: Herbert Müller
: Arbeitsorganisation in der Altenpflege Handbuch für die Qualitätsentwicklung und -sicherung
: Schlütersche
: 9783842690448
: 1
: CHF 43.60
:
: Pflege
: German
: 512
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Drei Elemente prägen die Qualität in der Altenpflege: Struktur, Prozess und Ergebnis. Doch dazu müssen Aufbau- und Arbeitsorganisation stimmen. Denn: Stimmt die Struktur, laufen auch die Prozesse reibungslos und das Ergebnis wird alle (Mitarbeiter wie Bewohner) zufriedenstellen. Für die 6. Auflage wurde dieser Klassiker zur Arbeitsorganisation grundlegend aktualisiert. Denn mit den personellen Rahmenbedingungen, den indikatorengestützten Qualitätsprüfungen usw. steht die Altenpflege vor neuen Herausforderungen: Sie muss planen, durchführen und nachweisen, wie gut bewohner wirklich versorgt sind und dabei auch nicht die Mitarbeiterinteressen aus dem Blick verlieren. Dieses Fachbuch hilft: Kompetent und kompakt zeigt es den Weg zum Ziel: Die qualitätsvolle Altenpflege gelingt - wenn den die Strukturen stimmen.

Herbert Müller ist Bankkaufmann, Diplom-Sozialpädagoge (FH), Qualitätsmanager und TQM-Auditor. Er arbeitete mehr als zwölf Jahre als Heimleiter und ist seit 1997 freiberuflich als Qualitätsmanager in sozialen Dienstleistungsunternehmen und in der Aus-, Fort- und Weiterbildung für Mitarbeiter in der Altenhilfe tätig.

1.1Pflege


DefinitionPflegen

Im Wort »pflegen« klingt an, dass Personen in irgendeiner Form vom Pflegenden abhängig und auf seine Zuwendung angewiesen sind. Dieses Phänomen des »Aufeinander-Angewiesen-Seins« umfasst mehrere Ebenen: Jeder bedarf der Aufmerksamkeit, des Wohlwollens und manchmal (besonders im Alter und bei Krankheit) der konkreten Hilfe bei alltäglichen Verrichtungen wie z. B. Waschen und Essen.

Der Pflegebegriff ist mehrdimensional und schwer fassbar. Wenn er jedoch auf »Waschen, Anziehen, Essen reichen« usw. reduziert wird, bleibt zweifelhaft, ob der Pflegebedürftige sich dabei »gepflegt fühlen« kann. In der Vergangenheit wurde eine so reduzierte Pflege oft als »Satt-und-sauber-Pflege« bezeichnet.

Am Beispiel des Begriffs »Direkte Pflege«, der die 13 Kategorien des Modells der fördernden Prozesspflege (ABEDL®) nach Krohwinkel umfasst, erkennt man die Breite des Pflegebegriffs. Es ist ein Pflegebegriff mit einem ungeheuren Anspruch von Ganzheitlichkeit.

1.2Direkte Pflege


Alle Aufgaben in der Pflege, die unmittelbar am Pflegebedürftigen erbracht werden, sind Aufgaben der direkten Pflege. Die direkte Pflege umfasst insbesondere die Lebensaktivitäten und die existenziellen Erfahrungen des Lebens, aus denen sich 13 eigenverantwortlich-pflegerische Aufgabenbereiche ableiten. Diese Aufgaben werden von Pflege(fach)personen in eigener Verantwortung geleistet. Der Begriff »Grundpflege« wurde vom Agnes-Karll-Institut für Pflegeforschung, Deutscher Berufsverband für Krankenpflege (DBfK), bereits 1993 als veraltet bezeichnet.

1.3Mitarbeit bei ärztlicher Diagnostik und Therapie


Der Deutsche Berufsverband für Krankenpflege schlug stattdessen vor, statt »Behandlungspflege« besser die Umschreibung »Mitarbeit bei ärztlicher Diagnostik und Therapie« zu benutzen.