: Martina Fischer, Dorothea Steinbacher
: Auf der Alm und im Tal Glücklich leben als Selbstversorger
: Kailash
: 9783641234010
: 1
: CHF 13.10
:
: Lebensführung, Persönliche Entwicklung
: German
: 240
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Martina Fischer lebt mit ihrem Mann in einem alten Bauernhaus im Chiemgau und versorgt sich aus Überzeugung das ganze Jahr über so weit wie möglich selbst. Während die beliebte Autorin den Sommer über die Alm bewirtschaftet, Kühe mit der Hand melkt und zwei ungestüme Bergziegen im Zaum hält, geht ihr Mann auf die Jagd, verwurstet Wildfleisch oder bringt die Ernte im heimischen Garten ein. Birkensaft zapfen, wilde Beeren und Kräuter sammeln, buttern und käsen, Nüsse und Holunder verarbeiten - dieses Buch enthält viele Geschichten, Rezepte und praktische Anleitungen, die Lust machen, sich mit den Gaben der Natur selbst zu versorgen.



Martina Fischer,Jahrgang 1972, ist gelernte Krankenschwester und ausgebildete Heilkräuter- und Wildpflanzenberaterin. Seit zwölf Jahren lebt die Autorin ihren Traum und verbringt als Sennerin die Sommer in den Bergen. Wenn sie gerade nicht auf einer Alm in den oberbayerischen Alpen weilt, lässt die gebürtige Chiemgauerin, die Menschen im Tal an ihrem Leben und umfassenden Wissen im Rahmen von Lesungen und Inspirationsvorträgen teilhaben.

jedes Jahr auf der Alm verbringe, tragen mich durch Herbst und Winter. Ich bewahre so viele Glücksmomente im Herzen, so viele wundervolle Bilder im Kopf, dass ich auch diese Zeit im Tal nun ganz bewusst genießen kann.

Inzwischen bin ich in beiden Welten zu Hause, in beiden Welten glücklich. Auch das Leben im Tal, in unserem kleinen Dorf, koste ich nun ganz anders aus. Mein Mann Franz und ich haben ein ehemaliges bäuerliches Anwesen renoviert und ausgebaut, inmitten von Wiesen und Weiden, mit Blick in die Chiemgauer Berge und ganz nah am wunderschönen Simssee gelegen. Von Großtante und Großonkel habe ich den Bauernhof vor zwei Jahrzehnten geerbt. Sie hatten keine Nachkommen und übergaben mir ihren Hof dafür, dass ich sie mehrere Jahre lang bis zu ihrem Tod in ihrem Zuhause gepflegt habe. Bis heute bin ich ihnen dafür dankbar.

Franz und ich haben uns ein gemütliches Heim geschaffen, wir bestellen den Gemüsegarten, kümmern uns um die unzähligen Obstbäume, wir achten und bewahren die alte bäuerliche Kultur. Zwar stehen keine Kühe mehr in unserem Stall, aber wir haben immer einen kleinen Tierpark hier. Ganz wie früher, als sich die Bauernhöfe durch eine Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten auszeichneten, weil sie in erster Linie zur Selbstversorgung der Bewohner dienten und weniger zum Gelderwerb. Wir halten neben unseren Katzen immer Hühner, manchmal Enten und Gänse, und ab und zu kommen für einige Zeit Schweine, Ziegen oder Schafe dazu.

Die Tiere dürfen dann im Sommer mit mir das Almleben genießen. Franz ist zwar als Maurermeister mit einem kleinen Bauunternehmen selbstständig und kann sich seine Zeit relativ frei einteilen, aber obendrein noch die Tiere zu versorgen wäre zu viel. Denn auch bei ihm ist der Sommer die Haupterwerbszeit, und er kümmert sich in meiner Abwesenheit ganz allein um Haus, Hof und Garten. Außerdem freuen sich unsere Tiere genauso auf die Almzeit wie ich, da bin ich mir sicher.

Wenn die Natur rund um unser Haus tief verschneit ist, kehrt draußen und drinnen Ruhe ein – Zeit, Kraft zu tanken für das nächste Jahr.

UNSERE PHILOSOPHIE – IN KÜRZE


Die Arbeit und der Wechsel zwischen dem Leben auf der Alm und im Tal waren in den ersten Jahren hart, doch inzwischen habe ich Routine, habe erfahren, wie viel Erfüllung mir diese Monate geben. Inzwischen weiß ich noch genauer, was mir wichtig ist.

Zum Glück sind Franz und ich uns einig darüber, was für uns immer zentraler wird: Wir lieben nicht nur einander, wir lieben auch die Natur, wir freuen uns an jedem Blümchen, an jedem Stück Obst und an jeder Beere, die die Natur uns schenkt. Und wir wollen die Natur erhalten und ihr dankbar sein. Wir schätzen die Nahrung, die sie uns das ganze Jahr über anbietet, und je mehr wir uns mit natürlicher Ernährung beschäftigen, desto weniger wollen wir die industriell verarbeitete Nahrung essen. Lieblos hergestellte, eingeschweißte, ungesunde Lebensmittel, die diese Bezeichnung nicht verdienen – das vermeiden wir, wo es geht. Wir versuchen deshalb, möglichst viel unserer Nahrung selbst herzustellen, mit einem großen Aber: Wir machen daraus kein Dogma. Wir wollen uns nicht stressen. Unser Ehrgeiz ist es nicht, von heute auf mor