: Dr. Ursula Kriesten
: Die praktische Pflegeausbildung So setzen Sie Ausbildungskonzepte um. Strukturiert ausbilden - als künftiger Arbeitgeber punkten
: Schlütersche
: 9783842691698
: 1
: CHF 43.90
:
: Pflege
: German
: 400
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das aktuelle Pflegeberufegesetz nimmt alle Ausbildungsträger (sprich: die Einrichtungen wie Altenheime, Kliniken etc.) in die Pflicht: Sie müssen ein betriebliches Ausbildungskonzept erstellen, jeden Auszubildenden geplant und strukturiert anleiten - und das auch dokumentieren. Und selbstverständlich sollte diese Arbeit abgeschlossen sein, bevor ein Auszubildender in den Betrieb kommt. Momentan sind die Einrichtungen nicht auf diese strukturierten Anleitungssituationen vorbereitet. Viele Pflegeeinrichtungen verpassen die Möglichkeit, Auszubildende in der Pflege für sich zu gewinnen - wer planlos anleitet, wirkt als künftiger Arbeitgeber eher unattraktiv. Und das vor dem Hintergrund, dass Auszubildende in der Pflege die Wahlmöglichkeit haben, ob sie später in der Kranken- oder Altenpflege arbeiten wollen. Heißt im Umkehrschluss: Wer strukturiert praktisch ausbildet, handelt nicht nur gesetzeskonform, sondern imagebildend! Wo also sind die Vorlagen und Checklisten, mit denen die Anleitung im Handumdrehen gelingt? Hier! Dieses Buch bietet ein leicht umsetzbares Format fürs Ausbildungskonzept, plus eine Fülle geplanter Arbeitsund Lernaufgaben - alles problemlos in die Praxis übertragbar. Abgerundet wird die Hilfestellung durch viele Praxisbeispiele und wichtige Tipps.

Dr. Ursula Kriesten, MBA ist Gesundheits- und Pflegewissenschaftlerin und verfügt seit mehr als 40 Jahren über Berufs- und Führungserfahrung im Bildungsbereich für Pflege- und Gesundheitsberufe. Sie ist Krankenschwester, Lehrerin für Gesundheits- und Pflegeberufe, Master of Business Administration und promovierte in Gesundheits- und Pflegewissenschaften.

Ausbildungsverantwortliche der praktischen Pflegeausbildung müssen gleichermaßen humanistisch, evidence-basiert, gesetzeskonform und imagebildend agieren.

Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Ziele, Bedeutungen, Strukturen und Handlungsebenen der praktisch ausgeführten Pflege.»Auch die Arbeitgeber müssen mehr tun, um Fach- und Hilfskräfte zu halten. Pflegekräfte brauchen Wertschätzung, Mitspracherechte, ein respektvolles Arbeitsklima und Rücksicht auf ihre familiäre Situation.«1– »Worauf vertrauen Pflegebedürftige, die sich an uns Pflegende wenden? Diejenigen Pflegebedürftigen, die sich überhaupt durch ausgebildete, professionell Pflegende pflegen lassen wollen (und das sind bekanntlich längst nicht alle!), tun dies, weil sie darauf vertrauen, dass wir sie nicht unnötigen Qualen und gefährlicher Pflege aussetzen.«2

Bis 2035 fehlen laut Institut der deutschen Wirtschaft deutschlandweit circa 500.000 Pflegekräfte3. In den Pflegeberufen bestehen bereits seit vielen Jahren starke Engpässe bei Fachkräften, Spezialist*innen und Expert*innen. Um mehr Menschen für eine Tätigkeit in der Pflege zu gewinnen, ist es wichtig, die Berufe attraktiver zu gestalten. Die Pflegeberufereform4 hatte genau dieses Ziel, die Pflegeausbildung attraktiver zu gestalten. Ob jemand etwas als attraktiv bewertet, entscheidet der Betrachter aber bekanntlich selbst. Das Pflegeberufegesetz fordert die Ausbildungsbetriebe enorm heraus und stellt zum Teil unerfüllbare Anforderungen an die Ausbildungsverantwortlichen und an das Ausbildungspersonal.

Tipp

Sie finden das Gesetz zur Reform der Pflegeberufe (Pflegeberufereformgesetz – PflBRefG) vom 17. Juli 2017 bei den Bundesgesetzblättern:https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&jumpTo=bgbl117s2581.pdf#__bgbl__%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl117s2581.pdf%27%5D__1688296575264

Der Beruf beginnt mit der Ausbildung. Eindrücke vom Pflegeberuf sammeln Interessierte in den Pflegeeinrichtungen. Die Pflegepraxis ist der Ort, an dem das Interesse für den Beruf geweckt werden kann, wo Ausbildungsund Arbeitszufriedenheit sowie der Verbleib im Beruf gelingen kann. Zudem ist die Pflegepraxis der Ort, an dem interne Evidence entwickelt und aufgebaut werden kann (Kap. 1.2).

Neben Fragen der Bezahlung, die der einzelne Arbeitgeber im Gesundheitswesen kaum beeinflussen kann, entscheiden v. a. die konkreten Rahmenbedingungen, wie eine gute Organisation, verlässliche Planungen, das Gesundheitsmanagement oder die Beteiligung der Auszubildenden und Mitarbeitenden an betrieblichen Veränderungsprozessen darüber, ob die Ausbildung oder Beschäftigung als erfüllend, attraktiv und zufriedenstellend erlebt wird.

Das Erlernen von alltäglic