Die Frage nach dem Sinn des Lebens scheint die schwierigste Frage überhaupt. Vielleicht tust du sie auch lapidar ab als »Haha, ja, ja, Conni, der Sinn des Lebens« und schiebst sie wieder beiseite, weil sie zu groß ist, als dass du ihr je gerecht werden könntest.
Ich nehme die Frage nach dem Sinn des Lebens sehr ernst. Ich weiß nicht, ob du dir vorstellen kannst, wie oft ich sie mir schon gestellt habe – und auch weiterhin stelle, denn ich glaube nicht, dass es eine endgültige Antwort für mich gibt, die mich völlig und für alle Zeiten zufriedenstellen wird. Aber ich bin schon ziemlich zufrieden damit heutzutage. Mein Kopf kann einfach nicht anders, als immer wieder – mindestens alle paar Tage – auf die große, weite Metaebene zu steigen, während ich im Supermarkt an der Kasse stehe oder im Shavasana im Yoga liege, und mir ins Ohr zu flüstern: »Na, Conni, warum bist du wohl hier? Warum der ganze Kladderadatsch hier im Leben?« Besonders, wenn ich durch depressive Phasen ging (und manchmal noch gehe), erscheint die Frage nach dem Sinn des Lebens als eine der Hauptdarstellerinnen auf meiner inneren Bühne. Und da ich ein Mensch bin, der lieber in Lösungen denkt als in Problemen, habe ich mich über die Jahre aufgemacht, Antworten zu finden und dann meine eigenen zu generieren, die noch viel besser sind. Hier ist mein Versuch.
Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist ohne Zweifel seit mehreren Jahrtausenden eine der top Fragen in der Philosophie, über die sich schon viele intelligente Geister in der Geschichte der Menschheit den Kopf zerbrochen haben. Um es vorweg zu nehmen: Jeder philosophische, spirituelle oder religiöse Ansatz (und auch meiner) ist im Grunde artifiziell, so wie quasi alles im Leben und auf dieser Welt, denn alles entsteht in der Vorstellung unseres Geistes und keiner weiß wirklich, was die absolute Wahrheit ist. Und keiner weiß zu hundert Prozent, was wirklich nach dem Tod passiert. Wir haben höchstens Vermutungen – besonders Religionen haben das. Mit diesem Thema der absoluten Wahrheit schlage ich mich schon lange herum, aber mittlerweile kommt mein Ego mit der einzig möglichen Antwort klar: Wir wissen, dass wir nichts wissen.
Aber scheinbar können wir Menschen trotzdem nicht anders, als immer nach Erklärungen zu suchen. Diese Erklärungen sind meist sehr subjektiv, die Konzepte und Auffassungen unterscheiden sich je nach Glaubenssystem. Am Ende geht es darum, für dich selbst herauszufinden, was in deinem Kopf am meisten Sinn macht. Das habe ich auch getan und nenne das »Connis kumulativen Erfahrungsansatz«. Er ist das Ergebnis einer langen Suche: in allen Winkeln dieser Welt, in mir selbst, in Religionen und Philosophien, in Workshops und Retreats und in den Lehren von vielen weisen Menschen. Aber vor allen Dingen ist es das Ergebnis von – Achtung, das ist jetzt der entscheidende Punkt! – viel Ausprobieren und Experimentieren sowie der aktiven Beobachtung, dass sie für viele andere Menschen gleichermaßen zutreffen.
Hier ist eine Übersicht der bekanntesten Theorien zum Sinn des Lebens: