- Das richtige Mindset -
Mit Mitte 30 war ich das erste Mal unverschuldet pleite. Ich war Angestellte im Immobilienbereich und meine Arbeitgeber gingen bankrott. Das reichte aber noch nicht. Denn mit Ende 30 wiederholte sich das Ganze tatsächlich ein zweites Mal.
Meine damaligen Auftraggeber gerieten in Schieflage und zogen mich wieder mit runter. Ich habe alles verloren. Meinen Job, mein Geld, mein Auto und sogar meine Wohnung. Aber was für mich selbst am schlimmsten war... meinen Stolz.
Nun könnte man sagen, das war einfach Pech, ich war ja nicht selber schuld. Aber ich sage, es war kein Pech. Ich hätte immer irgendwie die Möglichkeit gehabt, das sinkende Schiff zu verlassen. Es hätte genügend andere Optionen gegeben.
Die habe ich aber damals einfach nicht wahrgenommen.
Ich lernte eines, ich muss meine Augen immer offen halten und den Mut haben, etwas Neues zu versuchen. Ich darf nicht von vornherein schon Angst haben zu scheitern, ich sollte Angst davor haben, es nie zu versuchen. Denn das ist der Hauptgrund, warum wir unsere Ziele und Träume nicht erreichen.
Das Gute ist, dass ich aus dieser Krise eine große Lehre gezogen habe: Wir scheitern nicht an den Umständen. Wir scheitern immer daran, was wir aus ihnen machen. Das, was mich nach meinen Pleiten ins Leben zurückgeholt hat und das, was mich wirklich so erfolgreich im Verkauf gemacht hat, ist ein und dasselbe – das richtige Mindset.
Erfolg ist eine Entscheidung.
Aber so einfach sich das anhört, so schwierig ist es. Erfolg ist uns nicht angeboren und auch das richtige Mindset nicht. Es wird uns auch nicht gelernt, wie wir unser Mindset, wie wir unsere Gedanken kontrollieren. Man muss im Laufe seines Lebens selbst herausfinden, wie das geht. Auch ich musste das erst lernen.
Ich sehe mich selber ja nicht als geborenes Verkaufstalent oder geborene Rednerin. In der Schule z.B. waren mir meine Gedanken oft noch im Weg. Ich hab es gehasst, wenn mein Lehrer zu mir meinte: „Komm Katja, komm mal nach vorne.“
Ich konnte einfach nicht vor meinen Klassenkameraden reden.
In dem Moment, in dem ich aufgestanden bin und nach vorne laufen wollte, habe ich schon gemerkt, dass ich rot werde. Ich glaube, das kann jeder nachvollziehen, wie das ist, wenn man beim Aufstehen schon merkt, dass man rot wird. Das ist der Horror. Was macht man, wenn man rot wird? Man denkt nur noch daran und wie schrecklich das ist. Ich habe mich also darauf konzentriert, dass es nicht passiert und es ist natürlich das passiert, was passieren musste. Es wurde noch schlimmer. Und so bin ich dann als krebsrote Tomate vorne angekommen, war völlig aus dem Konzept und habe nur noch gezittert. Was ich damals noch nicht wusste, ist, dass ich selber schuld daran war, dass ich so rot geworden bin.
Auf dem Weg nach vorne habe ich mir vorgestellt, was alles Schlimmes passieren könnte. Unser Körper unterscheidet aber nicht, ob wir etwas denken oder ob es wirklich passiert.
Wenn wir uns im Kopf etwas ausmalen, ist es für unseren Körper in dem Moment Realität. Dummerweise malen wir uns aber immer das aus, was vielleicht nicht funktioniert, ja sogar Horrorszenarien. Und unser Körper reagiert darauf. Im Verkauf passiert nichts anderes. Vor dem Telefonat oder dem Gespräch mit dem Kunden malt man sich aus, was alles schief laufen könnte, dass man „Neins“ bekommt, dass man zu stottern anfängt. Und je länger man darüber nachdenkt, desto größer wird die innere Barriere, die innere „Wand“ und man kommt zu dem Schluss: Ich kann das nicht, ich mach das nicht, ich ruf da jetzt nicht an. Das ist es,