Jeder Mensch ist ANDERS. Was für ein Glück. Nicht auszudenken, wie langweilig die Welt wäre, wenn jeder gleich wäre – gleiche Denke, gleiche Ansichten, gleiche Weltanschauung, gleiche Tugenden …. es gäbe stets auf jede Frage auch nur die gleiche Antwort. Das Resultat wäre kompletter Stillstand. Die Räder würden sich nicht weiterdrehen oder maximal immer im gleichen Rhythmus und im gleichen Tempo bzw. in der gleichen Langsamkeit. Aber wieso ist jeder Mensch ANDERS, wo doch alle auf eine gewisse Art und Weise gleich zur Welt kommen? Mit Kopf, Rumpf, Extremitäten, mit Gehirn und Empfindungen. Ganz einfach: Weil jeder das Produkt einer individuellen Erziehung ist und zugleich jeder in einem komplett anderen Umfeld aufwächst – persönlich, geografisch und sich somit eben nicht gleich, sondern stets unterschiedlich entwickelt, unterschiedliche Werte und Skills mit auf den Weg bekommt und diese genauso differenziert lebt, anwendet und damit seine ganz eigene Individualität. Denn die eigene Persönlichkeit setzt sich aus 50 Prozent Temperament und zu 50 Prozent Charakter zusammen. Genau das ist der Grund, warum Jörg Weitz ist, wie Jörg Weitz eben ist. Ja, ich bin ein geborener Rheinländer, der in Hürth das Licht der Welt erblickte. Und damit war eine gewisse Vorentscheidung für mich und mein Leben schon einmal getroffen. Wie schön, denn ich bin seither eine rheinische Frohnatur. Hätten meine Eltern mich an den Deichen Ostfrieslands, in den Straßen Berlins oder in den Bergen Bayerns groß werden lassen, ich wäre heute sicherlich ein anderer Jörg Weitz. Vielleicht auch Trainer, aber bestimmt mit anderen Wesenszügen, mit anderen Werten, Einstellungen und wohl auch mit einem anderen Sprachdialekt. Wie heißt es so schön in Köln? „Jeder Jeck ist ANDERS!“ Und das stimmt.
Auch im Vergleich zu meinen beiden älteren Brüdern – keiner ist wie der andere und so wie ich schon mal gar nicht. Das Anderssein fing eigentlich schon mit der Stunde meiner Geburt an. Denn ich lernte von der ersten Sekunde an zu kämpfen, da ich es als „Frühchen“ nicht wirklich abwarten konnte, mein Leben zu leben. Vielleicht haben mich die künftigen Herausforderungen und Abenteuer, die es zu bestehen gab und täglich gibt, schon vom ersten Moment an so gereizt, dass ich es nicht abwarten wollte. Wer weiß … doch eines wird schon dadurch deutlich und ist meines Erachtens kein bloßes Klischee: Wer so früh den Kampf aufnimmt, der ist und bleibt ein Kämpfer, der sich an seinen Zielen orientiert und Herausforderungen annimmt. Das ist bei mir bis heute so: Ich sehe Probleme als Herausforderungen an denen ich wachsen kann. Baut sich eine Mauer im Leben auf, denke ich heute in Lösungen. Denn ich überlege mir im selben Augenblick, wie ich sie überwinden kann. Und ich weiß, dass es keine Option ist, wenn jemand sagt: Über diese Hürde komme ich nicht rüber. Es geht immer. Die Frage ist lediglich „wie“!
Apropos Umstände – ich war noch Schüler in der Grundschule, als sich meine Eltern entschlossen, in die Wohnung eines Sportcenters zu ziehen, welches sie auch betrieben. Fortan war ich umgeben von Squashplätzen und Kegelbahnen. Ob das eine Auswirkung auf mein Leben hatte? Und wie! Denn ich wurde im Verlauf meiner Jugend zunehmend kein erfolgreicher Turner, Tennisspieler oder Kicker beim Fußball, sondern gewann die eine oder andere Meisterschaft im Sportkegeln. Was für ein Wunder, wo die Kegelbahnen meine Umgebung prägten. Aber dazu später noch mehr …
Doch es war nicht nur das sportliche Umfeld, das Einfluss auf mich nahm. Denn ich habe ebenso relativ früh von meinen Eltern eine gesunde Einstellung zur Arbeit mit auf den Weg bekommen. Und dies insofern, weil ich Freude daran fand, mich mit einzubringen und mitzuhelfen. Um es gleich vorweg zu sagen: Ich musste nicht, aber ich wollte gerne. Meine Eltern haben mich keineswegs zur Arbeit angehalten, aber ich hatte Spaß daran zu helfen. Dies, indem ich beispielsweise in der Wohnung aufräumen half, wenn meine Eltern im Sportcenter engagiert eingebunden waren. Ihnen helfend zur Hand zu gehen, Unterstützung zu leisten, war für mich eher etwas völlig Normales, da ich schnell die Situation erkannte, dass meine Hilfe gebraucht werden k