DefinitionPflegen
Im Wort »pflegen« klingt an, dass Personen in irgendeiner Form vom Pflegenden abhängig und auf seine Zuwendung angewiesen sind. Dieses Phänomen des »Aufeinander-Angewiesen-Seins« umfasst mehrere Ebenen: Jeder bedarf der Aufmerksamkeit, des Wohlwollens und manchmal (besonders im Alter und bei Krankheit) der konkreten Hilfe bei alltäglichen Verrichtungen wie z. B. Waschen und Essen.
Der Pflegebegriff ist mehrdimensional und schwer fassbar. Wenn er jedoch auf »Waschen, Anziehen, Essen reichen« usw. reduziert wird, bleibt zweifelhaft, ob der Pflegebedürftige sich dabei »gepflegt fühlen« kann. In der Vergangenheit wurde eine so reduzierte Pflege oft als »Satt-und-sauber-Pflege« bezeichnet.
Am Beispiel des Begriffs »Direkte Pflege«, der die 13 Kategorien des Modells der fördernden Prozesspflege (ABEDL®) nach Krohwinkel umfasst, erkennt man die Breite des Pflegebegriffs. Es ist ein Pflegebegriff mit einem ungeheuren Anspruch von Ganzheitlichkeit.
Alle Aufgaben in der Pflege, die unmittelbar am Pflegebedürftigen erbracht werden, sind Aufgaben der direkten Pflege. Die direkte Pflege umfasst insbesondere die Lebensaktivitäten und die existenziellen Erfahrungen des Lebens, aus denen sich 13 eigenverantwortlich-pflegerische Aufgabenbereiche ableiten. Diese Aufgaben werden von Pflege(fach)personen in eigener Verantwortung geleistet. Der Begriff »Grundpflege« wurde vom Agnes-Karll-Institut für Pflegeforschung, Deutscher Berufsverband für Krankenpflege (DBfK), bereits 1993 als veraltet bezeichnet.
Der Deutsche Berufsverband für Krankenpflege schlug stattdessen vor, statt »Behandlungspflege« besser die Umschreibung »Mitarbeit bei ärztlicher Diagnostik und Therapie« zu benutzen.