: Heinrich Lhotzky
: Lebe kämpfe siege! Ratschläge für Verzweifelte, Kranke, Notleidende, Unglückliche
: BookRix
: 9783730986707
: 1
: CHF 0.80
:
: Lebenshilfe, Alltag
: German
: 177
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Inhalt: 1. Im Saale der Ungeborenen 2. Leben 3. Die Zeit (Zeit und Sterne / Zeit und Raum / Zeit und Menschen / Der Inhalt der Zeit / Der Zeitgeist / Zeit und Ewigkeit) 4. Lastträger (Meine Last / Der Kraftüberschuss) 5. Wenn man krank ist (Sollen wir Heilung suchen? / Wo sollen wir Heilung suchen? / Der Sitz der Krankheit / Geisteskrankheiten / Wunderbare Krankenheilungen / Der Wert der Krankheit / Krankheitsursachen / Das Ziel der Krankhaftigkeit) 6. Trost (Trostbedürftige / Trostfabrikanten / Der Trost selbst / Wie man trösten kann) 7. Das Glück in der Welt (Die Frage nach dem Glück / Wo ist das Glück? / Was heißt eigentlich Glück? / Aber ich? / Der Trost der Unglücklichen / Das Glück der Menschheit / Du und das Glück) 8. Die zwei Welten (Der Autor war Theologe und Publizist und lebte von 1859 bis 1930.) In neuer deutscher Rechtschreibung und Korrektur gelesen.

1. Im Saale der Ungeborenen


Die wahre Freude gewinnt nur, wer sie im Kampf mit dem Schweren erringt. Man kann aber nicht kämpfen, wenn man dem Gegner nicht fest ins Auge sieht; man kann auch nur siegen, wenn man ihn in seinem ganzen Wesen begreifen lernt. (Heinrich Lhotzky)

 

»Warum bist du so ernst«, fragten die wartenden Geister den Engel der Geburt, als er ihnen das Tor öffnete, hinter dem sie sich zum Leben auf diesem Planeten sammeln sollten.

»Ich habe alle Ursache, ernst zu sein«, antwortete der Engel, »denn ich bin's, der euch das Tor der Ewigkeit zuschließen muss. Sobald ihr in diesen Saal eingetreten seid, beginnt für euch die Zeit, und die Ewigkeit wird verschlossen. Aber ich habe einen freundlichen Bruder, der öffnet den Geistern einmal wieder das verschlossene Tor und nimmt die Wegmüden alle auf in die Ewigkeit. Auch seine Arbeit ist ernst genug, aber die meine ist doch noch schwerer. Ihn nennen sie auf Erden den bleichen Tod, aber er ist mein freundlicher, lieber Bruder, der die beglückende Aufgabe hat, das Tor der Ewigkeit zu öffnen.«

»Aber wir sind ja alle voll freudigen Muts, auch das Schwerste auf uns zu nehmen. Wir freuen uns auf die Zeit«, riefen die Geister.

»Weil ihr sie nicht kennt. Aber ich weiß, dass euch der Mut bald erlahmen wird, und dann werdet ihr klagen und keinen Ausweg wisse. Das ist mir schwer.«

»Aber wir sind ja gar nicht lange in der Zeit, dann kommt der freundliche Engel, der uns in die Ewigkeit führt.«

»Nicht lange? Lange genug, um die Ewigkeit zu vergessen und zu verzweifeln unter den Plagen des Le