum hat das Erleiden von Gewalt für das Opfer eine nicht selten lebenslang beeinträchtigende Konsequenz? Meiner Meinung nach wird durch das aversive Erleben im psychischen System des Betroffenen etwas aktiviert, was dann ungebremst weiterläuft, bis der Betreffende es wieder zur Ruhe bringen kann.

Lass mich zur Erklärung allgemeiner anfangen:

Es scheint mir unzweifelhaft, dass es in uns eine Instanz geben muss, die bei jeglichem Geschehnis unwillkürlich darüber entscheidet, ob wir dieses Erleben als angenehm empfinden und eine Wiederholung anstreben (Vorwärts-Gang), oder ob wir es als aversiv bewerten („Ich will das nicht!“) und den Rückwärts-Gang einlegen.

Diese Bewertungs-Instanz regelt, wohin Energie geschickt wird, zum Beispiel, ob die Mundwinkel nach oben (Freude) oder nach unten (Frust) gehen, ob sich das Brustbein hebt (Stolz) oder senkt (Selbstwert-Minderung, Trauer), Sorge eingeschaltet wird oder Freude, Wut oder Angst.

Allgemein bekannt ist im Zentralnervensystem einerseits das Belohnungs-System, das wohl mit dem „Vorwärts-Gang“ korreliert. Ebenso geläufig ist das „Stress-System“, d