: Dagmar Hoßfeld
: Conni 15 5: Meine Freundinnen, der Rockstar und ich Ein Buch für Mädchen ab 12 Jahren über Freundschaft, Musikfestivals und einem echten Rockstar
: Carlsen Verlag GmbH
: 9783646930207
: 1
: CHF 7.80
:
: Jugendbücher ab 12 Jahre
: German
: 304
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Connis beste Freundin Lena gewinnt beim örtlichen Radiosender VIP-Tickets für das Spiderfish-Festival. Das ist das größte Musikfestival im ganzen Umkreis. Fünf Freundinnen, fünf Tickets - wenn das kein Wink des Schicksals ist! Conni und ihre Freundinnen sind sich sicher: Das wird das Ereignis des Jahres! Die Reihe: Conni 15 ist für Mädchen ab 12 Jahren. Lebensnah, frisch und authentisch erzählt, geht es um das, was Teenager beschäftigt: die Zumutungen des Schullebens, den manchmal etwas anstrengenden Eltern, dem Spaß mit den Freundinnen, der ersten Liebe - und der Sehnsucht nach grenzenloser Freiheit. Band 1: Mein Leben, die Liebe und der ganze Rest Band 2: Mein Sommer fast ohne Jungs Band 3: Meine beste Freundin, der Catwalk und ich Band 4: Mein Freund, der Eiffelturm und ich

Dagmar Hoßfeld wollte als Kind Tierärztin, Bäuerin oder Gestütsbesitzerin werden. Dass sie sich anders entschieden hat, verdankt sie ihrem Sohn: Als er ungefähr ein halbes Jahr alt war, bekam sie Lust, ein Kinderbuch zu schreiben. Sie setzte sich an den Schreibtisch - und hörte mit dem Schreiben einfach nicht mehr auf. Zum Glück! Mittlerweile sind viele wunderbare Kinder- und Jugendbücher von ihr erschienen. Geboren wurde Dagmar Hoßfeld 1960 in Kiel. Heute lebt sie in einem kleinen Dorf zwischen Ostsee und Schlei und hat, wie sie selbst sagt, den schönsten Beruf der Welt: Autorin.

Lena on air


„Coachella, Baby!“ Meine Freundin Lena stolpert in die Klasse, wirft ihren Rucksack auf den Tisch und rutscht geräuschvoll schnaufend auf den freien Stuhl neben mir. Den Cappuccino, den sie aus der Cafeteria mitgebracht hat, behält sie in der Hand. Sie nippt vorsichtig daran und stellt den Becher ab.

„Gesundheit“, erwidere ich, ohne aufzuschauen. Ich versuche, mich auf einen ziemlich komplizierten französischen Text zu konzentrieren, den wir gestern durchgenommen haben und von dem ich leider nur die Hälfte verstanden habe, wenn überhaupt.

„Ich hab gar nicht geniest.“

„Nicht?“

„Nö.“ Lena schüttelt den Kopf, pustet sich eine Locke aus dem Gesicht und trinkt noch einen Schluck. Das kann ich alles aus dem Augenwinkel verfolgen. „Coachella lautet das heutige Lösungswort.“

„Aha“. Ich frage nicht, wofür. Ich will es auch gar nicht wissen. Bestimmt hat es mit irgendeinem schamanischen Vollmondritual zu tun. Lena ist Expertin in solchen Dingen. Schamanismus, Kräuter, gemurmelte Hexensprüche, Mondphasen und Flüche – falls ich jemals Bedarf an so etwas habe, werde ich mich jederzeit bedenkenlos an sie wenden. Im Moment versuche ich mich aber, wie gesagt, auf Französisch zu konzentrieren, weil wir demnächst eine Klausur schreiben. Die Freistunde, die wir gerade haben, kommt mir also sehr gelegen. Unsere Lehrerin ist urplötzlich krank geworden – kein Wunder bei den vielen ekligen Keimen und Bazillen, die in so einer Schule herumschwirren und überall kleben bleiben. An Türklinken, Lichtschaltern, Tafelschwämmen, Tischen, Stühlen, einfach überall. Ich darf gar nicht so genau darüber nachdenken. Jedenfalls war eine Vertretung nicht so schnell aufzutreiben, weshalb nun alle paar Minuten der Lehrer unserer Nachbarklasse seinen Kopf durch die Tür schiebt und nachguckt, ob wir noch vollzählig und einigermaßen brav sind.

Offiziell sollen wir die Stunde zum stillen Lernen nutzen. Stilles Lernen? Haha, dass ich nicht lache! Die meisten unterhalten sich ziemlich laut. Die anderen wischen auf ihren Smartphones herum, hören Musik oder schauen sich Videos an.

Lena scheint das alles nicht zu interessieren. Sie zückt ihr Handy und tippt eine längere Nummer ein. Auch das kann ich aus dem Augenwinkel beobachten.

„Mistkack“, murmelt sie vor sich hin. „Immer noch besetzt. Ich muss unbedingt die magische Leitung 10 erwischen. Wie komm ich da nur rein?“

Ihr Rucksack rutscht in Zeitlupe vom Tisch und landet mit einem sattenFlatsch auf dem Boden. Ein angebissener Apfel kullert heraus. Er bleibt genau vor meinen Füßen liegen. Lena sammelt ihn auf und wischt mit dem Saum ihres T-Shirts darüber, bevor sie ein Stück abbeißt und zufrieden kaut.

Okay, jetzt hat sie meine Aufmerksamkeit.

Ich lasse den Stift sinken und hebe das Kinn.

„Erklärs mir“, sage ich freundlich.

„Was denn?“ Sie guckt mich mit ihren riesigen kajalumrandeten Augen an, während sie weiterkaut.

„Wovon du die ganze Zeit faselst, seit du aufgetaucht bist. Coachella, Lösungswort, Leitung 10 …“, zähle ich auf. „Und wen versuchst du anzurufen?“

„Na, den Radiosender. Wegen dem Gewinnspiel“, antwortet sie. Als wäre es die selbstverständ